Sieben auf Stoff gedruckte Bilder zeigt die Kölner Fotografin Anja Schlamann derzeit im Kunsthaus Rhenania. Foto: Eppinger

Köln Einer großen Herausforderung hat sich die Kölner Künstlerin und Fotografin Anja Schlamann bei ihrem Projekt „UnterBrücken“ gestellt. Mit einem Boot fuhr sie unter die sieben Kölner Brücken, sodass sie mit ihrer Kamera einen außergewöhnlichen Blick auf die architektonisch markanten Kolosse aus Stahl und Beton werfen konnte.

Dabei fotografierte Schlamann schrittweise über die Breite der Brücke die einzelnen Konstruktionsschritte. Aus den mehr als 150 Einzelaufnahmen schuf sie einen farbgetreuen Ausschnitt ohne Tiefe, seitliche Perspektiven und Verzerrungen, der oben und unten von einem weißen Stück Himmel eingerahmt wird. Für den Betrachter wird so die Vielfalt von Ansichten, mit symmetrischen Anordnungen, filigran-verspielter Linienführung, launischen Wechseln oder funktionaler Schlichtheit, erkennbar.

Jedes einzelne Bild wird durch die unbekannte Perspektive und die spezielle Herstellungstechnik aus dem Brückenuntergrund zu einem markanten künstlerischen Werk. Durch das festgelegte Kölner Brückengrün wird die Fotoserie zu einer Einheit.

Zu sehen sind diese Arbeiten bis zum 23. April in der großen Halle des Kunsthauses Rhenania, Bayenstraße 28, im Rheinauhafen. Die Bilder wurden als raumhohe Formate auf Stoff gedruckt. Die Ausstellung ist donnerstags bis sonntags sowie Ostermontag von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Am Donnerstag, 6. April, gibt es um 18 Uhr ein Künstlergespräch mit Anja Schlamann.

Bunt gefärbte Stahlträger mit dem Titel „Universal columns“ sowie das Video „Laugh“ sind in der Ausstellungshalle zu sehen. Foto: Eppinger

Marie Angeletti im Kölnischen Kunstverein

Vier bunte, deckenhohe Stahlträger füllen in der Ausstellungshalle des Kölnischen Kunstvereins an der Hahnenstraße 6 den langgestreckten Raum. Sie weisen 758 von der französischen Künstlerin Marie Angeletti gebohrte Löcher auf und wurden mit Nieten bestückt. „Universal columns“ nennt sie ihr Werk, das sie mit dem Video „Laugh“ kombiniert. Es wurde in „The Menil Collection“ in Houston heimlich gedreht und zeigt eine lachende Mutter mit ihrem Kind.

Weitere Teile der Ausstellung „ram spin cram“ zeigen bis zum 2. Juli im Kellerkino die Diaschau „Men at Work“ über Straßenbauarbeiter sowie 450 polierte Metallkugeln wie bei einem außer Kontrolle geratenen Boule-Spiel. Weitere Exponate sind die Silbergelatinedrucke im Studio des Obergeschosses oder 43 Kilo zerbrochenes schwarzes Glas auf dem Dach.

Die Schau der in New York lebenden Künstlerin hat dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Mit der Ausstellung endet die Amtszeit Nikola Dietrichs als Direktorin des Kölnischen Kunstvereins.