Köln, 26.9.2006, 7:00 Uhr >
Mit einer Oskarreifen Premiere stellten der Landschaftsverband Rheinland und die Kölschen Funken rut-wieß vun 1823 gestern in Gloriawood in der Apostelnstrasse zu Köln einen Film über das kölsche Traditionskorps vor. Vor dem Gloria großes Kino, Limousinen brachten die kölschen VIPS in Scharen, Blitzlichtgewitter und kreischende Autogrammgirlies inklusive. Und statt Oskarstatuen gab es einen aufgeblasenen Megafunk.


Dr. Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, Heinz-Günther Hunold, Präsident der Roten Funken, Dr. Josef Mangold, Regisseur

Der Film, das neueste Werk des Amtes für rheinische Landeskunde des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) begeleitet die Roten Funken über ein Jahr lang und nicht nur zur tollen Zeit. So lernen wir das älteste Kölner Traditionskorps sehr intim kennen, ihre Gedanken, ihre Freude, aber auch ihre Verbundenheit mit ihrer Heimatstadt, ihr kölsches Hätz und ihre „kölsche Siel“. Vom 11.11., dem kleinen feinen Start auf dem Rote Funkenplätzchen in der Kölner Altstadt bis hin zum Rosenmontagszug begleiten wir die Roten Funken auf Schritt und Tritt. Wir erleben wie der Kommandant und Präsident vom Tambourkorps am Rosenmontag abgeholt wird, das gemeinsame Frühstück im Gürzenich, den Empfang beim OB und die Logistik die hinter Kamelle und Strüßjer steckt. Besonders gelungen sind die Interviews mit einzelnen Roten Funken, vom Anwärter bis hin zu Vorstand und Präsident. 


Dieter Szary aus dem Vorstand der Roten Funken

Die Premiere des gelungenen Films fand auf den Tag genau in der Nacht statt an der man 2005 das große Stadtfest zum 50 jährigen Ülepooz Jubiläum beging und damit das Ülepooz Jahr einläutete. Ein Jahr in dem die Roten Funken immer wieder zu Gesprächskreisen einluden. Zum gemeinsamen Nachdenken über Begrifflichkeiten wie Kölsche Kultur, bürgerschaftliches Engagement für ihre Heimatstadt, oder die Zukunft Kölns und des Karnevals. Präsident Hunold freute sich vermelden zu können, das eines der Ziele erreicht ist: Man hat sich über den Karneval hinaus als engagierte Bürger präsentieren können und als Menschen die auch heute noch anpacken können und wollen, wenn es um Köln geht. Damit ist es den Roten Funken gelungen „die Werte unserer Heimat bewusster zu machen“. Aber damit will man es nicht genug sein lassen. Beim Rosenmontagszug 2007 ist man mit einem eigenen Persiflage-Wagen dabei, ein Novum unter den Traditionskorps. Das großartige Buch „Vom Stadtsoldaten zum Roten Funken“ soll in einer Schulbuchauflage erscheinen. Für eine sozialen Zweck wird man einen hochwertigen Kunstdruck des Werkes Roter Funk von dem Kölner Künstler Jordan verkaufen. Die limitierte Auflage von 120 Stück können Interessierte für 400 Euro erwerben. Und nicht zu Letzt durch die Gestellung des designierten Kölner Dreigestirns, die in bester Funkentradition das Kölner Narrenschiff durch die Session 2007 bringen, aber auch den Kölner den Jeckenspiegel vorhalten werden, sieht Hunold seine Funken gut aufgestellt. 


Präsident der "Funken-Familich" Hunold


Dr. Wilhelm, Landschaftsverband Rheinland


OB Schramma vermisste den Eisverkäufer

Auch der Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma wollte nur eines den Film sehen und vermisste eigentlich nur den Eisverkäufer. Dr. Jürgen Wilhelm, der Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland betonte das die Roten Funken zum Markenzeichen für Köln geworden sind und ein prägender Teil des Kölner Selbstbewußtseins sind. Dr. Langensiepen hielt in einer launigen Rede die von kräftigen Lachsalven begleitet war auf einmalige Weise das Leben der Roten Funken.  


Dr. Langensiepen


Interpretierte Celine Dion´s "Titanic Hymne – My Heart will go on" neu auf die Roten Funken, Lottis/Stefanova

Und dann ging es los, nach einer neuen Hymne, vorgetragen von Lottis/Stefanova. Und diese Premiere wird keiner so schnell vergessen: Interviews im Film wurden sofort vom Saal lautstark kommentiert. Keine Szene, keine Melodie die nicht mitgesungen wurde, fast hatte man den Eindruck das es langsam wieder Zeit wird, das es wieder losgeht. Auch wenn die Session durch die vielen Wachen nicht ganz unanstrengend ist.


Die Klüngelköpp

Danach wurde auf Funkenart gefeiert bis in den frühen morgen. Die Klüngelköpp und Dj Klaus sorgten für gute Laune.
 

——————— INFOBOX >>>
Die Frohsinnsverbreiter

Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e.V.

Ein Film des Landschaftsverbandes Rheinland
Amt für rheinische Landeskunde Bonn

Hauptfilm: Die Frohsinnsverbreiter (45 Minuten) mit 11 Kapiteln: Einführung, Knubbel, Vereidigung, Frauen, Urkunden und Beförderungen, Erinnern und Gedenken, Elfter em Elften, Mess op Kölsch, Wache, Veranstaltungslogistik, Rosenmontag.

Funkenspezial: (6 Kurzfilme je ca. 4:40 Min.): Der Mythos, Der Brasilientanz, Der Senat, Die Ülepooz, Die Vereinsstruktur, Das Funkenmariechen

Buch und Regie: Josef Mangold
DVD-Video, Copyright LVR 2006

Preis: 15 Euro

Erhältlich bei:
Amt für rheinische Landeskunde, Endenicher Str. 133, 53115 Bonn, Tel. 0228.9834-0,
hildegard.trautmann@lvr.de

Ausleihe:
Medienzentrum Rheinland, Bertha-von-Suttner-Platz 1, 40227 Düsseldorf, Tel. 0211-899 8101

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung