Köln | Die Grünen-Politikerin Bärbel Höhn hat den politischen Aschermittwoch zu einem verbalen Rundumschlag genutzt. Auf einer Veranstaltung der nordrhein-westfälischen Grünen in Köln zog die stellvertretende Bundestagsfraktionschefin nicht nur über die schwarz-gelbe Bundesregierung her, sondern nahm sich auch den SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück zur Brust. Dabei ging sie auf dessen umstrittene Redehonorare und die zum Teil schwierige Zusammenarbeit in der NRW-Landesregierung zwischen 2002 und 2005 ein.

„Wir haben Peer damals verkannt“, sagte Höhn. Wenn ihm damals etwas nicht gepasst habe, habe er ihr lange Vorträge gehalten. „Heute weiß ich: Er hat es gut gemeint. Denn für die Vorträge hat er nie auch nur einen Euro genommen.“ Menschen könnten sich allerdings ändern und inzwischen hätten die beiden persönlich ein gutes Verhältnis.

Der schwarz-gelben Koalition in Berlin warf die Spitzenkandidatin der NRW-Grünen für die Bundestagswahl Versagen vor – insbesondere bei der Energiewende. Der „Minister-Schaukampf“ zwischen Peter Altmaier (Umwelt) und Philipp Rösler (Wirtschaft) lähme einen Fortschritt in diesem Bereich. „Deutschland, das mal Nummer eins im Klimaschutz war, zählt heute zu den größten Bremsern“, monierte Höhn.

Autor: Andi Goral