Report-k.de: Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht für Köln der Kölner Karneval und wie wichtig ist er in ihrer Partei?
Peter Kurth: Es gibt zwischen der CDU als der großen Volkspartei der Mitte und der Karnevalsszene einen intensiven, freundschaftlichen Austausch, gegenseitige Vernetzung und Zusammenarbeit. Köln ist von Karneval nicht zu trennen und Karneval auch nicht von Köln. Entsprechend wird das Thema Karneval in der Wahrnehmung der Stadt immer eine herausragende Rolle spielen. Ich finde es als Anknüpfungspunkt für den Tourismus- und Gastronomiebereich auch absolut wichtig. Und es ist in erster Linie Möglichkeit für die Menschen, ihre Emotionalität, ihre Verbundenheit letztlich auch zur Stadt ausdrücken. Köln ist die Stadt, über die es weltweit die meisten Lieder gibt. Das drückt aus, wie stark sich die Kölnerinnen und Kölner mit ihrer Stadt identifizieren. Da mache ich persönlich auch gerne mit- nicht nur wegen der Partei oder der Stadt- sondern auch ganz persönlich.

 

Also Sie sind auch jeck, so ein wenig zumindest?
So ein bisschen sagen Sie? Schon ganz schön viel finde ich. Mein Anliegen wäre nur, dass es nicht das einzige ist, wofür Köln steht. Die Wahrnehmung nur von Dom, Kölsch und Karneval, das wäre mir zu wenig. Damit habe ich aber weder etwas gegen Dom, Kölsch noch Karneval gesagt.

Ist Karneval für sie Kultur- oder nur Massenevent?
Es ist beides. Es ist Stadtkultur im besten Sinne. Aber es ist darüber hinaus ein Massenevent mit zunehmender Einbeziehung von außen geworden. Wobei Massenevent für mich keine abwertende Bedeutung hat. Daher ist auch der liberale Vorschlag, den Rosenmontag als Urlaubstag abzuschaffen, völlig daneben. Das ist nun der geringste Standortnachteil, den Köln hat.

Was wollen Sie gegen die Exzesse ab Weiberfastnacht in der Kölner Innenstadt unternehmen, denn Schlägereien und bis zur Besinnungslosigkeit betrunkene Menschen schaden dem Ruf Kölns mehr, als dass sie nützen?
Es gibt einen zunehmenden Alkoholkonsum einiger Jugendlicher, nicht der Jugend insgesamt. Aber diese Jugendlichen schlagen ganz eindeutig über die Stränge. Gegen den exzessiven Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit gehen andere Kommunen relativ drastisch vor. Ich bin in dem Bereich niemand, der auf staatliche oder städtische Verbote setzt. Aber hier muss gemeinsam mit den Trägern des Karnevals gegengesteuert werden, wo immer das geht. Und wir brauchen an den richtigen Stellen die Präsenz von Ordnungsbehörden, um zu verhindern, dass ein fröhliches Fest für viele hunderttausend Menschen durch einige Bekloppte entwertet und gefährdet wird.

Herr Kurth, vielen Dank für das Gespräch

Das Gespräch führte Andi Goral