Düsseldorf | In Nordrhein-Westfalen könnten bei einer gezielten Wirtschaftspolitik bis 2020 mehr als 300.000 neue Arbeitsplätze entstehen, ein zusätzliches Bruttoinlandsprodukt von 27 Milliarden Euro könnte geschaffen werden. Das ist laut der „Rheinischen Post“ das Ergebnis der Studie „NRW 2020 – unser Land, unsere Zukunft“ der Unternehmensberatung McKinsey. Die Studie stellt dem Land derzeit ein schlechtes Zeugnis aus.
„Die Wirtschaft in NRW fällt sei 1980 gegenüber anderen Bundesländern zurück“, heißt es in der Arbeit. So liege das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in NRW seit der Einheit unter dem Schnitt der westdeutschen Länder. Allerdings könnte NRW bis 2020 den Abstand zu Bayern, dem Flächenland mit dem zweithöchsten Pro-Kopf-Einkommen, deutlich verringern, wenn es vier Branchen gezielt fördert.
Als Wachstumsfelder haben die Experten von McKinsey die Bereiche Kreislaufwirtschaft, Logistik, bargeldloses Zahlen und den Einsatz von IT-Technologie bei der Pflege herausgefunden. Allein hier könnten über 100.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Durch bessere Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung sowie für Investitionen und durch indirekte Effekte könnten noch einmal 200.000 Stellen geschaffen werden.
NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) räumte ein, dass sich die Landespolitik in der Vergangenheit „zu wenig um die Zukunftsbranchen gekümmert hat“. „Ein Unternehmen wie SAP in Baden-Württemberg oder Microsoft in den USA ist in Nordrhein-Westfalen nicht entstanden“, sagte der SPD-Minister. „Wir werden in Zukunft die Förderung auf wenige Schlüsselbereiche konzentrieren“, kündigte der Politiker an. Die breite Förderung unzähliger Branchen hatte McKinsey kritisiert.
Autor: dts