Karl Schroeteler, Bereichsleiter Bus der KVB, Peter Hasler, Leiter der Werkstatt und Jürgen Fenske, Sprecher des Vorstands der KVB AG freuen sich über die gelungene Inbetriebnahme der neuen Buswerkstatt in Köln Riehl. (v.l.n.r. im Vordergrund)

Insgesamt hat die KVB im Kölner Norden 13,5 Millionen Euro nach eigenen Angaben investiert. Eine Investition die sich in den nächsten 25-30 Jahren rechnen soll. Abgerissen wurden die alten Werkstatthallen, die 1956 erstellt und in den 70 er Jahren des letzten Jahrhunderts erweitert wurden. Genau 16 Monate hat Planung, Abriss und Neubau gedauert. Heute läuft der Betrieb in den neuen Hallen schon reibungslos. Die Umstellung und der Neubau wurden im laufenden Betrieb bewerkstelligt.


Effizienter, kleiner und damit sparsamer
Orientiert hat man sich beim Bau an der privaten Wirtschaft um die Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten. Der Fahrer oder Kunde – auch Fremdfahrzeuge anderer Unternehmen des Stadtwerkekonzerns etwa werden gewartet – wird an einer Theke empfangen und dort sein Auftrag entgegengenommen. Früher lief etwa der Busfahrer durch die Hallen und suchte sich selbst einen Mechaniker. Dann erfolgt die Arbeitsvorbereitung und die Überführung des Fahrzeuges in die Halle. Dort kann der Bus entsprechend der Erfordernisse schnell und effizient gewartet werden. Praktisch an der neuen Halle ist, dass man von zwei Seiten aus- und einfahren kann. Dies beschleunigt die Prozesse sehr. Zudem hat man Trucklifts eingebaut mit denen der Bus sehr schnell angehoben und auch im unteren Bereich repariert werden kann.

Insgesamt hat man 3.000 Quadratmeter Platz und damit auch Baukosten eingespart. Dies ist gelungen, weil man im Vorfeld der Planungen alle Prozesse unter die Lupe genommen hat und diese optimiert hat. So gibt es jetzt eine zentrale Werkstatt an der die entscheidenden Werkzeuge stehen und einen Kran mit dem man etwa Motoren durch die Halle transportieren kann. Dadurch sparte man Werkstattplätze ein. Zudem hat man das Lager verkleinert. Statt wie früher zentral 7.000 Artikel hält man heute nur noch 500 Teile vor. Und vor allen Kleinteile werden vor Ort an den Arbeitsplätzen gelagert, so dass auch hier unnötige Wege vermieden werden. So verkleinerte sich alleine die Lagerfläche von früher 1.200 qm auf 300 qm. Zudem setzt man jetzt die effiziente "Kann Ban"-Methode ein, nur dann zu kaufen, wenn Teile benötigt werden und setzt auf "Just in Time" Belieferung.

550 Fahrzeuge werden betreut
Derzeit hat die KVB 212 Omnibusse auf 49 Linien im Einsatz. Darunter sind 102 zweiachsige Standardbusse und 110 dreiachsige Gelenkbusse. Insgesamt betreut die KVB Werkstatt allerdings 550 Fahrzeuge, darunter Nutzfahrzeuge oder PKW des Sicherheitsdienstes. 2009 erledigte man 25.000 Arbeitsaufträge und über 2.500 Untersuchungen und Inspektionen. Die 212 KVB-Busse verbrauchen im Jahr rund 1.000 Reifen und 5.840 Schäden an den Fahrzeugen wurden repariert. Besonders auffällig ist, das vor allem an den Fahrersitzen viele Schäden auftraten. Alleine hier mussten 1251 Schäden repariert werden. Die Busse sind rund 10 bis 12 Jahre im Einsatz und rund 70 Prozent der Busse haben eine grüne Plakette.


Weniger Mitarbeiter arbeiten effizienter
62 Mitarbeiter sind in der KVB Werkstatt beschäftigt. In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts unterhielt die KVB noch Werkstätten an drei Standorten. In Riehl, im Kölner Süden an der Bonner Straße und in Hürth. Damals arbeiteten im Instandsetzungsdienst noch rund 185 Mitarbeiter, also mehr als das Doppelte. Peter Hasler, Leiter der KVB Werkstatt betonte, dass man auch sehr viel Wert auf die Schulung der Mitarbeiter lege, da sich die Techniken doch stark verändert haben. Karl Schroeteler der den Bereich Bus bei der KVB leitete verdeutlichte welch logistische Leistung hinter dem Busverkehr stecke. Jeden Morgen zwischen 3:45 und 7 Uhr müssten alle Busse auf die Reise geschickt werden, damit sie jeden Tag die 687 Haltestellen pünktlich anfahren können. Denn die Busse legen im Jahr 19,4 Millionen Kilometer zurück und befördern 64,8 Millionen Fahrgäste bei einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von 20 km/h. Dann muss an der Friedrich-Karl-Straße alles reibungslos klappen. Und bei großen Messen, wie der "gamescom" kann es schon mal sein, dass man keinen einzigen Bus mehr auf dem Platz in Riehl stehen hat.


Tag der offenen Tür am 29.8.2010
Die neue Buswerkstatt ist beeindruckend und überzeugt von Planung und Ausführung. Wer sich selbst einmal die Leistungsfähigkeit der "KVB Bus-Roadies", wie Schroeteler die Werkstattmitarbeiter bezeichnete ansehen will, hat dazu am 29. August 2010 die Möglichkeit. Denn gibt es von 10 – 15 Uhr einen Tag der offenen Tür bei der KVB in Köln Riehl an der Friedrich-Karl-Straße.


[ag]