Köln | Gerade als Breitensportveranstaltungen sind Radrennen derzeit ziemlich angesagt. Das zeigen auch die Anmeldezahlen für die Jedermann-Wettbewerbe beim Radklassiker “Rund um Köln”. Dort haben sich insgesamt knapp 4.500 Aktive für die drei Distanzen über 30, 70 und 130 Kilometer angemeldet. Das sind gut ein Drittel mehr als noch im Vorjahr. Selbst vor Corona lagen die Zahlen 2019 mit 3.300 Fahrern deutlich niedriger.
Damit ist das Rennen bei den Teilnehmern unter den aktuellen Bedingungen bei der Aufstellfläche am Start und der Fläche am Zieleinlauf am Limit angelangt. Stünden dagegen neben der Severinsbrücke auch die Mülheimer Brücke für die Rheinquerung zur Verfügung, wären laut dem Veranstalter bis zu 6000 Teilnehmer bei “Rund um Köln” möglich.
Der älteste Fahrer ist 79 Jahre alt
Von den aktuell angemeldeten sind etwa gut zehn Prozent Frauen. Am beliebtesten ist mit mehr als 2600 Fahrerinnen und Fahrern das Jedermann-Rennen Velodom 70. Bei der neuen kurzen Distanz über 30 Kilometer für Einsteiger gab es 70 Anmeldungen. Der älteste Fahrer ist 79, der jüngste 14 Jahre alt. Der Altersdurchschnitt liegt bei den Frauen bei 36 Jahren, bei den Männern bei 41 Jahren.
Mit ihren Startgeldern finanzieren die Radamateure etwa 70 Prozent der Kosten des Rennens durch Köln und das Bergische Land. Den Rest übernehmen Sponsoren. Dazu kommen noch die Erlöse aus dem Merchandise-Geschäft. Rund 1000 ehrenamtliche Helfer sorgen dafür, dass die Radrennfahrer gut und gefahrlos ihre Strecke, die durch 16 Kommunen führt, absolvieren können. Für alle Fahrer, die ins Ziel kommen, gibt es eine Holzmedaille.
Promis im Einsatz für die Bereitschaft zur Organspende
Zu den besonderen Teams bei den Amateurrennen gehört das ADC-Aktionsteam “Autour de Cologne” mit den früheren Radprofis Sven Teutenberg und Gerald Ciolek sowie den beiden Moderatoren Tom Bartels und Jan Köppen. Die Aktion der Deutschen Sporthochschule setzt sich für den gesunden und verantwortungsbewussten Radsport sowie für die Bereitschaft zur Organspende ein. Die erste Teilnahme des Teams gab es 2011.
Bei den Profis werden insgesamt 21 Teams an den Start gehen – davon sechs UCI World Teams wie Bora-Hansgrohe aus Deutschland, Alpecin-Deceuninck aus Belgien, das Team Akrea-Samsic aus Frankreich, das Team DSM aus den Niederlanden, Intermarché-Circus-Wanty aus Belgien und das Team Jayco Alula aus Australien.
Zu den großen Favoriten auf den Sieg zählt auf jeden Fall Vorjahressieger Nils Politt (Bora). Auch sein Teamkollege Meeus Jordi hat gute Chancen. Weitere Favoriten im Rennen der Elite sind Mike Teunissen, Dylan Groenewegen, Alexander Kamp und Thomas de Gendt. Am Start ist auch Lokalmatador Tim Teutenberg.
Der langjährige Organisator des Radklassikers, Artur Tabat, kann sich an ein Rennen noch besonders gut erinnern: “Das war 2003, als Jan Ullrich nach einer einjährigen sportlichen Pause den Sieg bei den Profis holte. Da waren eine Million Radfans an der Strecke und das Rennen wurde sechs Stunden im Fernsehen übertragen. Unser heutiger sportlicher Leiter André Greipel holte damals den Sieg bei den Amateuren.”
In diesem Jahr findet sich das Rennen nicht live im linearen Fernsehen wieder, wird dafür aber als Stream bei wdr.de und sportschau.de live zu verfolgen sein. Die Moderationen übernehmen Florian Kurz und Marcel Wüst. Für die Übertragung sind ein Hubschrauber und vier Motorrad-Kameras auf der Strecke im Einsatz.
Die Profis starten am 21. Mai um 10.40 Uhr im Rheinauhafen
Los geht es am Sonntag, 21. Mai, um 9.30 Uhr mit dem Start des Velodom 130 im Rheinauhafen. Um 10.40 Uhr folgt die Elite. Die Teilnehmer auf der 70-Kilometer-Distanz starten um 11.11 Uhr. Die ersten Amateure werden gegen 12.40 Uhr im Ziel erwartet. Die Elite kommt gegen 15.30 Uhr zum Finale in den Rheinauhafen.
Dort startet das Programm bereits am Samstag, 20. Mai. Von 11 bis 18 Uhr bietet die “Bike.Expo” alles rund ums Rennrad. Von 14 bis 16.30 Uhr geht der Nachwuchs auf dem Rad bei den Bezirksmeisterschaften der U11- bis U17-Teams auf die Rundstrecke im Hafen. Am Sonntag hat die “Bike.Expo” von 9 bis 17 Uhr geöffnet.
Um 14.30 Uhr startet die Pänz-Tour. Dann werden die Kleinsten zwischen zwei und fünf Jahren bei einem Laufradrennen im Zielbereich im Rampenlicht stehen. Weitere Infos zum Rennen und zur Strecke mit ihren zahlreichen “Eventpoints” im Oberbergischen und im Rheinisch-Bergischen Kreis finden sich online unter:
