Berlin | Die Linkspartei hat die offizielle Arbeitslosenstatistik der Bundesagentur für Arbeit als „gefälscht“ bezeichnet. Statt der offiziell 2,845 Millionen seien im März tatsächlich über 3,6 Millionen Menschen ohne Arbeit, sagte Linke-Bundesgeschäftsführer Matthias Höhn am Donnerstag. Die offizielle Statistik beruhe hingegen auf „statistischen Spielereien“.

Mittlerweile sähen auch Experten die Entwicklung am Arbeitsmarkt skeptisch und rechneten spätestens in der zweiten Jahreshälfte mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit, so Höhn. Neben der Weltwirtschaft sei die steigende Zahl arbeitsloser Flüchtlinge ein Grund. „Angesichts dessen liefert Ministerin Nahles ein weiteres Beispiel für ihre nicht-existente aktive Arbeitsmarktpolitik: Statt Menschen in versicherungspflichtige, existenzsichernde Arbeit zu bringen, setzt sie auf hunderttausende Ein-Euro-Jobs.“

Damit halte Nahles Geflüchtete aus der Statistik raus und sorge wenigstens bei sich selbst „für ein gutes Gefühl“. Stattdessen fordert die Linke ein Programm für öffentlich geförderte Beschäftigung und mehr Geld für die Integrationsförderung.

87.000 weniger Arbeitslose als vor einem Jahr

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 87.000 auf 2,845 Millionen gesunken. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mit. Demnach sank die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat Februar um 66.000. Saisonbereinigt hat sich die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat nicht verändert.

Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Punkte auf jetzt 6,5 Prozent. „Der Arbeitsmarkt hat sich insgesamt weiter positiv entwickelt. Zwar hat sich die Arbeitslosigkeit saisonbereinigt nicht verändert, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist aber erneut gewachsen“, sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise mit Blick auf die Zahlen.

Autor: dts | Foto: BAfA