Das Symbolbild zeigt eine Stadtbahn der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) auf der Luxemburger Straße im Jahr 2022.

Köln | Die Industrie- und Handelskammer Köln (IHK Köln) verabschiedete in ihrer Vollversammlung eine Resolution pro U-Bahn auf der Ost-West-Achse und eine Verschiebung der Planungen am Neumarkt. Die FDP unterstützte diese Position der IHK. Das Bündnis Verkehrswende Köln meldete sich heute zu Wort und machte seine Position klar: Kein Tunnelbau für eine U-Bahn auf der Ost-West-Achse.

2023 soll die Entscheidung fallen ob auf der Ost-West-Achse eine U-Bahn gegraben wird oder die Stadtbahn – wie bisher auch – oberirdisch fahren soll. Auch die oberirdische Lösung muss ertüchtigt werden. IHK und Kölner FDP sprechen sich für eine Tunnellösung für die U-Bahn aus. Das Bündnis Verkehrswende spricht davon, dass die „Lobbyisten jetzt durchstarten“ würden.

Ralph Sterck, Fraktionsvorsitzender der FDP im Kölner Stadtrat, forderte „Köln endlich groß denken!“. Dem stellt das Bündnis Verkehrswende Köln entgegen und bezieht sich auf das Adjektiv „groß“: „2,7 Kilometer Stadtbahn unter das Pflaster legen, damit oben mehr und großer Platz für Autos bleibt. Es gibt in Köln keine U-Bahn, nur eine stückweise Unterpflasterlegung der Stadtbahnen. Es bedeutet eine Bauzeit von mind. 20 Jahren mit großen Baulöchern in der Innenstadt, es bedeutet große archäologische Untersuchungen, es bedeutet großen CO2-Ausstoß von fast 100.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Kilometer Tunnelbau, es bedeutet große Kosten – ein Milliardenprojekt – alles „groß“. Nur der Nutzengewinn – der wäre nicht groß. Die oberirdische sowie die unterirdische Variante laut Ratsbeschluss aus Dezember 2018 haben einen gleich großen Nutzen. Unterirdisch könnten nicht mehr Personen befördert werden als oberirdisch. Oberirdisch ginge es aber viel schneller, wäre mit 1/7 der Kosten viel kostengünstiger und auch sehr viel klimafreundlicher. Warum dann also dieser Irrsinn?“

Das Bündnis Verkehrswende Köln erklärt, dass es sich die Haltung der IH und FDP können nur noch mit Lobbyismus aus der Tiefbau- und der Autoindustrie erklären könne. Zudem verweisen die Aktivist:innen auf die Klimaziele bis 2030, die die Stadt nicht verfehlen dürfe. Sie sprechen sich gegen die Tunnellösung aus und fordern weiter: „Oben bleiben“.

Die bisherige aktuelle Berichterstattung zur Forderung der IHK und der FDP zur Ost-West-Achse bei report-K


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