Köln | Die Kölner Polizei registriert einen Anstieg der Unfallzahlen mit Beteiligung von Radfahrern. Dies zeigt die aktuelle Halbjahresbilanz in aktuellen Zahlen für das Stadtgebiet Köln und Leverkusen. Dabei sind sowohl LKW- und PKW-Fahrer wie Radfahrer zu je 50 Prozent Unfallverursacher. Aus diesem Grund verstärkt die Kölner Polizei ihre Kontrollen und war heute im Kölner Stadtgebiet unter anderem an der Universitätsstraße Ecke Bachemer Straße unterwegs. Im Gespräch mit report-K Christoph Schulte von der Kölner Polizei zu den Unfallzahlen, Diebstahl und Schutz vor Diebstahl.

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Steigende absolute Unfallzahlen

Im Jahr 2016 stieg die Zahl der Unfälle an denen Radfahrer beteiligt sind über 2000 auf Leverkusener und Kölner Stadtgebiet. Und auch das erste Halbjahr 2017 zeigt steigende Unfallzahlen. Waren es 2016 im ersten Halbjahr 912 Unfälle, sind es 2017 schon 932. Vier Menschen verloren ihr Leben. Dabei tragen sowohl Auto- und LKW-Fahrer, wie auch Radfahrer zu je 50 Prozent die Schuld, wenn es zu einem Unfall kommt.

Trunkenheit und Laissez Faire beim Abbiegen

Auto- und LKW-Fahrer missachten zu häufig die Vorfahrt der Radfahrer und verursachen so schwere und tödliche Unfälle. Dabei sollte der Schulterblick zur Routine in einer Stadt wie Köln gehören und mehr Rücksichtnahme. Daher kontrollierten die Beamten heute auch an der Universitätsstraße ob Autofahrer an der Haltelinie des Stoppschildes auch wirklich halten und nicht in den Sichtbereich einrollen. Denn der wird gekreuzt von einem Radweg, der weil er zur Universität führt stark frequentiert ist.
Auf diesem Radweg kann man aber auch einen der häufigen Fehler der Raddfahrer sehen. Fahren in der falschen Richtung. Einige Radler erwischte es und einer gab auch gleich alles zu, wunderte sich aber auch über die Verkehrsführung an der Stelle. Denn vom Aachener Weiher kommend darf man die Universitätsstraße im östlichen Bereich nicht befahren, bis rund 50 Meter vor der Bachemer Straße. Dann beginnen 50 Meter beidseitiger Radweg. Denn die Radwege und die Radwegsführung wechselt zwischen Ehrenfeld auf diesem Stück ständig.
Ein zweiter Bereich ist das Radfahren unter Alkohol oder Drogeneinfluß. Auch dies ist häufige Unfallursache, so die Kölner Polizei.

Mehr Fahrraddiebstähle

Und die Fahrraddiebstahlzahlen steigen. Daher kontrollierten die Beamten heute auch die Rahmennummern. 2016 wurden im ersten halben Jahr 4126 Fahrräder gestohlen. In 2017 hat die Zahl auf 4507 zugenommen und die Aufklärungsquote ist mit unter zehn Prozent nicht gewaltig sondern eher schlecht. Hier rät die Polizei jeden Diebstahl anzuzeigen und vorab die Fahrradgestellnummer zu notieren, damit man sein Rad wiederbekommt, wenn es gestohlen wurde. Die Kölner Polizei wird verstärkt den Verkehr in Köln kontrollieren.

Hinweis der Redaktion: Der ADFC Köln kritisiert die Herangehensweise der Kölner Polizei an die Unfallzahlen. Festzustellen ist, dass bei allen Unfällen an denen Radfahrer beteiligt sind, auch den den Alleinunfällen, die Verursacher jeweils zur Hälfte Radfahrer waren. Bei den Unfällen zwischen PKW/LKW und Radfahrern sind die Radfahrer nur zu einem Drittel die Verursacher, allerdings handelt es sich dabei um eine Unfallart. Die Kölner Polizei hatte bei diesem Radverkehrsaktionstag aber alle Unfallarten im Blick.

Autor: Andi Goral
Foto: Immer wieder herrschte dichtes Verkehrsgedränge auf der Universitätsstraße