Aus Respekt vor den Opfern könne man sich nicht entschließen, das Rockfestival weiterzuführen. Am Donnerstagabend war ein heftiges Unwetter über das Festivalgelände hereingebrochen. Masten und Lautsprecherboxen stürzten auf die Erde, drei Partyzelte und acht Bühnen brachen zusammen. Die Besucher des Festivals sprachen von Szenen wie bei einem Weltuntergang. "Der Himmel war völlig schwarz. Auf einmal riss er auf und entfachte einen unglaublichen Sturm", sagte eine Besucherin der belgischen Tageszeitung "Le Soir". "Es war Chaos pur, Bäume knickten um und ich stand bis zu den Knien im Wasser", berichtete ein Augenzeuge. Am Freitagmorgen hatte sich die Zahl der Toten von vier auf fünf erhöht. Mehr als 40 weitere Besucher wurden verletzt. Unterdessen wird Kritik an den Veranstaltern laut. Wie die "Rheinische Post" in ihrer Samstagausgabe berichtet, habe der Wetterdienst Meteomedia bereits um 17.25 Uhr Uhr eine Akutwarnung der zweithöchsten Stufe und um 18.20 Uhr eine weiter Warnung herausgegeben. Die Stadt Hasselt und der Festivalveranstalter hatten erlärt, das Unwetter sei völlig überraschend gekommen. Das Pukkelpop-Festival hatte um 18 Uhr begonnen, das Unwetter setzte gegen 18.15 Uhr ein. Eine Räumung des Geländes wäre nach der ersten Warnung noch möglich gewesen, erklärte ein Sprecher des Wetterdienstes. Zu dem seit 1985 jährlich stattfindenden Festival in Kiewit bei Hasselt hatten sich rund 65.000 Menschen versammelt.

[dts]