Köln | Das gibt es wohl nur in Köln…

So mancher rümpft über die berüchtigten Zeiten des „Chicago am Rhein“ empört die Nase, schimpft über die vermeintliche Verklärung von Kriminellen.

Andere feiern die Protagonisten des Kölner Milieus von einst als handfeste Originale mit Ganovenehre, die das Leben durch Zuchthaus und finanzielle Abstürze schon genug gestraft habe.

Das Werk von Künstlerin Mona Schwenker. Foto: privat

Verurteilte Verbrecher, Luden und Zinker aber gar als Kunstobjekte? Dies ist inzwischen längst Wirklichkeit. Denn Dummse Tünn (85) und Co. gibt es jetzt in Öl auf Leinwand!

Szenekenner Roland Bebak (58), Herausgeber vom Milieu-Bestseller „Wenn es Nacht wird in Köln“, erklärt gegenüber report-K: „Mich hat eine bekannte Künstlerin kontaktiert, als sie vom Fotostreit um die Rechte von Dummse Tünn erfuhr.

Kurzerhand hat sie dann begonnen, Motive der Milieu-Originale zu malen.“

„Keddy“ als Comicfigur. Foto: privat

Es handelt sich um die erfolgreiche Künstlerin Mona Schwenker aus Bergisch Gladbach.

Bebak weiter: „Die Bilder sollen ausgestellt werden. Bei der Buchpräsentation der Fortsetzung von „Wenn es Nacht wird in Köln“ und eventuell in verschiedenen Hotels. Wir fühlen uns sehr geehrt.“

Und es wird noch doller.

Auch Illustrator Carsten Mell ist tätig geworden und hat ein Kunst-Memo namens „Chicago am Rhein“ kreiert, in dem Luden-Alpha-Tier Schäfers Nas, „Keddy“ und Co. ebenfalls künstlerisch als Comicfiguren dargestellt sind.

Bebak mit einem Augenzwinkern: „So halten wir diese Zeit lebendig.“