Köln | aktualisiert Wäre man Statistiker, dann hätte man auf dem Dreikünnige-Appell – drei Tage nach dem 6. Januar im Hotel Maritim bei der Ehrengarde der Stadt Köln, sicher mitgezählt, wie oft der Ruf „Rubbedidupp“ erschallte. Und gefühlt wäre man wahrscheinlich im höheren dreistelligen Bereich gelandet. Der alte Koch, Frank Koch, so Kommandant Rehfus, gab den Löffel ab und dann weiter an den neuen letzten Mann des Korps Jörg Müller-Wirtz. Dem Löffelstiel sieht man übrigens seine vielen Einsätze an. Anna-Sophia Sahm, Regimentstochter, zeigte sich mehr als dynamisch und auf dem tänzerischen Zenit. Heinz Berenbrok, der das Amt des Präsidenten bis 2016 inne hatte, wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. Ausschnitte aus dem Regimentsappell der Ehrengarde finden Sie im Video von report-K.

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Mit dem neuen Präsidenten Hans-Georg Haumann, der die Ehrengarde als Prinz im Dreigestirn 2009 vertrat, übernahm im letzten Jahr einer das Präsidentenamt von Heinz Berenbrok, der drei Jahre in dieser Funktion tätig war, der damit in die Fußstapfen seines Vaters Friedel Haumann tritt. Und damit hat, wie schon zu Zeiten Frank Remagens, die Ehrengarde wieder einen Präsidenten, der auch die Sitzungen persönlich leitet. „Unser neuer Präsident, Hans-Georg Haumann: mit den entsprechenden Fastelovends-Genen von seinem Vater im Blut und dann sein Charisma als Sitzungspräsident: das passt“, konstatierte auch Domprobst und Regimentspfarrer der Ehrengade Gerd Bachner in seiner Rede. Und auch das Motto der Session gefällt Bachner – schließlich werde schon Jesus in der Bibel damit zitiert, dass er gesagt habe „Loss de Puute bei mich kumme“, so Bachner. Jeder könne von Kindern lernen. Denn „manches können Kinder noch nicht, weil ihnen die Lebenserfahrung fehlt. Manches können Erwachsene nicht mehr, weil ihnen die Kinderaugen fehlen“, sagte der Regimentspfarrer.

Sieben Neuaufnahmen und sechs Beförderungen im Generalsrang waren die Höhepunkte des Regimentsappells. Bei den Neuaufnahmen kam es zu einem kleinen Zwischenfall, als klar wurde, dass die Ehrengarde, weltoffen, einen Fan von Borussia Mönchengladbach in ihren Reihen aufnahm und ihm den Biernamen „Föhlchen“ gab. Natürlich kam es unter den hochgestellten Persönlichkeiten im Saal weder zu Tumulten noch zu anderen Ausfälligkeiten, aber kommentarlos ging diese Mitgliederaufnahme nicht vonstatten. Der neue Präsident Hans-Georg Haumann wurde in den Rang eines Marshall befördert und wird bei der ersten Sitzung der Ehrengarde im Sartory kommende Woche von Festkomiteepräsident Markus Ritterbach in sein Amt eingeführt.

Unter den Gästen Barbara Schock-Werner, Dombaumeisterin a.D., Bernd Petelkau, CDU-Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt Köln, Bürgermeister Hans-Werner Bartsch, Bezirksbürgermeister Andreas Hupke, Oberbürgermeister a.D. Fritz Schramma, Jochen Ott, Vorsitzender der Köln-SPD, Zoodirektor Pagel, Jürgen Roter, Oberbürgermeister a.D. und Gerald Böse, Geschäftsführer der Kölnmesse. Die Ehrengarde startet in einen Session mit 13 Veranstaltungen, von Bützje Ball bis Mummenschanz.

Lustig auch die Verabschiedung des Kochs. Der könne ja nun seinen Löffel abgeben resümiert Rehfus, was dieser auch tat, denn der schwere Ehrengarde-Reiter in Bronze, den er als Auszeichnung erhielt, fordert aufgrund seines Gewichtes beide Arme eines Mannes. Der Kochlöffel und das Amt wurden übergeben, aber auch die Standarte hat einen neuen Chefkümmerer mit Biernamen „Fossibärchen“. Regimentstochter Anna-Sophia Sahm ist auf dem Zenit ihres tänzerischen Könnens, absolut exakt tänzerisch auf den Punkt mit jedem Einsatz, jeder Bewegung und dabei ultradynamisch. Zudem sieht man ihr den Spaß, den der Tanz der Regimentstochter ihr bereitet sichtlich an. Die Ehrengarde startet gut aufgestellt in die neue Session.

Autor: Andi Goral