Symbolbild Polizei

Köln | Rund 300 Beamte der Kölner Polizei kontrollierten in der Samstagnacht 652 Personen in den Waffenverbotszonen am Hohenzollernring, Zülpicher Straße und Hotspots wie Wiener Platz, Rheinboulevard oder am Aachener Weiher. Insgesamt acht Messer stellten die Beamten fest, also bei 1,23 Prozent der Kontrollierten. Damit liegt Köln über dem landesweiten Durchschnitt der Kontrollen in dieser Samstagnacht.

Der Einsatz der Beamten lief als behördenübergreifender Schwerpunkteinsatz zur Bekämpfung von Gewaltkriminalität. Mit eingebunden waren der Zoll, die Bundespolizei und die Stadt Köln. Gegen 22 Männer erließ die Polizei Bereichsbetretungsverbote, weil sie für Gewaltdelikte bekannt sind.

 „Messer gehören in die Küche, nicht auf die Partymeile.“

NRW-Innenminister Herbert Reul

Neben den acht Messern konnten die Beamten sieben Taschendiebe stellen. Wie schon berichtet unterstützte die Landespolizei Durchsuchungen in Shisha-Bars etwa in der Kölner Weidengasse. Der Bericht findet sich hier:

Neben der Gewaltprävention beschäftigten sich die Polizisten mit der verkehrlichen Situation im Kölner Nachtleben. Hier hielten die Beamten 120 E-Scooter-Nutzer an. Bei 5 Prozent – 6 Fahrern – schlug der Atemalkoholtest positiv aus. Zwei Fahrer mussten eine Blutprobe abgeben.

Kölner CDU begrüßt die Kontrollaktion

Bernd Petelkau, CDU-Fraktionsvorsitzender sowie Vorsitzender im Ausschuss für Allgemeine Verwaltung Rechtsfragen (AVR) in einem schriftlichen Statement: „Das war ein starkes Zeichen für mehr Sicherheit auf den Kölner Ringen. Wenn Innenminister Herbert Reul betont, dass Verbotszonen nur dann Sinn machen, wenn sie auch kontrolliert werden, dann hat er für diese Haltung unsere volle Rückendeckung und Unterstützung. Allen Einsatzkräften gilt unser herzlicher Dank für die hervorragende Arbeit. Gewalttätige Auseinandersetzung, wie zuletzt im Mai, wo ein 17-Jähriger im Kaiser-Wilhelm-Park durch Stichverletzungen lebensgefährlich verletzt wurde, machen deutlich, wie wichtig diese Arbeit für die Sicherheit auf den Ringen ist. Wir appellieren an den Innenminister und den Polizeipräsidenten, dass solche Kontrollen auch künftig durchgeführt werden, um auch nachhaltig eine abschreckende Wirkung zu entfalten. Flankiert werden muss das auch künftig durch gute Präventionsarbeit von Sozialarbeitern und Streetworkern.“

Kontrollen waren Teil von landesweiten Aktionen

Die Kölner Kontrollen waren eingebunden in eine landesweite Kampagne des NRW-Innenministeriums gegen Gewaltkriminalität. Landesweit wurden 4.742 Personen kontrolliert und 46 Messer gefunden. Das sind 0,97 Prozent der Personen, die sich bewaffnet ins Nachtleben stürzten. Damit liegt Köln über dem landesweiten Durchschnitt in dieser Samstagnacht. 21 dieser Messer sind nach dem Waffengesetz NRW verboten und 25 davon in den Waffenverbotszonen in Düsseldorf und Köln. Aber auch weitere Waffen, wie etwa Schlagstöcke wurden gefunden. Insgesamt waren in NRW in der Samstagnacht über 1.000 Beamte im Einsatz.

Innenminister Herbert Reul in einem schriftlichen Statement: „Das, was die Polizei allein in der vergangenen Nacht eingesammelt hat, ist ein Beweis dafür, dass es da was zu tun gibt. Ich verstehe nicht, warum Menschen bewaffnet zur Party gehen oder sich mit dem Messer in der Hosentasche mit Freunden treffen. Wir können nur an die Menschen und ihre Vernunft appellieren: Gehen Sie nicht mit einem Messer spazieren!“

Das Innenministerium NRW verweist auf die von ihm geführte Statistik: So seien 2022 in NRW in 5.081 Fällen Stichwaffen als Tatmittel erfasst worden. Und davon in 4.191 Fällen war es ein Messer. Dabei muss es nicht zwangsläufig zu einer Körperverletzung kommen, auch Bedrohungen mit einem Messer sind in dieser Statistik erfasst.

ag