Dort stellte die Stadt den Wirtschaftsstandort Köln vor 300 indische Unternehmer, Firmenmanager, Journalisten und Vertreter von indischen Wirtschaftsverbänden vor. Schon im Jahr 2006 hatte man dort einen Besuch abgestattet und dieser war wohl positiv in Erinnerung geblieben.

Einige Unternehmen zeigen Interesse an Köln, so die städtische Verwaltung:  Die Unternehmensführung des indischen Stahl-, Öl- und Logistikkonzerns Essar Steel Holding Ltd. in Mumbai zeige deutliches Interesse. „Wir werden unseren Europa-Repräsentanten bitten, kurzfristig weitere Gespräche mit der Stadtverwaltung Köln zu führen“, so Sales- und Marketingdirektor Vikram Amin. Der Essar-Konzern beschäftigt weltweit über 30.000 Mitarbeiter und beliefert unter anderem große Automobilunternehmen wie Volkswagen. Er pflegt bereits gute Geschäftsbeziehungen zum Kölner Stahlhandelsunternehmen Krohm Stahl International GmbH. Auch das IT-Unternehmen Satyam Computer Services Ltd. in Bangalore, das unter anderem Entwicklungsarbeiten für den Airbus übernimmt, will nun seinen Europa-Manager zu weiteren Gesprächen nach Köln schicken.

Bei der Präsentationsreise, die von Delhi über Mumbai nach Bangalore führte, konnte die Kölner Delegation mit Vertretern von Stadt Köln, Industrie- und Handelskammer,
Universität zu Köln und zahlreichen bedeutenden Kölner Wirtschaftsunternehmen Kontakte zu mehr als 500 indischen Geschäftsleuten und Wirtschaftsmanagern knüpfen, so die Stadt Köln. „Wir haben überall freundliche Aufnahme und großes Interesse erfahren“, zieht Oberbürgermeister Fritz Schramma Bilanz. „Zwar trifft die Finanzkrise auch die indische Wirtschaft, aber mit Hinblick auf ein prognostiziertes Wirtschaftswachstum von sieben bis acht Prozent im kommenden Jahr werden die indischen Unternehmen ihre Expansion auf dem europäischen Markt behutsam fortsetzen. Deshalb war es wichtig, die Kontakte zu vertiefen und die Vorzüge des Standorts Köln weiter bekannt zu machen.“ Die Frage einer Städtepartnerschaft mit Delhi, Bangalore oder einer anderen indischen Metropole soll nun weiter konkretisiert werden.

Auch bei der wissenschaftlichen Kooperation mit Indien hat Köln neue Felder erschlossen. Am Freitag unterzeichnete Universitätsrektor Professor Dr. Axel Freimuth ein Partnerschaftsabkommen mit dem Kanzler der National Law School of India University, Professor Dr. V. Nagaraj. Neben dem Ausbau der wissenschaftlichen Zusammenarbeit wurde ein Studenten- und  Wissenschaftleraustausch vereinbart. „Das gemeinsame Auftreten von Universität und Stadt in Indien hat gute Früchte getragen.  Wirtschaft und Wissenschaft haben Synergieeffekte erfolgreich genutzt“, betont Rektor Axel Freimuth. „Wir wollen diese Kooperation auch künftig gerne fortsetzen.“

„Unser erneutes Auftreten gibt der Standortwerbung für Köln spürbar Rückenwind“, resümiert Wirtschaftsdezernent Dr. Norbert Walter-Borjans. „Wir müssen zweifellos ein dickes Brett bohren. Bei einigen stehen wir kurz vor dem Durchbruch, andere denken erst jetzt darüber nach, welchen Wert die räumliche Nähe zu deutschen Unternehmen hat. Dass MindTree mit seinem Umzug nach Köln so gute Erfahrungen gemacht hat, hat in Indien für große Aufmerksamkeit gesorgt.“

[ag; Quelle und Foto: Presseamt der Stadt Köln]