Deutlich sieht man den geplanten angeschrägten Vorplatz hin zur Luxemburger Straße und die viergeschossige Rahmenbebauung um die "Schatztruhe" – das Magazin des Historischen Archivs.


Die Visualisierung des siegreichen Büros Waechter + Waechter aus Darmstadt. Oben zu sehen die Eingangssituation von der Luxemburger Straße aus und unten die Visualisierung eines Lesesaales.

Baukosten liegen bei 86 Millionen Euro
Am Eifelwall, Ecke Luxemburger Straße soll der Neubau entstehen. Zur Luxemburger Straße hin wird sich ein kleiner Platz öffnen, dahinter liegt einer der Eingänge in den Komplex. Der Besucher kommt danach erst einmal in ein großes Foyer, in dem auch Ausstellungen stattfinden können. Über eine Treppe erreichen die Besucher dann die Lesesäle von Historischem Archiv und der Kunst- Und Museumsbibliothek. Für letztere gab Oberbürgermeister Jürgen Roters heute im Lichthof des Spanischen Baus noch einmal ein eindeutiges Bekenntnis ab: "Es ist gesichert, dass die Kunst- und Museumsbibliothek in Köln bleibt".  Das eigentliche Magazin des Historischen Archivs wird ein extra Haus (Baukörper) innerhalb des Ensembles. Diese eigene Konstruktion scheint die Jury besonders überzeugt zu haben. Denn dadurch sei ein besonders schwerer und standsicherer Bau mit möglichst wenig Installationen möglich. Dies garantiere mehr Sicherheit und auch thermisch sei es so möglich ohne Klimaanlagen ein konstantes Raumklima zu gewährleisten. Im Süden des umrahmenden Gebäudes werden die Büros der Mitarbeiter der beiden Häuser liegen, im Norden die Werkstätten.


Blick aus der Vogelperspektive


Dimensionen: Justizzentrum an der Luxemburger Straße und der geplante Neubau des Historischen Archivs und der Kunst- und Museumsbibliothek


Nicht "spektakulär" aber "wertvoll"
Streitberger spricht von einem klassischen Entwurf, der zwar nicht so spektakulär sei, dafür aber "wertvoll". Auch Kulturdezernent Prof. Georg Quander lobte den Entwurf, bei dem die Würde des Inhaltes  der des Gebäudes entspräche. Quander machte deutlich, dass die Entscheidung nicht leicht fiel, da es aufgrund der besonderen Anforderungen Ähnlichkeiten im Konstruktiven gab. Oberbürgermeister Roters verspricht nun den Kölnerinnen und Kölnern mit großer Tatkraft den Bau voranzutreiben. Er wolle, dass es nicht wie bei vielen Projekten der Vergangenheit zu Verzögerungen komme, sondern den bundesweit verstreuten Kölner Archivalien wieder eine Heimat geben. Baudezernent Streitberger geht davon aus, da das Grundstück in Händen der städtischen Gebäudewirtschaft liege, mit einer Planungszeit von rund 1-2 Jahren und einer anschließenden Bauzeit von rund 2-2,5 Jahren. Streitberger: "Zielzeit für die Einweihung durch den Oberbürgermeister ist 2015". Der Siegerentwurf erhielt 62.500 Euro aus dem mit 250.000 Euro dotierten Wettbewerb. Der Neubau, so Streitberger, werde rund 86 Millionen Euro kosten.


Prof. Carlo Weber, Brigitte Holz, Architekturbüro Freischlad + Holz, Bernd Streitberger, Oberbürgermeister Jürgen Roters und Professor Georg Quander stellten den Wettbewerbssieger vor.

Fünf Preise, fünf Anerkennungen
Der zweite Preis ging an die Architekten Nieto Sobejano Arquite aus Berlin (2. Preis 50.000 Euro), der dritte Preis an Thomas Müller Ivan Reimann Architekten mbH aus Berlin (3. Preis 37.500 Euro), der vierte Preis an Staab Architekten GmbH aus Berlin (4. Preis 30.000 Euro), der fünfte Preis ging nach Köln an Van den Valentyn Architektur (Preis 20.000 Euro). Die mit jeweils 10.000 Euro dotierten fünf Anerkennungen erhielten die Büros Gottfried Böhm, Köln, Stanton Williams, London, Paul Bretz Architekten GmbH, Luxemburg, Max Dudler, Berlin und gmp Generalplanungsgesellschaft, Aachen.

Öffentliche Ausstellung
Alle Wettbewerbsarbeiten (Modelle, Ansichten, Pläne, Erläuterungen) werden vom 21. Juni bis 5. Juli 2011 im Kölner Rathaus, Spanischer Bau, Lichthof, ausgestellt und sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Öffnungszeiten sind: montags und mittwochs von 8 bis 16 Uhr, dienstags und freitags von 8 bis 18 Uhr, donnerstags von 8 bis 20 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von 11 bis 18 Uhr.

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