Derzeit gibt es in Köln insgesamt 662 Spielplätze. Dennoch sind in kaum einem Stadtteil genügend Spielflächen vorhanden. Besonders in Kalk, Mülheim, Nippes und Neustadt-Süd werden weitere Spielflächen benötigt. Doch auch die vorhandenen Spielplätze konnten nicht immer überzeugen. Zu diesem Ergebnis kommt die nun vorgelegte Analyse der Kölner Spielflächen. Durchschnittlich erhielten sie mit der Note 3 gerade einmal einen mittleren Qualitätswert. Die beste Bewertung erhielt der Spiel- und Bolzplatz Gerbirgisweg im Stadtteil Dünnwald, der mit Mitteln des Bundeskonjunkturprogramms II errichtet und im September 2011 eingeweiht wurde. Insgesamt erreichten gerade einmal 23 Prozent der Spielplätze die Noten sehr gut (11 Spielplätze) und gut (139 Spielplätze). Dagegen wurden immerhin 10 Prozent als schlecht (60 Spielplätze) und drei sogar als mangelhaft eingestuft.

Der schönste Spielplatz ist in Delbrück
Betrachtet man Qualität und Quantität zusammen besteht der höchste Handlungsbedarf laut der Untersuchung in Chorweiler, Seeberg und Buchheim. Dabei mangelt es in Chorweiler nicht so sehr an weiteren Spielflächen. Die vorhandenen sind nach der Studie jedoch von nur sehr geringem Spielwert. Den geringsten Handlungsbedarf macht die Verwaltung dagegen in den Stadtteilen Weiß, Elsdorf und Immendorf. Kritisch bewertet die Verwaltung, dass in den vergangenen zwei Jahren kaum etwas passiert ist. Denn aufgrund des Konjunkturprogramms II wurden die Spielplätze nicht saniert. Dadurch sei es nun zu einem Maßnahmenstau gekommen. Allein 200 Baumaßnahmen stünden noch aus. Dazu gehören unter anderem Umgestaltung der Spielplätze am Brüsseler Platz, Sanierung am Kunibertskloster und ein neuer Bolzplatz in  der Helenenwallstraße Deutz. Genaue Kosten kann die Studie nicht nennen, da die he nach Spielfläche sehr unterschiedlich seien. Pro Quadratmeter müsse durchschnittlich für eine Umgestaltung jedoch mit 120 Euro gerechnet werden.

Einige Spielplätze noch immer schadstoffbelastet
Neben einer Bestandsaufnahme stellt die Untersuchung auch einige erforderliche Maßnahmen vor. So will die Verwaltung etwa die Sanierung schadstoffbelasteter Spielplätze fortführen. In den vergangenen Jahren hätten bereits 120 Spielflächen saniert werden können. In diesem Jahr sollen 23 weitere folgen. Dazu gehören etwa die Spielplätze am Hansaplatz, am Kunibertskloster und in der Otto-Gerig-Straße. Darüber hinaus sollen die am schlechtesten bewerteten Spielplätze umgebaut werden. In einigen Neubaugebieten wie Brück und Ossendorf seien zwar neue Spielplätze ausgewiesen worden. Diese seien bislang wegen fehlender Gelder jedoch nicht gebaut worden. Das soll sich nun ändern. Für die Baumaßnahmen könnten etwa neben Geldern aus dem städtischen Haushalt auch Mittel aus dem Stadtbezirk sowie Spenden und Fördermittel vom Land genutzt werden. Bei den Neuplanung, so fordert es die Verwaltung, sollen künftig Familien und vor allem Kinder und Jugendliche vor Ort mit einbezogen werden. Suchen will die Stadt zudem weitere Patenschaften für die Spielplätze. Derzeit werden 350 Spielplätze von Paten betreut. Dies sorgten nicht nur für mehr Ordnung auf den Spielflächen, sondern dienten auch als Vermittler zwischen Stadtverwaltung und Anwohnern. Ziel ist es, dass jeder Spielplatz im Kölner Stadtgebiet seine eigenen Paten erhält.

Da die Untersuchung jedoch auch gezeigt hat, dass es in Köln zu wenig Flächen gibt, fordert die Verwaltung, dass im Bebauungsplan weitere Flächen als Spielplätze ausgewiesen werden müssen. Zudem soll geprüft werden, ob bestehende Flächen etwa auf Schulen künftig auch als öffentliche Spielplätze genutzt werden können. Neue Flächen will die Verwaltung auch für Jugendliche schaffen. Dazu müsse zunächst jedoch erst einmal in der Gesellschaft jedoch erst eine größere Akzeptanz für die Bedürfnisse der Jugendlichen geschaffen werden.

[cs]