Köln | Das städtische Museum Ludwig stellte heute noch einmal seine Programmvorschau 2015 vor und ein Kunst vermittelndes Spielzimmer für Familien mit Kindern – wie soll es anders sein – natürlich mit karnevalistischer Begleitung. Yilmaz Dziewior, der neue Direktor, präsentiert in seinem ersten Jahr die schon im Moma und der Tate gezeigte Sigmar Polke Retrospektive, die Preisträger des Wolfgang-Hahn-Preises Michael Krebber und R.H. Quaytman, Danh Vö und die Joan Mitchell Retrospektive.


Derzeit ist das Museum geschlossen und hinter abgehängten Gerüsten wird an den Putzschäden, die aufgetreten sind, gearbeitet. Artig bedankte sich dann auch der neue Direktor Yilmaz Dziewior für die unbürokratische Hilfe und befand es für gut, dass man die Polke Ausstellung ohne hässliche Putzschäden eröffnen könne. Eigentlich selbstverständlich. Dziewior startet mit der Polke-Restrospektive, die zuvor in New York im Moma und dann auch schon in London in der Tate Gallery zu sehen war. Es sind die gleichen Werke die auch nach Köln kommen. Allerdings gebe es unterschiedliche Schwerpunktsetzungen, so Dziewior. Initiiert wurde die Ausstellung durch die stellvertretende Direktorin des Museum of Modern Art in New York Kathy Halbreich. Diese habe Polkes Malerei im Kontext von Foto und Film in New York gezeigt. London habe den Schwerpunkt stärker auf die Malerei gesetzt und Köln werde den Film in den Vordergrund rücken. Zu sehen sein wird die Ausstellung „Alibis: Sigmar Polke, Retrospektive“ vom 14.2-5.7.2015.

Zum ersten Mal gibt es zwei Preisträger des Wolfgang-Hahn-Preises in 2015. Es sind Michael Krebber und R.H. Quaytman. Daniel Birnbaum, der Kurator des diesjährigen Preises hatte die Doppellösung ins Spiel gebracht. Mit der Ausstellung will man die Malerei wieder stärker in den Fokus rücken, die so Yilmaz Dziewior, wieder einen anderen Stellenwert im aktuellen Kunstdiskurs gefunden habe. Aus diesem Grund wird es vor der Eröffnung am 14.4.2015 eine Runde aus Künstlern, dem Direktor des Museum Ludwig und weiteren Experten zum Stand der Malerei geben.

Mit Danh Vö plant Yilmaz Dziewior ein besonders großes Exemplar seiner Arbeit zur New Yorker Freiheitsstatue zu zeigen. Einen Arm im Maßstab 1:1 nachempfunden. Der Künstler hat sein Langzeitprojekt „We the people“ genannt. Fragmente der Arbeit sind über die gesamte Welt verteilt und könnten, würde man sie alle an einem Ort versammeln am Ende einen Nachbau der Freiheitsstatue in Originalgröße ermöglichen. Zum Jahresausklang präsentiert der neue Direktor eine Retrospektive von Joan Mitchell. Auch hier steht die Malerei im Vordergrund.

Im Familienraum, dem Art Lab experimentierte heute schon mal das Kölner Kinderdreigestirn mit Kunst. In dem Raum können Kinder selbst künstlerisch aktiv werden, wenn sie mit ihren Eltern das Museum besuchen.

Autor: Andi Goral
Foto: Yilmaz Dziewior, der neue Direktor des Museum Ludwig stellte heute sein Jahresprogramm vor.