Dummse Tünn in seinen Glanzzeiten. Foto: Bebak/Repro:Bopp Links: Dummse Tünn

Köln | Er ist einer der letzten noch lebenden Vertreter des berüchtigten „Chicago am Rhein“. Und er hat sogar seinen eigenen Wikipedia-Eintrag.

„Anton Dumm (*1938), genannt Dummse Tünn, ist ein ehemaliger deutscher Zuhälter. Er wurde in den 1960er Jahren eine Persönlichkeit des Kölner Rotlichtmilieus“, heißt es da.

Doch um den einst in der Szene gefürchteten Haudrauf, der sogar Schauspiel-Diva Romy Schneider als Bodyguard zur Seite stand, war es seit seinem 2016 erlittenen Schlaganfall ruhig geworden. Nur noch selten zeigte sich Dummse Tünn in der Öffentlichkeit, zum Beispiel bei den Beerdigungen von Willi Herren oder „Protestvogel“ Heider.

Roland Bebak, Anton Claassen (r.) und Anton Dumm. Foto: Bebak

So musste Dumm dem Alter Tribut zollen und lebt nach Informationen von report-K inzwischen in einem Pflegeheim in Troisdorf.

Einsam ist er dort aber nicht: Seine Bekannten Roland Bebak und Anton Claaßen alias „Der Lange Tünn“ schauen immer wieder bei Dummse Tünn vorbei und erzählen über die alten Zeiten, als Dumm, der keiner Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen pflegte, mit dem nicht minder brutalen Schäfers Nas um die Vorherrschaft unter den Luden auf den Kölner Ringen konkurrierte.

„Wir waren auch am Mittwoch bei ihm und haben Kuchen vorbeigebracht“, erzählt Bebak im Gespräch mit report-K, „Dummse Tünn war komplett ansprechbar und hat sich über unseren Besuch gefreut.“ Die beiden Freunde hat Dumm seinerseits auch nicht vergessen – und ein gemeinsames Foto des Trios auf seinem Nachttisch stehen.

Auf dem Tischchen hat Dummse Tünn in seinem Zimmer einen Schnappschuss als Andenken aufbewahrt. Foto: Bebak

Natürlich ist der rüstige Senior nicht mehr mobil wie in den vergangenen Tagen, doch Bebak und Claassen alias „Der Lange Tünn“ haben mit ihm noch viel vor.

„Wenn unsere Buch-Fortsetzung über das Milieu erscheint, wollen wir Dummse Tünn gern bei der Präsentation dabei haben“, kündigt Bebak, der seit Monaten frühere Weggefährten und Zeitzeugen befragt, an.