Eröffnete und leitete die Sitzung bis zur Wahl des neuen Präsidenten: Hans Horst Engels 
Die Plätze neben Hans Horst Engels verwaist, der alte Vorstand, entlastet, die Neuwahl steht kurz bevor.
Generationswechsel: Was mag in diesem Moment in Alexander Freiherr von Chiari vorgehen. 16 Jahre lang bestimmte er die Farbe und den Klang der Kölner Rosenmontagszüge.
Eine sanfte Stimmung lag in der großen Halle des Kölner Karnevalsmuseums in der Luft, eine Stimmung der Harmonie. Alle Entscheidungen an diesem Abend einstimmig. Selbst bei der Nominierung von Markus Ritterbach als Nachfolger von Hans Horst Engels rührte sich nur eine Stimme, die Wolfgang Nagel als Gegenkandidat vorschlug. Der aber lehnte die Kandidatur für sich persönlich ab. Hans Horst Engels betonte gleich am Anfang, was ein stolzes Gefühl ihn beschwingt, die Jahreshauptversammlung im eigenen Haus durchführen zu können. Begrüßen durfte Engels illustre Persönlichkeiten, darunter den früheren Kölner Oberbürgermeister und Ehrenmitglied im Festkomitee Kölner Karneval Dr. hc Norbert Burger, den Ehrenpräsidenten des Festkomitee Kölner Karneval Gisbert Brovot, den Prinz der Session 2004/2005 Walter Passmann und Jungfrau Claus Frohn, Bauer Uli Dörres war durch Krankheit verhindert, den Präsidenten des Bundes Deutscher Karnevalisten Volker Wagner, um nur einige zu nennen. Natürlich waren alle da, die im Kölner Karneval Rang und Namen haben.
Hans Horst Engels hinterläßt seinem Nachfolger Markus Ritterbach ein exzellent geführtes Haus, das Karnevalsmuseum vollendet, aus Eigenmitteln bezahlt und finanziell abgesichert, die Bilanzen ausgeglichen und mit Überschussen, der gesamte Vorstand entlastet, die Bilanzen gegengeprüft und das obwohl das Geschäftsjahr 2004/2005 erst im Juni dieses Jahr auch für die gemeinnützige GmbH endete. Hier wurde hervorragend gearbeitet, auch schon von Ritterbach. Aber auch die Mahnungen für die Zukunft blieben nicht aus, so möchte man trotz der sich am Horizont schon zeigenden Eintrübungen an der Vielzahl der Gesellschaften festhalten und nicht das Düsseldorfer Modell von nur 20 Gesellschaften kopieren. Denn gerade die Vielfalt, Ritterbach wird in seiner Vorstellung diese aufgrund der vielen vertretenen Farben rot-weiß, blau-weiß, blau-gold, bunt nennen, ist einmalig in Deutschland und zeichnet gerade den Kölner Karneval aus. „Keine Gesellschaft dürfe über die Wupper gehen, auch wenn man den Gürtel enger schnallen müsse“, hier will das Festkomitee seine Services noch stärker auf die Gesellschaften ausrichten und Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Auch der Aufsichtsrat der GmbH Helmut Haumann, malte ein nicht so rosiges Bild, in Zukunft seien eine solide Finanzplanung vor dem Hintergrund der verfallenden Preise bei den Senderechten nötiger denn je.
Hans Horst Engels würdigte die scheidenden Vorstandsmitglieder mit einem silbernen Teller, auf der eine sehr persönliche Widmung eingraviert war. Die geehrten sind alte Bekannte, die den Kölner Karneval maßgeblich geprägt haben: Wolfgang Nagel, 15 Jahre im Ehrenamt, Alexander Freiherr von Chiari, der legendäre Zugleiter, der schon mal sein Handy statt Kamellen warf, Eric Bock von Seiner Tollität Luftflotte, Peter Keldenich, der dem Festkomitee seit 26 Jahren angehört, Harald Linnartz, der wie kein anderer 10 Jahre lang die ARD Fernsehsitzung leitete und ein stiller aber wichtiger Vorstand Kurt Gründer. Hans Horst Engels dankte allen die ihn in den 11 Jahren seiner Präsidentschaft unterstützt haben, auch Kölns OB Fritz Schramma, sogar den Medien, auch wenn manche Medienberichte „körperlich weh taten“. Standing Ovations begleiteten Hans Horst Engels auf seinen Platz.
Die Wahl des neuen Festkomitee Präsidenten wurde von Wahlleiter Helmut Haumann vorbereitet. Er verwies auf die Fähigkeiten des noch nicht gewählten Neuen und wie gut Hans Horst Engels seinen Nachfolger ausgesucht und eingearbeitet hat. Neben einem launigen Einstieg über die Farben Rot-Weiß, die sein Sohn Benjamin, einer von Dreien bevorzugt, möchte Ritterbach die bunte Vielfalt des Kölner Karnevals bewahren und mit seinem Team in die Fußstapfen des großen Hans Horst Engels treten. „Ich trete ein großes Erbe an“ sagte Ritterbach. Konkret wurde Ritterbach in vier Punkten:
è Ich werde den Nachwuchs fördern und die Jugend stärken, mehr Jugend muss auf die Bühne und singen.
è Mehr kölsche Sprache auf die Bühne
è Mehr Netzwerke, Kooperationen und Synergien aufbauen, ausbauen und nutzen.
è Das Sponsoring und Marketing will Ritterbach konsequent ausbauen, aber nicht in Konkurrenz zu den Vereinen.
Den Karneval sieht Ritterbach nicht nur und alleine als vaterstädtisches Fest, sondern als Kulturveranstaltung. Mit Augenmaß will Ritterbach den Anforderungen begegnen, mit dem „richtigen Maß an Innovation und Tradition“ und sich gleichermassen um die Kleinen, wie um die großen Gesellschaften kümmern. Ritterbach betonte, daß er die kölsche Art, die Stadt und die Menschen in dieser Stadt sehr mag und sagte „für das was man mag sollte man sich engagieren“. Und er bat um ein bisschen Zeit und einen Vertrauensvorschuß. Die Rede Ritterbachs wurde mit donnerndem Applaus bedacht.
Helmut Haumann, Markus Ritterbach, Hans Horst Engels
Ritterbach, der gesamte Vorstand, erweiterte Vorstand, alle werden einstimmig gewählt. Die Mitglieder im Vorstand sind, als Vizepräsident und Zugleiter Christoph Kuckelkorn, Vizepräsident Dr. Joachim Wüst als Justiziar und Leiter der Veranstaltungen, Heinz Peter Schnepf als Schatzmeister und Leiter des allgemeinen Protokolls, Helmut Urbach für die Mitgliederbetreuung und Sigrid Krebs als Leiterin der Presse und Öffentlichkeitsarbeit.
Im erweiterten Vorstand des Festkomitees Kölner Karneval werden tätig:
Markus Pohl, als Leiter des Protokolls des Kölner Dreigestirns, Wilfried Wolters als Leiter des Gäste- und Kartenservices, Dr. Johannes Kaußen als Leiter des Literarischen Komitees und Eckhardt Otte senior als Stellvertretender Zugleiter. Eckhardt Otte junior wird sich als Sonderbeauftragter des Präsidenten um das Sponsoring und Bernd Höft sich um die Lobbyarbeit kümmern. Mit seinem 13 köpfigen Team will Markus Ritterbach „die Herausforderung des großen Erbes von Hans Horst Engels und seinen Vorgängern annehmen“ und er bescheinigt sich und seinem Team „das Herz am richtigen karnevalistischen Fleck zu haben und hochmotiviert zu sein“.
Alle Plätze sind wieder besetzt
Markus Ritterbach läßt es sich nicht nehmen den höchsten Orden den das Festkomitee Kölner Karneval vergeben kann Hans Horst Engels zu verleihen.
Nach dem Höhepunkt der diesjährigen Hauptversammlung, der Wahl des neuen Präsidenten und des neuen Vorstandes, der Ernennung von Hans Horst Engels zum Ehrenpräsidenten, gab es noch zwei Entscheidungen. Das Rosenmontags Divertissementchen wurde auf Vorschlag unter anderem der roten Funken als ordentliches Mitglied im Festkomitee Kölner Karneval aufgenommen und Columbina Colonia, mit der Unterstützung der Prinzengarde vom Stand des fördernden zum hospitierenden Mitglied versetzt. Auch diese Entscheidung fiel einstimmig.
Auch Alexander von Chiari, hochdekoriert. Christoph Kuckelkorn, sein Nachfolger im Amt des Zugleiters und Markus Ritterbach der neue Festkomitee Präsident legen selbst Hand an und verliehen ihm erstmals die Auszeichnung: „Zug-Lorbeer in Gold getrieben mit Brillianten“.
Das Festkomitee Kölner Karneval hat mit einem jungen Vorstand und Präsidenten die Weichen neu gestellt. Große Herausforderungen werden zu meistern sein, aber die Vorraussetzungen und Startbedingungen sind sehr gut. Mit dem Karnevalsmuseum hat man ein Kleinod in den Händen, die finanzielle Situation und Ausgangslage sind hervorragend. Der manchmal etwas schüchtern und still wirkende Hans Horst Engels hat hier mit seinem Team herausragende Arbeit geleistet und so den Kölner Karneval mit Tatkraft, Vision und Mut ins neue Jahrtausend geführt. Markus Ritterbach, der neue Präsident, kam nicht Knall auf Fall, auch hier hatte Engels vorgesorgt, der Neue schon lange im Vorstand scheint eingweiht, kann erst einmal den Weg fortsetzen und mit dem Wissen um die Tradition und Kultur des Festkomitees seine eigenen Akzente entwickeln und setzen.
