Köln, 1.11.2006, 11:30 Uhr >
Ein langer Zug Roter Funken, vornweg die Regimentskapelle von Helmut Blödgen die getragene Musik intonierte, dann die Plaggen, zog heute auf dem Kölner Südfriedhof zu Allerheiligen an das Grab des Ehrenpräsidenten Eberhard Hamacher, „Hardes vun Fluh“. Dort erinnerte Funkenpfarrer Dr. G. Herkenrath an die Vergänglichkeit der menschlichen Existenz und Funkenpräsident Heinz Günther Hunold schwor die Funkenfamilie auf die kommende Session ein. In stillem Gedenken dachte man der Toten.




Die Kölschen Funken Rut-Wieß ziehen zum Grab ihres Ehrenpräsidenten

 

Für die Roten Funken beginnt heute auf dem Friedhof die neue Session, Heinz Günther Hunold zeigte auf diese Weise, dass Karneval für die Roten Funken mehr ist als nur Abfeiern und Party total, wie man das am 11.11. wieder in der Kölner Altstadt sehen wird. Der Funkenpräsident brachte es auf den Punkt: „Für uns Rote Funken ist das Wesen des Karnevals bewusst zu feiern, bewusst Gemeinschaft zu erleben, aber auch gemeinsam zu trauern. Eine Lebensgemeinschaft und keine Straßenbahn in die man einsteigt, wo sich der Einzelne die passenden Angebote herausholt und dann aussteigt wann er will. Karneval ist für uns Rote Funken fest in den christlichen Kalender eingebettet.“




Der Präsident der Roten Funken: Heinz Günther Hunold

Der gemeinsame Besuch des Südfriedhofs hat eine lange Tradition bei den Roten Funken. Dieses besondere Ritual wird seit 1918 begangen und zeigt das die Roten Funken mit dem Herzen bei ihrer Funkenfamilie treu dabei sind. Besonders beeindruckend auch, dass man nicht nur der eigenen Verstorbenen des letzten Jahres gedenkt, sondern auch karnevalistischen Freunden wie dem blauen Funk Ralf Minz, der genau vor einem Jahr tragisch in jungen Jahren verstarb, oder dem Altstädter Ehrenpräsident Basseng. 



Die Roten Funken zeigen in einer vielfach rein konsumorientierten Gesellschaft auf eindrucksvolle Art, dass es noch tiefere Werte gibt, als nur in guten Tagen zusammen zu stehen und Party zu machen, sondern echte Freundschaft und tiefes Empfinden von Gemeinsamkeit das menschliche Leben erst wirklich reich machen.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung