Tanzcorps Schlenderhaner Lumpe

An den Start gingen die Schlenderhaner mit einem musikalischen kölschen Potpourri zu dem 12 Mädchen und 7 Jungs schöne Tänze und akrobatische Nummern präsentierten. Neues gab es beim zweiten Tanz, hier präsentierten sich die Schlenderhaner Lumpe zum Andrea Berg Hit „Du hast mich 1000 mal belogen“. Das Publikum war nicht unerfreut über die Abwechslung und ging gut mit bei diesem Lied. Die Schlenderhaner Lumpe präsentierten Akrobatik und Tanz aus einem Guss. Die Abschlussfiguren sind gut gelungen.


 

Weber und Weber

Klamauk und höchstes musikalisches Können haben bei Weber und Weber ein Zuhause. Wenn der Vater einen Einmarsch am Tropf mit Blutwurst zelebriert ist das gekonnt. Und der Sohn die Blutwurst an Moderator Schubert übergibt. Auch das Zwiegespräch mit den musikalischen Elementen ist hervorragend gelungen, fein aufeinander abgestimmt und es macht viel Spaß den beiden Akteuren auf der Bühne zuzusehen. Hier sind zwei Vollprofis zu Gange. Vater Weber und Sohn Weber macht es einfach Spaß zuzusehen.


Das Tanzcorps „Turmgarde Eitorf“

Mit ihren farbenfrohen und glitzernden Kostümen unterscheiden sie sich stark von den Kölner Tanzgruppen. Alle Tänzerinnen sind im gleichen Look. Die Damen tragen Perücken mit roten Haaren. Die Turmgarde Eitorf ist Vizemeister des BDK. Mit 15 Tänzerinnen und 11 Tänzern ist die kleine Bühne des Ostermannsaals fast schon überfüllt und Nachwuchssorgen scheint man in Eitorf nicht zu kennen. Die Turmgarde wirkt durch ihr hohes Tempo hochdynamisch, dazu die auffordernden Rufe die jeden Tanz begleiten, das ist für Köln ungewöhnlicher Gardetanz. Die Turmgarde Eitorf ist neu bei den Muuzen. 

 

Die Pänz vun Gereon

Nach dem Gardetanz sind die Pänz vun Gereon , die in dieser Session ganz hervorragend das Motto „Mir all sin Kölle“ umgesetzt haben, natürlich das komplette Gegenteil. Sie präsentieren auf ihre unglaublich perfekte Art alte kölsche Lieder, singen ohne Mikro mit ihren hellen Stimmen kölsche Evergreens. Dazu eine intelligente Show, die zum Beispiel einen Israeli und eine Palästinenserin, visualisiert durch die Landesfahnen, beim gemeinsamen Tanz zeigt, das hat Klasse. Die Kinder und der Macher der Pänz, Hans-Georg Passmann, werden aber auch fürstlich entlohnt, es gibt verdiente Standing Ovations. Einzigartig, da gibt es das Qualitätssiegel besonders wertvoll, denn die Pänz vun Gereon leisten exzellente Nachwuchsarbeit.


 

Die Blechharmoniker

Die Blechahrmoniker sind eine Klasse für sich. Ihr Auftritt und ihre Show sind einzigartig. Vier Vollblutmusiker, die eine perfekte Klamaukshow bieten. Da zerreißen auch schon mal die Anzüge der Musiker beim Kampf um eine Fürst Metternich Flasche, herrlich inszeniert.  Die Blechharmoniker überzeugten schon in der Kölner Philharmonie, bei der 125 Jahre Gala der Grossen Kölner, „Erstklassig Kölsch“. Das Beste aber an den Blechharmonikern, alle vier sind herausragende Musiker, die diese Musikalität in ein perfektes und grandioses Programm auf der Bühne umsetzen. Und sie sind ungewöhnlich und einzigartig. Ganz große Klasse und für die ganz großen Bühnen geeignet.

 

Die Erftgold Sound Trompeter

Die hintere Reihe der Musiker stand auf mitgebrachten weißen Plastikstühlen. Das stört ein wenig das Bild, vielleicht gibt es da ja auch alternative Möglichkeiten. Darüber sollten die Trompeter einmal nachdenken. Die Erftgold Sound Trompeter brachten soliden Blasmusiksound auf die Bühne, den sie mit ein bisschen Klamauk garniert darreichten.



Ludwig Sebus, Günter Eilemann, der singt "Kamelle aus Kölle", Werner Schubert und Thomas Cüpper

Die Matinee der Muuzen hatte ihre Höhen und Mittelmaß, aber auch absolute Spitzen. Nicht jeder Auftritt ist für jede Gesellschaft geeignet, hier muss der Literat und Programmgestalter sein Publikum kennen und genau auswählen. Sicher ist es für manche Künstler, vor allem für die Redner, schwer in einem Saal der Mineralwasser trinkt, den ein oder anderen Witz so zu platzieren, der in seliger Wein- oder Bierlaune besser ankommt. Auch bei den Muuzen zeigte sich aber ganz klar, das Publikum belohnt eigen gestaltete, gut gemachte und professionelle Auftritte die sich aus der Masse abheben besser, als das Herunterbeten von beim Friseur gesammelten Witze-Sammlungen aus Illustrierten oder die reine Kopie der leuchtenden Vorbilder des Kölschpop.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung