Köln | aktualisiert | Im Abstand von fünf Minuten wurde die Feuerwehr heute mit dem Einsatzstichwort „Person im Rhein“ alarmiert. Eine 30-jährige Mutter war mit ihrem neun Monate alten Sohn am Cranachwäldchen in den Rhein gegangen. Eine Passantin rettete das Kind, eine Sportbootbesatzung die Mutter. Ein Mann soll an der Deutzer Brücke in den Rheinstrom gesprungen sein, die Suche nach ihm nach einer Stunde aufgegeben. Aktualisiert 15:54 Uhr: Kind und Mutter sind in einem Krankenhaus, beide befinden sich nicht in Lebensgefahr. Gegen die Mutter, deren Alter erst 23 Jahre ist, ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft und Polizei wegen versuchter Tötung.
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Fotostrecke: Der Rettungseinsatz am Rhein >
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Spaziergängerin rettete neun Monate alten Jungen
Eine Spaziergängerin wurde auf eine junge Mutter aufmerksam, die mit ihrem Kind am Rheinufer auf Höhe des Cranachwäldchens saß. Zunächst passierte die Spaziergängerin die Beiden, als sie einige Meter entfernt war, drehte sie sich um und nahm wahr, dass die Mutter mit dem Kind in den Rheinstrom ging. Sie reagierte sofort, rannte los, sprach die Frau an, die aber schon nicht mehr reagierte. Es gelang der Spaziergängerin das Kind zu fassen zu bekommen und aus dem Wasser zu ziehen. Die Mutter ging weiter in den Rheinstrom. Einer Sportbootbesatzung gelang es allerdings die Frau zu fassen zu bekommen und an der Bootswand so lange festzuhalten, bis man den Anleger auf der anderen Rheinseite in Köln-Mülheim erreicht hatte. Die Spaziergängerin zog sofort ihre Jacke aus und wärmte den kleinen Jungen, auch mit ihrer Körperwärme, bis die Rettungskräfte der Kölner Feuerwehr eintrafen. Mutter und Sohn sind gerettet und wurden vom Rettungsdienst versorgt und in medizinische Obhut übergeben.
Suche nach dem Mann erfolglos
Die Suche nach dem Mann der von der Deutzer Brücke gesprungen sein soll, war nicht so erfolgreich. Mehrere unabhängige Zeugen hatten von dem Sprung berichtet und die Kölner Feuerwehr hat eine Jacke mit einem Mobiltelefon gefunden. Nach einer Stunde stellte man die Suche ein. Im Einsatz sollen nach Aussage der Wasserschutzpolizei auch drei Hubschrauber gewesen sein.
Derzeit, so die Feuerwehr Köln, gebe es keine Hinweise darauf, dass die beiden offensichtlichen Suizidversuche in einem Zusammenhang stünden. Diese Annahme bestätigte auch die Kölner Polizei.
Aktualisiert, 15:51 Uhr > Mordkommission gebildet
Die Kölner Staatsanwaltschaft und die Kölner Polizei haben eine Mordkommission gebildet und ermitteln gegen die Mutter des neun Monate alten Babys. Die Frau ist nicht 30 Jahre alt, sondern 23. Der Vorwurf gegen die junge Mutter lautet: versuchtes Tötungsdelikt. Beide wurden verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr bestehe nicht. Die Beschuldigte soll zeitnah psychiatrisch untersucht werden, so die Polizei. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat dauern an.
Autor: ag
Foto: Ein Hubschrauber der Polizei sucht das linke Rheinufer auf Höhe des Cranachwäldchens ab
