Wie berichtet ist es am frühen Freitagabend (07. März) in Köln-Zollstock zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Personengruppen gekommen. Zwei junge Männer (beide 17) wurden durch Stiche in den Oberkörper lebensgefährlich verletzt – ein drittes Opfer kam mit leichteren Verletzungen davon. Durch Ermittlungen der eingesetzten Mordkommission (MK Q7) am Wochenende konnte die Verdachtslage gegen einen an der Tat beteiligten 21-Jährigen konkretisiert werden. Der zuständige Haftrichter erließ am Samstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl gegen den jungen Mann wegen versuchten Totschlags. Nach bisheriger Aktenlage stellt sich der Vorfall von Freitagabend als Höhepunkt von Streitigkeiten zwischen zum Teil als Intensivtäter eingestuften Mitgliedern zweier Jugendgruppen dar.

Erkenntnislage nach bisherigem Stand der noch andauernden Ermittlungen:

Unmittelbarer Auslöser der jetzigen Attacke durch Mitglieder einer Jugendgruppe aus dem Bereich Chlodwigplatz dürfte ein Körperverletzungsdelikt vom 06. März gewesen sein. Fünf Mitglieder einer Gruppe aus dem Bereich Geldernstraße – der auch die drei am Freitagabend Verletzten angehören – hatten dem jüngeren Bruder (16) des jetzt wegen versuchten Totschlags inhaftierten 21-Jährigen bei einer Auseinandersetzung die Nase gebrochen.

Für Freitagabend war nun eine Aussprache auf dem Parkplatz der Bezirkssportanlage geplant. Nicht ahnend, dass bereits eine größere Anzahl von Mitgliedern der Chlodwigplatz-Gruppe mit der Bereitschaft auf sie wartete, Vergeltung für die gebrochene Nase des 16-Jährigen zu üben, fuhren die vier jungen Männer von der Geldernstraße mit einem Ford Fiesta auf den Parkplatz. Zwei der Männer stiegen aus dem Fiesta aus und unterhielten sich zunächst mit der gegnerischen Partei. Als einer der noch im Wagen sitzenden 17-Jährigen das Opfer vom 06. März provozierte, eskalierte die Situation.

Einer der 17-Jährigen wurde aus dem Wagen gezogen, hinter dem Fiesta von mehreren Personen geschlagen und mit mehreren Messerstichen in den Rücken lebensgefährlich verletzt. Unmittelbar darauf wurde der noch im Heck des Fiesta sitzende 17-Jährige von dem 21-Jährigen mit einem Messer angegriffen. Er erlitt ebenfalls lebensbedrohliche Stichverletzungen in Hals, Brust und Rücken. Unklar ist noch, ob der 21-Jährige auch für die Messerattacke auf den 17-Jährigen, der hinter dem Wagen angegriffen wurde, verantwortlich ist. Nach bisherigen Erkenntnissen liegen keine Hinweise vor, dass das versuchte Tötungsdelikt von Freitag im Zusammenhang mit Drogengeschäften oder dem Rotlichtmilieu steht. Noch am Tatabend sowie im Laufe des Samstags wurden Mitglieder beider Gruppen gezielt von der Polizei angesprochen, um eine weitere Eskalation der Auseinandersetzungen zu verhindern. Die Ermittlungen dauern an.

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Fahranfänger ohne jede Verkehrsmoral
Köln (ots) – Professionelle Rennfahrer des Mercedes-Teams haben ihre Boliden bei Geschwindigkeiten über 100 km/h locker unter Kontrolle. Für einen solchen hielt sich wohl am Sonntag (09. März) gegen 23.30 Uhr vermutlich der Fahrer (18) eines SLK auf der Amsterdamer Straße in Köln – Niehl.

Zu diesem Zeitpunkt wollte ein BMW-Fahrer (50) von einer Tankstelle in Fahrtrichtung stadtauswärts auf die Amsterdamer Straße auffahren. Der 50-Jährige übersah dabei den mit erheblich überhöhter Geschwindigkeit von links herannahenden Daimler des Fahranfängers. Auf dem rechten der beiden Fahrstreifen kam es zur Kollision. Aufgrund des Zusammenpralls verlor der Jüngere die Kontrolle über seinen Sportwagen. Das Auto geriet ins Schleudern und kam nach links von der Fahrbahn ab. Dort durchbrach der SLK auf acht Metern Länge ein Aluminiumgitter, das die Fahrstreifen von der dort tieferliegenden Straßenbahntrasse abtrennt. Während der Unfallwagen schwer beschädigt auf dem Betonsockel des Gitters liegenblieb, fielen seine vordere Stoßstange sowie Einzelteile des Gitters auf die KVB-Gleise.

Eine unmittelbar nach dem Unfallzeitpunkt in Fahrtrichtung stadtauswärts fahrende Straßenbahn überrollte die auf den Schienen liegenden Trümmerteile. Dadurch wurde das Zugfahrzeug beschädigt. Während der erforderlichen Sicherungsmaßnahmen an der Strecke und der Bahn mussten die KVB einen Busersatzverkehr einrichten. "Ich habe noch eine Vollbremsung und ein Ausweichmanöver nach links eingeleitet. Aber ich konnte den Zusammenprall mit dem BMW nicht mehr verhindern", so der 18-Jährige gegenüber den eingesetzten Polizisten. Sowohl der BMW-Fahrer als auch ein unabhängiger Zeuge gaben übereinstimmend an, der Mercedes sei deutlich zu schnell gewesen. Auf Vorhalt bestätigte dessen Fahrer dies unumwunden: "Ich bin mit einer Geschwindigkeit von cirka 110km/h gefahren…". Erlaubt ist hier eine Höchstgeschwindigkeit von 50km/h.

Ein bei dem SLK-Fahrer durchgeführter Atemalkoholtest ergab 0,36 Promille. Sein Führerschein konnte vor Ort noch nicht sichergestellt werden. "Den habe ich wohl verloren…oder verlegt", so der 18-Jährige. Auf der Wache wurde ihm eine Blutprobe entnommen. Sein Auto musste abgeschleppt werden. Der BMW des 50-Jährigen wurde leicht beschädigt und blieb fahrbereit. Der Fahranfänger ist bei der Polizei durchaus nicht unbekannt. Bereits mehrfach ist der junge Mann mit Körperverletzungsdelikten auffällig geworden. Neben einer Geldstrafe, dem Entzug der Fahrerlaubnis und sieben Punkten in Flensburg drohen dem "verhinderten Rennfahrer" nun saftige Schadensersatzansprüche.

[nh; Quelle: ots]