Köln | Die neue Sonderausstellung „Rama und Sita. Indiens schönste Liebesgeschichte“ im Rautenstrauch Museum erzählt das indischen Epos des göttlichen Kronprinzen Rama, der aufgrund einer Hofintrige mit seiner Frau Sita den väterlichen Hof verlassen musste und ins Exil verbannt wurde. Der Besucher kann in dieser besonderen Ausstellung das Liebespaar in seinem 14-jährigen Exil begleiten und selbst durch den Urwald wandern. 

Die Ausstellung spielt mit den Emotionen der Figuren. Während man durch die Räume der Schau wandelt, scheint es fast, als würde die Geschichte vorgelesen und mit einem Bilderbuch auf dem Schoß erzählt werden: Rama soll als erstgeborener Sohn als Thronfolger bestimmt werden, bis die Königin Kaikeyi ihren Sohn als Thronfolger fordert und das Paar das Exil auferlegt. Ramas Frau Sita, zu dem Zeitpunkt erst 16 Jahren, folgt ihrem Geliebten in das Exil.

Ausstellungs-Dschungel um Rama und Sita

Das in Sanskrit (Alt-Indisch) verfasste Epos, verfasst in 24.000 Doppelversen von dem Dichter Valmiki, bildet einen elementaren Teil der hinduistischen Religion. Die Geschichte hat sich im Zeitrahmen von 200 vor Christus bis 200 nach Christus um zahlreiche Variationen weiterentwickelt und findet sich auf vielen Teilen der Erde wieder. Den Werdegang Ramas nachvollziehen, können Besucher anhand von Malereien aus dem 16. Und 18. Jahrhundert, die zumeist für wohlhabende Fürsten erstellt wurden.

Ursprünglich auf A4 Format erstellt, vergrößerte das Museum einige der Bilder auf bis zu vier Meter große Installationen. Auf diese Weise entsteht – unterstützt durch Lichtinstallationen – ein Weg durch die Ausstellung, der sich an dem Lebensweg von Rama und Sita orientiert. So kann der Besucher über eine Brücke in den Urwald treten, wenn auch Rama und Sita das Hoheitsgebiet des Vaters verlassen. Als Sita entführt wird, findet die Ausstellung ihren Höhepunkt und kann nur durch die Befreiung durch den Affenkönig Hanuman und Ramas Kampf mit dem Dämonenkönigs Ravana übertroffen werden. Der Besucher kann sich entscheiden, entweder chronologisch, unterstützt durch einen Audioguide, der Ausstellung zu folgen oder sich auch von den zahlreichen Nebengeschichten leiten zu lassen.

Die Ausstellung in seiner besonderen Art wurde erarbeitet vom Museum Rietberg in Zürich und ist ab morgen für Besucher des Rautenstrauch Museum zugänglich.

Infobox:

Der Audioguide ist für 2 Euro im Museum erhältlich
Rautenstrauch-Joset-Museum
„Rama und Sita – Indiens schönste Liebesgeschichte“
21. April bis 21.Oktober
Cäcilienstraße 29-33, 50667 Köln

Autor: Henriette Hohm
Foto: Ausstellungs-Dschungel im Rautenstrauch-Joest-Museum