Köln | Köln hat für den kommenden Sonntag ein rollendes Ersatz-Wahllokal. Es ist ein Bus, der behindertengerecht ausgebaut ist, ausgestattet mit Teeküche, einem Tisch mit klassisch grauer Pappwahlkabine, einem Stuhl, wie man ihn aus Schulen kennt, lackierter Stahl, verschrammte gelbliche Holzsitzfläche und zwei mausgraue Pappwahlurnen. Kölns Stadtdirektor Guido Kahlen: „Wir wollen anders als 2010 für den Notfall einen Plan haben, im Falle ein Wahllokal in der Nacht abbrennt, der Hausmeister den Schlüssel nicht findet oder ein anderer Notfall eintritt.“ Der Bus ist aber nur ein Steinchen in der Verbesserung der Wahlabläufe.

Das rollende Wahllokal

Das Ersatzwahllokal ist mit weißen Schildern gekennzeichnet und ansonsten ein quietschpinker Ausflugsbus, wie man ihn von Kaffeefahrten für Senioren in den Westerwald kennt. Nach der Wahl 2010, ganz NRW und Deutschland wartete damals auf die Ergebnisse der Stadt Köln, hat man bei der Stadt Köln überlegt, wie man sich für die Zukunft besser aufstellen kann. Ein Baustein ist das rollende Ersatzwahllokal. Kahlen will, dass der Bus im Notfall innerhalb von 15 bis 30 Minuten alle Stadtbezirke Kölns erreichen kann, damit alle Wähler zeitnah, wenn sie ein Wahllokal aufsuchen, ihre Stimme abgeben können. Der Bus ist aber nur Plan B für den Notfall, eben wenn das Wahllokal im schlimmsten Fall ausbrennt, keiner den Schlüssel findet, oder die Tür klemmt. Der Bus ist behindertengerecht ausgebaut und Menschen die etwa im Rollstuhl sitzen, können über eine Hebebühne zur Wahlkabine gebracht werden. Davon überzeugte sich heute auch Kölns Behindertenbeauftragte Reinecke.

Mobile Beraterteams im Einsatz

Guido Kahlen hat 247 zusätzliche Kräfte für den Wahltag rekrutiert, unter anderem mobile Beraterteams für die Wahlvorstände. Auch dies eine Lehre aus der Wahl 2010. So sollen die Teams ab 16 Uhr in den Wahllokalen den Wahlvorständen zur Verfügung stehen und praktische Tipps geben, im Falle Fragen auftauchen. 36 mobile Berater stehen in den Bezirksrathäusern permanent zur Verfügung, etwa wenn es zu Fragen bei der Auszählung kommt und auch mittels IT wurden die Plausibilitätsprüfungen verbessert, so dass die Wahlvorstände schneller ihre gezählten Ergebnisse kontrollieren können. Auch die Übermittlung der Ergebnisse wurde verbessert und Backup-Strukturen geschaffen. Kahlen freut sich, dass die Landeswahlleiterin die Kölner Maßnahmen gelobt hatte. Block hatte sich, so Kahlen persönlich über die Situation in Köln informiert.

Wahlhelfer sucht die Stadt nicht mehr. Da sind alle Stellen besetzt und auch eine Sicherheitsreserver eingeplant, erklärte Stadtdirektor Guido Kahlen. Jetzt müssen die Kölnerinnen und Kölner am kommenden Sonntag nur noch zur Wahl gehen.

Autor: Andi Goral
Foto: Kölns Stadtdirektor Guido Kahlen präsentiert die klassische Wahllokal Ausstattung im mobilen Ersatz-Wahllokal zur Landtagswahl 2012