Köln, 12.11.2006, 24.00 Uhr >
Wenn man gestern Abend zu später Stunde in die verwinkelten Gässchen von Bickendorf gefahren ist, glaubt man nicht das man gleich in einem Pfarrheim stehen wird, das einem karnevalistischen Vulkan gleicht. Die Proklamation des 6. Bickendorfer Dreigestirns seit 1998 durch Bezirksbürgermeister Josef Wirges stand an und der Saal kochte.

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Bezirksbürgermeister Wirges freute sich, dass sich wieder drei Jecke gefunden haben die dieses Amt übernehmen. „Vor allem die Identität der Menschen im Veedel mit dem Karneval fördere solches Engagement und ist daher ganz wichtig“, sagte Wirges. Dezentral muss der Karneval da stattfinden, wo die Menschen leben. Das es nicht immer einfach ist Menschen zu finden die so jeck sind, zeigt dass es seit 1998 nicht immer gelungen ist ein Trifolium aufzustellen. Ein eigenes Trifolium auf die Beine zu stellen, lag auch daran, dass das große Dreigestirn, auf immer weniger Veranstaltungen in die Veedel aufgrund der vielen anderen Termine kommen konnte. 

Aber bevor es so richtig losgehen konnte und die Bickendorfer Tollitäten auf Köln und ihr Veedel ausrufen konnten, heizten die Husaren Grün Gelb den jecken mit kölschen Tön mächtig ein. Da wurde getanzt, geschunkelt und gesungen, dass man fast den Eindruck hatte, das „Wohnzimmer Bickendorfs“, der Pfarrsaal St. Dreikönigen wird selbst gleich mitschunkeln müssen. Ein Hi-Light war natürlich der Auftritt der „Boore“, die mit ihrem Hit „Rut sind die Rosen“ mächtig abräumten. 

Frank Hemmersbach, der Präsident der Gesellschaft der Karnevalsfreunde Köln-Bickendorf von 1933 e.V. hatte also allen Grund sich zu freuen. Zunächst verabschiedete man das Dreigestirn der vergangenen Session, Prinz Dirk I, Dirk Wünning, Bauer Frank, Frank Willms und Jungfrau Gerda, Gerd Schmitz. 

Proklamiert wurden von Wirges gestern Abend Prinz Dieter I, Dieter Braun, Bauer Franz, Franz Münch und Jungfrau Gerda, Gerd Hübner, die ihre Wurzeln bei einem ganz alten Veedelsverein haben, den „Bickendorfer Sonntagsschwimmern“. Sogar ein eigenes Lied haben die drei „Oberjecken“ aus dem Kölner Westen. Auch die Rede, nun gut man war ein wenig nervös beim ersten Auftritt, geplant und gut eingespielt, vor allem die Kommentare des Bauern Franz die sich auf „joot“ beschränkten, überzeugten. Bezirksbürgermeister Josef Wirges wurde von Pfarrer Klaus Kugler bei der Proklamation tatkräftig unterstützt. Die Equipe bilden natürlich die Sonntagsschwimmer aus Bickendorf und dessen ehemaliger Vorsitzender Adi wurde kräftig geehrt und bekam als einer der ersten die Prinzenspange des Bickendorfer Dreigestirns überreicht. 

Der ganze Saal stand hinter dem jecken Trifolium, die Stimmung war einmalig, hier wurde im Veedel im kleinen Kreis ganz toller Karneval gefeiert. 

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung