Dresden | In Dresden haben am Sonntag nach Polizeiangaben rund 17.300 Menschen an der Demonstration der islamkritischen Pegida-Bewegung teilgenommen. Bis zu 5.000 Menschen beteiligten sich an Gegenkundgebungen, sagte ein Sprecher der Dresdner Polizei der dts Nachrichtenagentur. Die Organisatoren der Pegida-Demo hatten mit rund 25.000 Teilnehmern gerechnet.

Auch Silvio Rösler vom Organisationsteam der Legida-Demos nahm an der Kundgebung der Islamkritiker teil. Er erklärte, die Unstimmigkeiten zwischen Legida und Pegida seien beseitigt. Ursprünglich war die 13. Pegida-Demonstration in Dresden für den Montag geplant.

Wegen eines Open-Air-Konzerts gegen Pegida, das ebenfalls am Montag stattfinden sollte, zogen die Organisatoren die Kundgebung jedoch vor. Damit sollen auch Zusammenstöße mit Gegendemonstranten vermieden werden. In der vergangenen Woche war die Kundgebung der Bewegung wegen einer Terrordrohung abgesagt worden.

De Maizière für Dialog mit Pegida-Anhängern

Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat den Besuch von SPD-Parteichef Sigmar Gabriel bei Pegida-Demonstranten verteidigt. „Ich halte das für richtig. Wir sollten nicht mit den Organisatoren sprechen, aber schon mit den Bürgerinnen und Bürgern, die kritische Fragen und Sorgen haben weit über Dresden hinaus“, sagte de Maizière im „Bericht aus Berlin“.

Zudem seien nicht die Teilnehmerzahlen relevant. Vielmehr sei „da etwas aufgebrochen“ in Deutschland. „Da sind Gesprächsfäden abgerissen“, so der Minister. „Da gibt es Vertrauenskrisen in Institutionen. Nicht nur in die Politik. Es gibt verdrängte Themen, etwa zur Rolle des Islam.“ Diese Probleme müssten jetzt von der Politik angenommen werden, „und zwar durch Gespräche“.

Autor: dts