Screenshot aus dem offenen Brief der Vernetzung der Porzer Bürgervereine vom 22. Januar 2023.

Köln | Die Kölner Bürgervereine „Vernetzung der Porzer Bürgervereine“ hat einen offenen Brief an Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die Kölner Ratsfraktionen und die Mitglieder der Bezirksvertretung Porz geschrieben. Sie fordern eine Gedenkstätte für das wilde SA-Lager am Hochkreuz.

Die vernetzten Bürgervereine erreichen nach eigenen Angaben rund 2.000 Mitglieder. Es ist die Kooperation zwischen den Bürgervereinen Gremberghoven, Libur, Porz-Mitte, Poll, Wahn-Wahnheide-Lind, Urbach, Zündorf, der Bürgervereinigung Ensen-Westhoven und dem Förderkreis Rechtsrheinisches Köln.

Darum geht es: Auf einem Gelände an der Kreuzung Frankfurter Straße und Maarhäuser Weg befand sich 1933 kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ein wildes Lager der SA. Dort stehen immer noch einige Gebäude aus dieser Zeit. Das Gelände soll nun anderweitig genutzt werden und die Frankfurter Straße verbreitert werden. Die gesamt Geschichte finden Sie hier bei report-K:

Die Porzer Bürgervereine bitten Politik und Stadtverwaltung zumindest einen Teil der historischen Bauten zu erhalten und zwar den Teil, der nicht den Straßenausbau behindern würde. Sie bemängeln, dass eine Würdigung des historischen Ortes nicht vorgesehen sei. Sie stellen fest, dass die Einrichtung einer Gedenkstätte der Porzer Bevölkerung sehr wichtig sei. Wörtlich heißt es in dem offenen Brief: „Wir fordern zeitnah eine detaillierte Planung und Umsetzungsbeschlüsse zur Gedenkstätte, da wir ansonsten befürchten, dass nach dem Ausbau der B8 kein Interesse, keine finanziellen Mittel oder kein Platz für die Gedenkstätte mehr vorhanden sein wird.“

Die Bürgervereine verweisen darauf, dass es in NRW kaum noch erhaltene Bauten solcher wilden Lager aus der Zeit des Nationalsozialismus gebe. Dies unterstreiche die Bedeutung des Kölner Ortes.

ag