Eindeutige Mehrheit für Roters
Bei der Wahl gestern Abend erhielt Roters 92 Prozent der Stimmen von Bündnis 90/Grünen und 97 Prozent der SPD. Für seine Nominierung bedankte sich der ehemalige Polizeipräsident und Stadtdirektor bei seinen Wählern und versprach: „Ich schenke ihnen die Oberbürgermeistertitel."

Jochen Ott, Parteivorsitzender der Kölner SPD eröffnete anschließend die Nominierungsparty gar mit den Worten: "Es ist ein historisches Ereignis heute Abend hier in Köln“, und startete damit den siebenmonatigen Countdown bis zur Kommunalwahl 2009. „Ich kann das Amt des Oberbürgermeisters und ich will es auch“, bestätigte Roters später sein Wahlergebnis und erklärte weiter: „Das Amt des OB wurde unter Wert gehandelt. […] Wenn ich Oberbürgermeister werde, wird die Stimme Kölns in dem Konzert der Großstädte wieder erklingen.“ Auch Grünen-Sprecherin Kerstin Ciba sieht in Jürgen Roters die richtige Person für dieses Amt: „Er kann Köln in Deutschland,in Europa,in der Welt angemessen repräsentieren.“

Die Parteiprogramme für die kommende Kommunalwahl im September 2009 sollen in den kommenden Wochenveröffentlicht werden, so dass der Wahlkampf mit großen Schritten starten kann.

Claus Ludwig befürwortet linken Oberbürgermeisterkandidaten
Indes äußert sich Claus Ludwig, Ratsmitglied der Kölner Linken, zum Verzicht seiner Partei auf einen eigenen Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl. In einer Stellungnahme heißt es unter anderem:

Die Resonanz auf den Verzicht der Linken bestätigt die Befürchtung vieler Parteimitglieder, darunter des Ratsmitgliedes Claus Ludwig, dass die Partei im vermeintlichen „Lagerwahlkampf Roters vs. Schramma" SPD und Grünen zugeordnet wird: „Der Verzicht auf eine eigene OB-Kandidatur führt dazu, dass die Linke in der Öffentlichkeit als Hilfstruppe für rot-grün und nicht als prinzipienfeste soziale Opposition gesehen wird – obwohl  niemand, auch nicht die Gegner der OB-Kandidatur wie der Fraktionsvorsitzende Jörg Detjen oder der Kreissprecher HG Bell, sich bislang für Roters ausgesprochen haben." Ludwig sei allerdings verwundert darüber, dass laut „Express" und „Rundschau" ein Aufruf für Roters eine Option für HG Bell zu sein scheint: „HG Bell hat in einem internen Rundschreiben mitgeteilt, dass er von ‚Rundschau‘ und ‚Express‘ falsch zitiert wurde mit dem Satz, die Linke. würde über einen möglichen Aufruf für Roters nach dem Bekanntwerden des SPD-Kommunalwahlprogramms entscheiden", so Ludwig weiter. Für eine linke OB-Kandidatur sei es noch nicht zu spät.

Johanna Tybussek/[nh] für report-k.de/ Kölns Internetzeitung