Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (v.l) lud Peter Busmann und seine Frau Vreneli Busmann dazu ein, sich in das Gästebuch der Stadt einzutragen. | Foto: Bopp

Köln | Peter Busmann hat das Museum Ludwig und der Kölner Philharmonie entworfen. Er feierte vergangenen Monat – am 17. Juli – seinen 90. Geburtstag. Am gestrigen Donnerstag, 3. August, lud die Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker den Architekten ins Historische Rathaus ein und dankte ihn für sein Schaffen und seine Kreativität. Busmann trug sich zudem in das Gästebuch der Stadt Köln ein.

„Es gibt Dinge im Leben, die kannst du nur im Schwung erledigen“, so zitierte Busmann einst seine Mutter – erinnerte sich Reker in ihrer Ansprache. Dieser Satz beschriebe für sie Busmanns Beteiligung am Ideenwettbewerbs zum damaligen Dom-Rhein-Projekt der Stadt Köln. „In zehn Sekunden war die Idee zu dem Projekt geboren, in zehn Tagen haben Sie den Entwurf konzipiert und in zehn Jahren ist der Bau der Philharmonie und des Museums Ludwig realisiert worden“, erinnerte sich Reker am Donnerstagmittag im Muschelsaal. „Es ist, als hätte ein mit übernatürlichen Kräften ausgestatteter Dirigent den Taktstock geführt – in diesem besonderen Zehner-Rhythmus.“ Busmann sei es gemeinsam mit Godfrid Haberer und der Architektengemeinschaft „BAUTURM“ gelungen, die Idee zu präzisieren und umzusetzen, erläuterte Reker weiter. Für sie zähle das Projekt „zu den herausragenden Projekten des 20. Jahrhunderts in Köln.“ Busmann habe es immer wieder geschafft Stadtplanung und Kunst miteinander zu verbinden – und das auch in anderen architektonischen Projekten – wie etwa der „Hochschule für Musik und Tanz“ in dessen Bau er ebenfalls involviert war. Reker bedankte im Rahmen des Empfangs bei Busmann zudem für den Kraftakt, für die Kreativität, für das Feingefühl für den Stadtraum und für die Stärkung der Musikstadt Köln.

Reker: „Sie haben der Verwaltung eine Philharmonie untergejubelt“

Busmann habe bei der Betrachtung der Gegebenheiten vor Ort eine Welle in die Luft gezeichnet – erinnerte sich Reker. Was mit dieser „Zeichnung“ in den Himmel begann, wurde zu einem Freiraum zwischen Bahngleisen und Bebauung.  „Sie haben der Verwaltung eine Philharmonie untergejubelt – könnte man so sagen. Es war ein Geniestreich. Sie haben aus dem in der Ausschreibung geforderten Mehrzwecksaal des Museums ein völlig eigenständiges Zweitprojekt entwickelt. Zudem haben Sie es geschafft, die Entscheidungsträger ebenfalls von einem Konzertsaal an dieser Stelle zu überzeugen“, sagte Reker weiter.

Sanierungspläne

Die Kölner Philharmonie soll saniert werden. „Mit ist bewusst, was für ein Schatz von der Stadt Köln hier bewahrt werden muss.“, sagte Reker gestern im Muschelsaal. Bald solle es hochqualifizierte Voruntersuchung bezüglich einer Sanierung stattfinden, der Rat der Stadt Köln würde anhand dieser Vorlage eine Entscheidung bezüglich einer Sanierungsvariante treffen. „Unser Ziel ist es, und muss es sein, diesen Gebäudekomplex zu erhalten und fit für die Zukunft zu machen“, führte sie fort.

Peter Busmann

Busmann ist kein gebürtiger Kölner, ist aber seit über 60 Jahren in der Domstadt ansässig. Er studierte 1953 bis 1958 Architektur in Karlsruhe und Braunschweig. 1962 Jahr machte er sich mit dem Bau des Max-Ernst-Gymnasiums in Brühl selbständig, dass nach seiner Fertigstellung den Kölner Architekturpreis erhielt und gründete sein Büro in Köln. Einige Jahre später – 1969 – gründete Busmann zusammen mit Erich Schneider-Wessling die Architekturgemeinschaft BAUTURM, späterer Namensgeber des Bauturmtheaters.

Busmann wurde mehrfach für sein Schaffen hochgradig ausgezeichnet: Er erhielt etwa 1990 den Deutschen Architekturpreis und im Jahr 1997 das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland mit Stern.

rs