Köln | Seit August 2012 testete das Jobcenter Köln das Projekt „Job-Offensive“. 25 Mitarbeiter kümmerten sich um die Vermittlung von langzeitarbeitslosen Fachkräften an Unternehmen. Im letzten Jahr sollen so mehr als 2.000 Menschen vermittelt worden sein. Das Jobcenter Köln schließt damit die Probephase ab und will die „Job-Offensive“ als festen Bestandteil in ihr Vermittlungsprogramm übernehmen.

„Das Projekt bietet eine sehr intensive Betreuung.“, so Olaf Wagner, Mitglied der Geschäftsführung des Jobcenters Köln. Statt 200 Arbeitssuchenden pro Mitarbeiter, werden bei der „Job-Offensive“ nur 100 Langzeitarbeitslose betreut.

Das Projekt umfasst Kurse, zum Beispiel zur richtigen Präsentation am Telefon und bei Bewerbungsgesprächen und hilft beim Erstellen von Bewerbungsprofilen. Auch Weiterbildungen werden angeboten, wie etwa das Erreichen eines Gabelstaplerführerscheine. „Wenn Menschen Qualifikationen fehlen, sorgen wir dafür, dass die Qualifikationen nachgeholt werden.“, so Geschäftsführer Stefan Kulozik. Bei sogenannten Bewerbertagen stellten sich rund 20 Unternehmen aus Köln und Umgebung den Arbeitssuchenden vor.

Einen „Kriterienkatalog“ für die Auswahl der Teilnehmer gibt es laut Wagner nicht. „Wir sehen uns grundsätzlich die Zuverlässigkeit und Motivation der Personen an.“, erklärt Wagner.

Von den 2.000 Menschen, die im letzten Jahr vermittelt wurden, arbeiten ein Drittel in Zeitarbeit. 60 Prozent der Vermittelten sind auch nach 12 Monaten in ihrem Arbeitsverhältnis. Auf diese Quote ist Kulozik stolz. „Bei anderen Methoden sind es schon nach zwei bis vier Monaten weniger als 60 Prozent.“, sagt er.

Peter Pape wurde durch die „Job-Offensive“ vermittelt. Der Gas/Wasser-Anlagenmechaniker war zuvor ein Jahr arbeitslos. „Es ging sehr schnell. Ich habe an einem Bewerbertag teilgenommen und hatte eine Woche danach einen Job. Jetzt bin ich unbefristet angestellt mit Chance auf Übernahme.“, beschreibt Pape seine Erfahrungen mit dem Jobcenter Köln. Peter Pape wurde durch die „Job-Offensive“ an die Zeitarbeitsfirma Rehbach vermittelt. Carsten Becker, Prokurist bei Rehbach, schätzt Aktionen wie die Bewerbertage: „Wir erhalten einen unmittelbaren Eindruck von den Kandidaten und haben die Chance, sofort Fragen zu stellen oder zu beantworten.“

Das Jobcenter zieht eine positive Bilanz. „Der erste Schritt ist jetzt den Projekt-Status in einen Dauerstatus zu ändern. Wir denken über eine stückweise Ausweitung des Projekts nach.“, erklärte Wagner.

Autor: Chris Hinte
Foto: Von links nach rechts: Stefan Kulozik, Geschäftsführer des Jobcenters, Peter Pape, Projektteilnehmer, Carsten Becker, Prokurist bei der Zeitarbeitsfirma Rehbach.