Das Foto zeigt den Europa-Ring in Köln-Neubrück im Jahr 2009. | Foto: HOWI - Horsch, Willy, CC BY 3.0 (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:K%C3%B6ln-Neubr%C3%BCck-Europa-Ring.jpg?uselang=de)

Köln | Die Kölner FDP in der Bezirksvertretung (BV) Kalk stellt die Frage nach dem Status des Stadtbahnanschlusses für den Kölner Stadtteil Neubrück. Der wurde bereits in den 1960er Jahren geplant und harrt mehr als 55 Jahre später immer noch der Umsetzung. Ein Rückblick und die Anfrage der FDP im Stadtbezirk Kalk.

Der Stadtteil Neubrück

Der Stadtteil Neubrück liegt im rechtsrheinischen Köln und ist Teil des Stadtbezirks Kalk. Die Siedlung, die heute von den beiden Hauptstraßen Europaring und Neubrücker Ring umschlossen wird, entstand in den Jahren 1965 bis 1970 auf dem ehemaligen Rollfeld des von der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg von 1937 bis 1945 genutzten Fliegerhorsts Köln-Ostheim, der am 13. April 1945 von den Amerikanern besetzt und anschließend zerstört wurde.

Neubrück ist der 85. Stadtteil von Köln und wurde erst am 24. September 1992 so benannt. Die Kölner CDU wollte der Siedlung den Namen „Konrad-Adenauer-Siedlung“ geben, was die SPD im Rat der Stadt Köln mit ihrer Mehrheit verhinderte. Die Deutsche Wohnungsbaugesellschaft (DEWOG) erwarb das Areal 1965 vom Bundesverteidigungsministerium nach zähen Verhandlungen, die der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer durch ein Gespräch mit Verteidigungsminister Franz Josef Strauß beeinflusste. Am 26. August 1965 sprach Adenauer bei der Grundsteinlegung und nannte die Siedlung die fortschrittlichste in Deutschland und soll gesagt haben: „Man kann mir kein größeres Geschenk machen, als diese Siedlung nach mir zu benennen.“ Was der damalige Wohnungsbauminister Paul Lücke bei der Grundsteinlegung tat und den Stadtteil kurzerhand, ohne vorher den Beschluss des Kölner Rates einzuholen zur „Konrad-Adenauer-Stadt“ taufte. Die Sozialdemokraten wehrten sich und sahen einen gefährlichen Personenkult.

Bereits in den 1960er Jahren war geplant den neuen Stadtteil über eine Stadtbahnlinie der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) anzubinden und eine Trasse wird seitdem freigehalten. Die nächstgelegene Haltestelle ist der in Köln-Ostheim gelegene Haltepunkt „Autobahn“ der Stadtbahnlinie 9. An den ÖPNV ist der Stadtteil lediglich über Busse angebunden. Beim Stadtteil Neubrück handelt es sich um ein reines Wohngebiet aus Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Mehrfamilienhäusern. Die Kölner:innen aus Neubrück müssen also pendeln, um etwa zur Arbeit zu kommen. Für einen Pendlervorort ist damit Neubrück über 55 Jahre nach Grundsteinlegung immer noch ungünstig an das Stadtbahnliniennetz angeschlossen.

FDP in der BV Kalk fragt in der Maisitzung bei der Stadtverwaltung nach

Die FDP erinnert daran, dass nicht nur die Neubrücker:innen auf ihren Stadtbahnanschluss jahrzentelang warten, sondern auch die Kölner:innen im linksrheinischen Bocklemünd-Mengenich. Auch dort ließ sich Köln 60 Jahre Zeit. Die FDP in der BV Kalk resümiert: „Die für den KVB-Bahnanschluss Neubrücks benötigte Trasse ist seit Jahrzehnten freigehalten. In den letzten Jahren wurde das Projekt immer weiter ‚auf die lange Bank‘ geschoben.“

Jetzt fragt die FDP nach dem Sachstand der Anbindung Neubrücks an die Stadtbahn und will wissen welche nächsten Schritte nötig seien, um diese schnellstmöglich zu realisieren? Aber auch die Streckenplanung oder die Fahrgast-Potenziale sind Thema der FDP-Anfrage. Am Ende der fünf Fragen schreibt die FPD: „Welchen aktuellen Zeitplan gibt es für den Bau der neuen Bahnstrecke und wann ist mit einer Fertigstellung und der Inbetriebnahme dieser zu rechnen?“

ag