Köln | Das traditionelle Festmahl des Kölner Dreigestirns fand in diesem Jahr im Foyer des Rautenstrauch-Joest-Museums statt. Rund 200 geladene Spitzenvertreter aus Kölner Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Kultur sowie ehemalige Dreigestirne nahmen an der Veranstaltung teil. Doch bevor das Dreigestirn zu Tisch bat, erhielt es noch eine Führung durch die altamerikanische Sonderausstellung „Das göttliche Herz der Dinge“.

Prinz, Jungfrau und Bauer lauschten aufmerksam den Ausführungen Oliver Luebs vom Rautenstrauch-Joest-Museum, ließen sich Zeit beim Betrachten der jahrhundertealten Steinskulpturen und Kunstgegenständen.

Bei der anschließenden Ansprache zog das Dreigestirn eine Bilanz des bisher Erlebten. Bauer Dirk nannte die zurückliegenden Wochen eine „Achterbahnfahrt der Gefühle“. Die teilweise sehr unterschiedlichen Termine „von der Festhalle mit über 1.000 Gästen bis hin zur Sitzung im Seniorenheim“ würden ihm noch lange in Erinnerung bleiben und hätten in ihm einen bleibenden Eindruck hinterlassen. „Wir sind mit einer Liebeserklärung an die Stadt gestartet – diese Liebeserklärung wird am Rosenmontag ihren Höhepunkt finden.“, so Bauer Dirk. Prinz Ralf III. dankte allen Anwesenden für die „tolle Session“ die er zusammen mit dem Dreigestirn erleben durfte. Das Hauptanliegen des Dreigestirns sei es, Verbindungen zu schaffen. Auch der Zusammenhalt der Kölner Karnevalsgesellschaften sei ihnen dabei wichtig. Zu diesem Zweck hatten die Tollitäten zu Beginn der Session insgesamt 150 weiße Puzzleteile an die Kölner Gesellschaften verteilt, die diese optisch gestalten sollten. 130 davon seien bereits zurück und man wolle das insgesamt 1,5 mal 2 Meter große Puzzle nun für einen guten Zweck versteigern. Der Erlös soll Kinderhilfsprojekten in Köln und Rio de Janeiro zugute kommen. Für den Rosenmontag

Der Kinderkarneval müsse stärker in den Vordergrund gerückt werden. So der Appell von Jungfrau Katharina.  „Die Jugend ist uns als Mitgliedern einer Familiengesellschaft besonders wichtig“, so die Jungfrau weiter. Man höre oft, dass ohne die Jugend der Karneval sterben werde. Dies erfülle einen mit Sorge. Vor allem, wenn man sehe, wie wenig vertreten die Kinder auf den großen Veranstaltungen seien. „Auch in der Presse hat in dieser Session Kinderkarneval nicht stattgefunden“, so die Kritik der Jungfrau in Richtung der anwesenden Pressevertreter.  Zwar fehle es der Jugendarbeit im Karneval nicht an finanziellen Zuwendungen. „Aber die Anerkennung auf der Bühne fehlt“, bemängelte die Jungfrau. Man verlange Kindern wie Eltern viel Engagement ab.„Deshalb würde ich mir Wünschen, Kinder häufiger auf den großen Bühnen im Karneval sehen zu können“.  

Die diesjährige Laudatorin, Barbara Schock-Werner nahm die altamerikanische Ausstellung zum Anlass, um eine Verbindung zwischen Köln und dem amerikanischen Kontinent herzustellen. „Kann es denn sein, dass es schon vor hunderten von Jahren eine Verbindung zwischen Köln und Amerika gegeben hat?“ fragte sie in die Runde. So erinnerten etwa die „Rücken-an-Rücken“-Figuren die über dem Eingang zur Ausstellung doch stark an das Kölsche „Stippeföttche“. Auch das Tragen von Kopfbedeckungen mit langem Federschmuck finde sich ja auch in beiden Kulturkreisen, im amerikanischen und im kölschen, wieder, genauso wie das Behängen mit goldenen Abzeichen. Des Weiteren habe es auch schon bei den altamerikanischen Kulturen bereits eine ausgeprägte Trinksitte gegeben. So sei bei hohen Festen viel Bier ausgeschenkt worden. Ebenfalls etwas, dass dem kölschen Jecken nicht fremd sei, scherzte Schock-Werner. „Ich will die Vergleiche nicht überbeanspruchen, aber aufgrund der vielen Parallelen kann man sich die Frage stellen, ob unter den ersten Europäern auf dem neuen Kontinent nicht auch ein paar Kölner waren.“, so die ehemalige Dombaumeisterin, die für ihre Rede großen Applaus erntete.  

Musikalisch führte das Quintett „Blechharmoniker“ durch die Veranstaltung. Mit Musik-Collagen aus klassischer Orchestermusik und Karnevalsklassikern sorgten die Musiker für kurzweilige Unterhaltung.

Autor: Daniel Deininger
Foto: Jungfrau Katharina, Prinz Ralf III. und Bauer Dirk (vlnr.) beim Betrachten einer altamerikanischen Steinskulptur während ihrer Führung durch die Ausstellung „Das göttliche Herz der Dinge“.