Köln | LIVEBERICHT | Heute haben die Kölnerinnen und Kölner die Wahl zwischen Henriette Reker, Oberbürgermeisterin und parteilose Bewerberin, die von CDU und Grünen unterstützt wird und Andreas Kossiski, SPD. Es ist Stichwahltag in Köln, denn keine der Bewerberinnen und Bewerber konnte am 13. September die absolute Mehrheit gewinnen. Report-K berichtet heute im Livebericht über die Stichwahl in Köln. Der Livebericht endete um 22:02 Uhr.

Vorläufiges Ergebnis steht fest

22:02 Uhr > Reker gewinnt die Stichwahl gegen Kossiski
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3 Stimmbezirke immer noch nicht ausgezählt

21:17 Uhr > Es fehlen immer noch 3 Stimmbezirke, die zum vorläufigen Endergebnis nicht ausgezählt sind.

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Andreas Wolter, Bürgermeister Grüne:
„Dass Henriette Reker gewinnen würde, war der Eindruck, den ich gestern schon an unserem Stand im Wahlkampf hatte. Jetzt kommt das Ergebnis an die Werte heran, die eine Umfrage vor der Wahl vorausgesagt hatte. Wir haben es geschafft, unsere Wähler an die Urne zu bringen. Was die Wahlbeteiligung insgesamt betrifft, war die letzte Stichwahl nicht viel besser. Und viel dachten, dass es Henriette Reker schaffen wird, das hat etwas die Spannung herausgenommen.“


Anne Lütkes, frühere Regierungspräsidentin Düsseldorf, Grüne:
„Ich hoffe jetzt sehr auf ein abschließendes positives Ergebnis für Henriette Reker. Jetzt geht darum, möglichst schnell im Rat eine gute Kooperation herzustellen und das in einer sachlichen Atmosphäre. Das werden die Grünen als stärkste Fraktion gewährleisten. Mit der OB an unserer Seite kann das etwas werden für Köln.“

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Bernd Petelkau, CDU-Fraktionsvorsitzender:
„Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Unsere Kandidatin hat mit großem Abstand die Wahl gewonnen und wurde so in ihrem Amt bestätigt. Wir danken allen Wahlkämpfern und freuen uns nun auf die nächsten fünf Jahre, in denen wir mit Henriette Reker zusammenarbeiten können.“


Hans-Werner Bartsch, CDU-Bürgermeister:
„Das Ergebnis sieht sehr gut für uns aus, auch wenn wir bei den ersten Zahlen, bei denen der SDP-Kandidat vorne lag, etwas erschrocken waren. Aber das waren nur 132 ausgezählte Stimmen. Henriette Reker ist auf dem Vormarsch und ihr Vorsprung wird größer. Ihr Gegenkandidat hat bei jeder Aktualisierung verloren. Was die Wahlbeteiligung angeht, ist diese bei einer Stichwahl ja meist eher niedrig.“

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Das sagt Musiker Stephan Brings
„Die Wahlbeteiligung ist wirklich deprimierend. Das kann man gar nicht glauben. Da wird die Demokratie in den Hintern getreten. Was die Stichwahl angeht, war es für mich gar nicht so leicht, mich zu entscheiden. Zwei Tage hat der Briefwahlzettel bei mir gelegen, bis ich mein Kreuz gemacht habe. Aber beide Kandidaten sind klare Demokraten und mit beiden kann ich leben.“
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Das sagt Andreas Kossiski

Andreas Kossiski, SPD-Kandidat:
„Das ist für uns mehr als nur ein Achtungserfolg. Wir haben bei Null angefangen und dann die Stichwahl erreicht. Das ist ein gutes Ergebnis für die SPD, auf das man stolz sein kann und mit dem man mit erhobenem Haupt durch die Stadt laufen kann. Die Amtsinhaberin muss nun beweisen, dass sie zum Wohle der Stadt mehr leistet. Das werden wir sehr kritisch beobachten. Ich habe den Platz 1 in der Ratsliste gehabt und werde nun für das Amt des Fraktionsvorsitzenden kandidieren. Dabei will ich niemanden ausgegrenzen und werde gemeinsam im Team mit Jäger und Joisten den Weg beschreiten. Wir müssen jetzt den Schwung und die Gemeinschaft in der Partei, die im Wahlkampf ein geschlossenes Bild gezeigt hat, nutzen, um voranzukommen. Die SPD hat mit dem Ergebnis eine Verantwortung in der Stadt. Wir müssen wieder rausgehen und mit den Menschen reden. Das brauchen wir für eine starke Demokratie. Deshalb muss sich das Verhältnis von Politik und Bürger verändern. Was Demokraten nachdenklich machen sollte, ist die geringe Wahlbeteiligung .“

Elfi Scho-Antwerpes, Bürgermeisterin SPD:
„Das ist ein respektables Ergebnis eines exzellenten Kandidaten. Wenn er gewonnen hätte, hätte er als Oberbürgermeister die Stadt vorangebracht, den Wirtschaftsstandort gestärkt und für mehr Sicherheit und Ordnung gesorgt. Es ist ein Kandidat, der sehr nahe an den Menschen war, das habe ich im Wahlkampf selbst erlebt. So hat er erfahren, was den Menschen unter den Nägeln brennt. Schade ist die geringe Wahlbeteiligung. Da ging es auch um Unwissenheit, wenn Menschen zum Beispiel nicht wussten, dass sie keine Wahlbenachrichtung erhalten und nur mit ihren Ausweis wählen gehen können.“
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Köln zählt noch

20:50 Uhr > In Köln steht immer noch kein vorläufiges Endergebnis fest.

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Immer noch nicht alle Stimmbezirke ausgezählt

20:20 Uhr > Immer noch nicht sind alle Stimmbezirke ausgezählt. Es fehlen immer noch 88 Stimmbezirke. Am Trend, dass Henriette Reker gewinnt, dürfte sich aber nicht mehr viel ändern. Sie liegt aktuell mit 59,88 Prozent vorne.
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Kossiski räumt Niederlage ein

19:54 Uhr > Andreas Kossiski, SPD, räumte seine Niederlage ein und erklärte, dass er sich um den Fraktionsvorsitz der SPD im Kölner Rat bewerben will.
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Kölner Oberbürgermeisterin verteidigt Amt

19:45 Uhr > In Köln hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker ihr Amt in einer Stichwahl verteidigt. Nach Auszählung von Zweidritteln der Wahllokale kommt Reker auf rund 58 Prozent der Stimmen. Ihr Herausforderer Andreas Kossiski (SPD) erreicht demnach rund 42 Prozent.

Für Reker bleibt trotzdem ein mulmiges Gefühl. 2015 war die Parteilose noch im ersten Wahlgang mit 53 Prozent der Stimmen direkt gewählt worden, ohne in eine Stichwahl gehen zu müssen. Damals lag sie in Folge eines Attentats im künstlichen Koma.

Die Wahlbeteiligung lag laut vorläufigen Ergebnissen am Sonntag mit etwa 35 Prozent noch niedriger als vor zwei Wochen, als im ersten Wahlgang 51,4 Prozent der wahlberechtigten Kölner ihre Stimme abgaben.

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Oberbürgermeister in Bonn und Düsseldorf abgewählt

19:43 Uhr > Bei den Stichwahlen in NRW haben unter anderem die Oberbürgermeister der Großstädte Bonn und Düsseldorf ihre Ämter verloren. In Bonn lag der bisherige Amtsinhaber Ashok Sridharan (CDU) nach Auszählung von über 95 Prozent der Stimmen hinter der Grünen-Kandidatin Katja Dörner, die zu diesem Zeitpunkt auf 57 Prozent der Stimmen kam.

In Düsseldorf unterlag der bisherige Amtsinhaber Thomas Geisel (SPD) seinem früheren Mitarbeiter und Herausforderer von der CDU, Stephan Keller.

Nach Auszählung von fast 95 Prozent der Stimmen kam Keller auf rund 55 Prozent der Stimmen. In Dortmund war Ullrich Sierau (SPD) nicht mehr angetreten, sein Parteigenosse Thomas Westphal kam auf 52 Prozent. Mit Aachen bekommt eine weitere NRW-Großstadt eine grüne Oberbürgermeisterin, Sibylle Keupen lag mit 68 Prozent nach Auszählung eines Großteils der Stimmen uneinholbar vorn.

Nicht so rund lief es für die Grünen in Münster: Dort unterlag der Grünen-Kandidat Peter Todeskino mit rund 48 Prozent dem Amtsinhaber Markus Lewe (CDU), der auf 52 Prozent der Stimmen kam.
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Rekers liegt erstmals über 60 Prozent

19:37 Uhr > Nach Vorliegenden von 945 von 1231 Ergebnissen liegt Henriette Reker zum ersten Mal über 60 Prozent
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Rekers Vorsprung steigt und steigt

19:22 Uhr > Nach Vorliegenden von 876 von 1231 Ergebnissen steigt der Vorsprung von Henriette Reker weiter auf 59,21 Prozent.

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Keller gewinnt Düsseldorf

19:04 Uhr > In Düsseldorf räumte der amtierende OB Thomas Geissel, SPD, bereits seine Niederlage ein und gratulierte dem CDU-Herausforderer und aktuellen Kölner Stadtdirektor Stephan Keller.
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Reker führt haushoch nach 785 ausgezählten Stimmbezirken

18:50 Uhr > In Köln führt Henriette Reker mittlerweile haushoch. Nach dem Vorliegen von 800 von insgesamt 1231 Ergebnissen liegt Reker mit über 58 Prozent vor ihrem Herausforderer Kossiski der knapp 42 Prozent der Stimmen auf sich vereinen kann. Das Ergebnis verfestigt sich zunehmend.

Reker gewinnt vor allem in Ehrenfeld, in der Innenstadt, in Rodenkirchen, in Lindenthal, in Nippes, also den grünen Hochburgen. In Chorweiler, Porz, Kalk und Mülheim liegen Kossiski und Reker eng beieinander.

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In Bonn könnte Grüne Dörner OB werden

18:40 Uhr > In Bonn liegt die Grüne Katja Dörner in Front. Nach mehr als der Hälfte der ausgezählten Stimmen kommt sie auf 57 und der Amtsverteidiger Ashok-Alexander Sridharan, CDU nur auf 42 Prozent.

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Reker baut Vorsprung aus

18:36 Uhr > Es sind mehr als die Hälfte der Stimmbezirke ausgezählt und Henriette Reker liegt mit 57,29 Prozent der Stimmen vorne. Kossiski liegt bei 42,71 Prozent.

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Reker liegt bei Vorliegen fast der Hälfte der Ergenisse vorn

18:27 Uhr > Die parteilose, aber von den Grünen und der CDU unterstützte Kandidatin Henriette Reker liegt, nachdem fast die Hälfte der Ergebnisse vorliegt mit 56,60 Prozent der Stimmen vorne.
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Die Auszählung beginnt

18:13 Uhr > Es gibt heute keine Hochrechnungen und Prognosen etwa von infratest dimap, sondern die Auszählung muss abgewartet werden. In Köln werden insgesamt 1231 zum Ergebnis führen. 1 Ergebnis liegt bereits vor und da liegt Herausforderer Kossiski mit 53,03 Prozent vor Henriette Reker. Aber das hat noch überhaupt keine Aussagekraft, da ja noch 1230 Ergebnisse fehlen.

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Dörte Diemert, Wahlleiterin:

18:02 Uhr > „Die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl lag bei 31,4 Prozent. Direkte Vergleichszahlen von Stichwahlen in Köln gibt es nicht. Bei Stichwahlen in den Jahren 2014/15 in großen kreisfreien Städten lag die Wahlbeteiligung bei 32 bis 33 Prozent. Deutlich höher als bei vorherigen Wahlen war die Briefwahlbeteiligung. Bis 15 Uhr gingen 166.196 rote Wahlbriefe zurück. Das sind 20 Prozent der Wahlberechtigten. Zu den Herausforderung zählten die vielen kurzfristigen Absagen von Wahlhelfern, bedingt durch Erkältungen und die Coronasituation. Hier mussten wir Umschichtungen vornehmen, sagte Diemert. Ein weiteres Problem gab es in der Nacht zum Samstag beim Druck der Wählerverzeichnisse, welche statt am Samstagmorgen erst am Samstagabend zugestellt werden konnten. Sie waren aber alle rechtzeitig zur Eröffnung der Wahllokaleheute um 8 Uhr vor Ort. Zu den besonderen Begebenheiten gehörte ein roter Wahlbrief, der neben den normalen Unterlagen ein Anschreiben an das Wahlteam und fünf Euro für die Kaffeekasse enthielt. Das Geld werden wir wohl einem guten Zweck zuführen. Bei einem Wahllokal in einem Zirkuszelt war es den Wahlhelfern zu kalt, sodass wir ins beheizte Vorzelt umgezogen sind.“
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Die Wahllokale schließen

18:00 Uhr > Jetzt kann bei der OB-Stichwahl nicht mehr gewählt werden, denn die Wahllokale schließen in dieser Minute. Jetzt beginnt das Auszählen, dass aber dieses Mal wesentlich schneller gehen dürfte. Spannend ist es neben Köln bei dieser Stichwahl noch in Dortmund und Düsseldorf. In Düsseldorf fordert der Kölner Stadtdirektor Stephan Keller, CDU, den Amtsinhaber Thomas Geisel, SPD heraus. Im ersten Wahlgang konnte sich Keller besser positionieren. In Dortmund tritt CDU-Mann Andreas Hollstein gegen den SPD-Kandidaten Thomas Westphal an. Und in Bonn steht mit Ashok-Alexander Sridharan, CDU, der Amtsinhaber gegen die grüne Herausforderin Katja Dörner.

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Eine Wahlbeteiligung unter 40 Prozent deutet sich an

17:03 Uhr > Die Wahlbeteiligung lag um 17 Uhr weit unter den Marken von vor zwei Wochen und vor fünf Jahren. Es könnte sogar sein, dass Köln bei der OB-Stichwahl eine Wahlbeteiligung unter 40 Prozent erreicht. Um 17 Uhr hatten gerade einmal 31,4 Prozent der Kölner ihre Stimme abgegeben. Zum Vergleich: Am 13. September waren 45,1 Prozent der Kölnerinnen und Kölner wählen und 2015 waren es 35,7 Prozent.

Um 18 Uhr schließen die Kölner Wahlllokale. Mit einem Ergebnis ist durchaus früher zu rechnen als vor zwei Wochen. Denn es sind heute nur zwei Stimmen auszuzählen. Am 13. September stellten sich insgesamt 13 Bewerberinnen und Bewerber um das höchste Amt in Köln zur Wahl.
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16:00 Uhr > In der letzten Stunde erhöhte sich die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl um das Amt des OB in Köln wieder. Sie liegt jetzt bei 27,8 Prozent und damit deutlich unter der, der Wahl vor zwei Wochen und unter der Beteiligung von 2015.

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13:21 Uhr > Bis 14 Uhr haben 20,1 Prozent der Kölner ihre Stimme abgegeben. Das sind 9,5 Prozent weniger als noch vor zwei Wochen bei der Kommunalwahl am 13. September. Bei der Oberbürgermeisterwahl 2015 hatten zu diesem Zeitpunkt bereits 22,1, also 2 Prozent mehr Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme abgegeben.

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Trend zu niedriger Wahlbeteiligung verstärkt sich

13:10 Uhr > Der Trend zu einer niedrigeren Wahlbeteiligung gegenüber der Wahl am 13. September verstärkt sich. Bis 13 Uhr gaben 16,4 Prozent der Kölnerinnen und Kölner ihre Stimme ab. Zum Vergleich: Vor zwei Wochen lag die Wahlbeteilung zu diesem Zeitpunkt bei 23,8 und bei der OB-Wahl 2015 bei 17,1 Prozent.

Gegen 12 Uhr gaben rund 12,6 Prozent der Kölnerinnen und Kölner ihre Stimme ab. Zum Vergleich die Wahlbeteiligung vor zwei Wochen: 17,8 Prozent.

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Maue Wahlbeteiligung

11:11 Uhr > Vier Prozent weniger Kölnerinnen und Kölner haben bis 11 Uhr ihre Stimme abgegeben, als am 13. September. Am 13. September lag die Wahlbeteiligung am Ende bei 51,38 Prozent. Es waren 8,6 Prozent. Bei der OB-Wahl 2015 waren es zu diesem Zeitpunkt 7,8 Prozent und die Wahlbeteiligung lag nur bei 40,28 Prozent am Ende. Diese niedrige Wahlbeteiligung 2015 wurde damals in Deutschland diskutiert und kritisiert. Schon in den Tagen vor der Stichwahl war ein deutlich geringeres Interesse der Kölnerinnen und Kölner an dieser Wahl zu beobachten, als etwa bei den Kommunalwahlen in NRW vor zwei Wochen.

Autor: red, dts