Köln | Rund 55.000 Besucher an fünf Tagen, davon zahlreiche Gäste aus dem Ausland, Erfolgreiche Premiere für neue Sektoren COLLABORATIONS und FILM COLOGNE. Das ist das Fazit der 48. Art Cologne, die am Samstag, 13. April 2014 zuende ging. Auch die Galeristen zeigten sich laut Veranstalter zufrieden. Sie lobten das Publikum und meldeten gute Verkäufe.

221 Galerien aus 25 Ländern boten rund 55.000 Besuchern einen hervorragenden Querschnitt aus Klassischer Moderne, Nachkriegskunst und Zeitgenössischer Kunst, der in Deutschland in dieser Form einzigartig ist.  Neu hinzugekommen oder nach längerer Pause zurückgekehrt waren in diesem Jahr die Galerien A arte Invernizzi (Mailand), Ellen de Bruijne (Amsterdam), Contemporary Fine Arts (Berlin), Stigter van Doesburg (Amsterdam), Laurent Godin (Paris), JGM. (Paris), Greta Meert (Brüssel), Victoria Miro (London), Carolina Nitsch (New York), Osage (Hongkong), Michel Rein (Paris/Brüssel), Gabriel Rolt (Amsterdam), ESTHER SCHIPPER (Berlin), Susanne Vielmetter (Culver City), Anne de Villepoix (Paris) und Martin van Zomeren (Amsterdam).

Aussteller zeigen sich zufrieden

Auch die Aussteller der ART COLOGNE zeigten sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Messe. Besonders die Qualität des Publikums und das große Interesse an junger Kunst wurden häufig hervorgehoben, so der Veranstalter. „Die Messe hat sich enorm entwickelt, das Interesse ist groß und die internationalen Sammler sind wieder da“, stellte Klaus Thoman (Wien) fest. „Ich komme liebend gern zur ART COLOGNE“ schwärmte Florian Sundheimer (München), der unter anderem Werke von Thomas Müller und Jean-Charles Blais verkaufte. „Wir hatten einen fulminanten Start“, freute sich Wilfried Utermann. Der Dortmunder Galerist vermittelte unter anderem einen monumentalen „Helmkopf“ aus Cortenstahl von Horst Antes für 166.000 Euro.

„Das ist eine wirklich gute Messe“, urteilte der Düsseldorfer Galerist Hans Mayer, der eine Arbeit von Ellen Sturtevant abgab. „Die ART COLOGNE ist unsere nationale Messe, wir kommen wieder“, verkündete Bruno Brunett von Messerückkehrer Contemporary Fine Arts aus Berlin. ART COLOGNE-Debütantin Carolina Nitsch (New York) tätigte Verkäufe nach Belgien, Österreich und die Niederlande: „Die ART COLOGNE hat die Chance, sich als europäische Messe zu etablieren, Qualität und Angebotspalette sind gut“, meint die Galeristin mit internationaler Messerfahrung. Die zunehmende Internationalität der Messe fiel auch Rosemarie Schwarzwälder von der Galerie nächst St. Stephan (Wien) positiv auf, die Sammler aus England, Italien, Frankreich und der Schweiz an ihrem Stand hatte: „Man spürt, dass Köln als Messestandort mit hoher Qualität wieder zum Blühen kommt“, urteilte die diesjährige ART COLOGNE-Preisträgerin.

NEW CONTEMPORARIES-Aussteller ziehen positive Bilanz

Gute Verkaufserfolge meldeten laut Veranstalter auch die zeitgenössischen Galerien und die NEW CONTEMPORARIES. Die Galerie NEU aus Berlin fand Abnehmer für Werke von Klara Lidén, Nick Mauss und keramische Wandarbeiten von Sergej Jensen. Erfolgreich war auch die New Yorker Galerie Koenig & Clinton, die Werke von Heimo Zobernig „in eine tolle Sammlung“ platzieren konnten. „Die Messe hat viel Schwung“, so Leo Koenig. Auch Johanna Chromik von der Galerie Johann König (Berlin) konstatierte: „Wir hatten eine sehr gute Messe, mit sehr guten Verkäufen.“ Neue Kunden gewann die Düsseldorfer Galerie Sies + Höke, die unter anderem mit atelierfrischen Leinwänden von Jonathan Meese erfolgreich war, die eigens für die Messe entstanden waren: „Wir machen acht Messen im Jahr, in Köln fühlen wir uns am besten betreut“, sagte Galeriemitarbeiter Lucas Hirsch. Bei der Galerie Wentrup aus Berlin wurde der Stand zur Messehalbzeit neu bestückt, weil von jedem Künstler Werke verkauft waren.

Veranstalter: Gelungener Auftakt für neue Sektoren

Großen Zuspruch fand laut Veranstalter auch der neue Sektor COLLABORATIONS in der Halle 11.3, eine Weiterentwicklung der Zusammenarbeit von ART COLOGNE und New Art Dealers Alliance (NADA). Die Präsentationen der 35 Teilnehmer sorgten für überraschende Perspektiven und neue Blickwinkel. „Das war für uns die bisher beste ART COLOGNE“, resümierte Christian Lethert (Köln), der gemeinsam mit Callicoon Fine Arts aus New York im neuen Sektor vertreten war und sechs großformatige Arbeiten von Daniel Lergon an alte und neue Kunden verkaufen konnte. Photi Giovanis von Callicoon Fine Arts ergänzte: „Die Zusammenarbeit war sehr gut. Wir hatten eine gute Messe.“

Premiere feierte in diesem Jahr das Programm FILM COLOGNE, eine Sektion, die sich ganz dem Thema Filmkunst widmete. Die Filmbar in der Passage 3-11 war stets rege besucht. Das gemeinsam mit dem französischen Kunstsender SOUVENIRS FROM EARTH kuratierte Programm bot 50 Arbeiten aus einem halben Jahrhundert Filmkunst und konnte neben der Präsentation auf der Messe auch im Internet und im Kabelfernsehen verfolgt werden.

Preisverleihungen auf der ART COLOGNE 2014

Am ersten Messetag wurde die Wiener Galeristin Rosemarie Schwarzwälder mit dem ART COLOGNE-Preis 2014 ausgezeichnet. Seit 26 Jahren wird der renommierte und mit 10.000 Euro dotierte Preis gemeinsam von der Koelnmesse und dem Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler (BVDG) für herausragende Leistungen in der Kunstvermittlung vergeben.

Der ART COLOGNE Award for NEW POSITIONS ging in diesem Jahr an das deutsche Künstlerkollektiv FORT. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und ist verbunden mit einer Einzelausstellung in der Kölner artothek. Erstmalig wurde der Preis durch die Unterstützung der Deutschen Telekom ermöglicht.

Für ihre gemeinsam verfassten Kritiken haben Barbara Buchmaier und Christine Woditschka den mit 3.000 Euro dotierten ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstkritik 2014 erhalten. Bereits seit 2006 wird der Preis von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine (ADKV) in Kooperation mit der ART COLOGNE vergeben. Der mit 8.000 Euro dotierte ADKV-ART COLOGNE-Preis für Kunstvereine geht in diesem Jahr an den Bielefelder Kunstverein.

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Auswahl gemeldeter Verkäufe zur ART COLOGNE 2014:

Galerie Klaus Benden, Köln
•    Andy Warhol Unikat-Siebdruck „Querelle“ (55.000 Euro) sowie Zeichnung mit demselben Motiv (68.000 Euro)
•    zahlreiche Arbeiten von Willi Siber (1.400 Euro bis 10.000 Euro)
•    Steeldrawing von Tom Wesselmann

Galerie Boisserée, Köln
•    Skulptur von Max Ernst „Totem“
•    besonders erfolgreich mit Graphiken von David Hockney, Georges Braques sowie Julien Opie (5.000 Euro bis 40.000 Euro)

Galerie Buchholz, Köln/Berlin
•    Erfolgreich mit Arbeiten von Wolfgang Tillmans und Lutz Bacher

Cardi, Mailand/Lucca
•    Arbeit von Jannis Kounellis (90.000 Euro)

Contemporary Fine Arts, Berlin
•    zwei Arbeiten von Tal R (33.000 Euro / 54.000 Euro)
•    großformatige Farbholzschnitte von Gert und Uwe Tobias (38.000 Euro)

Galerie EIGEN + ART, Leipzig/Berlin
•    Arbeiten von sämtlichen Künstlern der Galerie
•    zwei Bronzegüsse von Stella Hambergs Skulptur „Frau“ (je 120.000 Euro)

Galerie Fahnemann, Berlin:
•    Unikate von Michael Wesely (16.000 Euro / 24.000 Euro)
•    17 Arbeiten von Katharina Hinsberg, (2.100 Euro bis 5.000 Euro)
•    zahlreiche Arbeiten von Imi Knoebel
•    Drucke von Günther Förg
•    Tanja Rochelmeyer als junge Position
Figge von Rosen Galerie, Köln/Berlin
•    Vermittlung einer Arbeit des New Positions-Künstlers Jonas Maas in die Kunstsammlung des Bundes (15.000 Euro)
•    Verkäufe quer durch das Galerieprogramm

Konrad Fischer Galerie, Düsseldorf/Berlin
•    Skulpturen von Tony Cragg (200.000 Euro)
•    Max Neuhaus „A Bell for Sankt Cäcilien“ (33.000 Euro), Ankauf durch „Freunde der ART COLOGNE e.V.“

Fischer Kunsthandel & Edition, Berlin
•    Curt Ehrhardt Collage „Die Geliebte“, direkt aus Nachlass (86.000 Euro)
•    Radierung von Otto Dix „Selbstbildnis mit Zigarette“
•    Grafik von Ernst Ludwig Kirchner

Galerie Klaus Gerrit Friese, Stuttgart
•    Arbeit von Cornelius Völker (30.000 Euro)

Galerie Reinhard Hauff, Stuttgart
•    Arbeiten von Josephine Meckseper (60.000 US-Dollar)
•    Spiegelarbeit von Lell/Arnell (12.000 Euro)
•    Stuhl von Thomas Locher (9.500 Euro)
•    Arbeit von Frank Ahlgrimm (12.000 Euro)

Galerie Fred Jahn/Matthias Jahn, München
•    verkaufte mehrere Bilder von Hedwig Eberle
•    außerdem Arbeiten von Lutz Braun und Ioan Grosu

Annely Juda Fine Art, London
•    Arbeiten von David Nash, Kenneth und Mary Martin

Galerie Koch, Hannover
•    Verkäufe von Zero-Kunst
•    Werke von Sam Francis

GALERIE KLÜSER, München
•    Erfolgreich mit Alex Katz
•    Papierarbeiten von Jorinde Voigt mit vergoldeten Elementen (55.000 Euro)
•    großes Interesse an der jungen Künstlerin Lori Nix

Galerie Dorothea van der Koelen, Mainz/Venedig
•    Zwölf Arbeiten von Lore Bert

Koenig & Clinton, New York
•    Werke von Heimo Zobernig in eine private Sammlung

Christine König Galerie, Wien
•    Alle Arbeiten der NEW-POSITIONS-Künstlerin Natalia Zaluska (1.500 Euro bis 4.000 Euro)

Christian Lethert & Callicoon Fine Arts, Köln/New York COLLABORATIONS
•    Sechs großformatige Arbeiten von Daniel Lergon

LEVY Galerie, Hamburg
•    Verkäufe quer durch das Galerieprogramm (1.500 Euro bis 12.000 Euro)
•    C.O. Paeffgen „Blauer Mond“
•    Mel Ramos Ölbild „Winston Winnie“ (170.000 Euro)

Galerie Maulberger, München
•    Verkäufe quer durch das Galerieprogramm
•    Leinwände von Walter Stöhrer, Conrad Westphal, Raimund Girke, Otto Piene, Herbert Zangs und

Karl Fred Dahmen
•    Nagelbild von Günther Uecker

Galerie Hans Mayer, Düsseldorf
•    Arbeit von Ellen Sturtevant
•    Werke von Markus Oehlen und Hernandez

NEU, Berlin
•    Werke von Klara Lidén und Nick Mauss
•    keramische Wandarbeiten von Sergej Jensen

ALEXANDER OCHS GALLERIES, Berlin/Peking
•    fünf Skulpturen von Wang Shugang (je 24.000 Euro)
•    fünf Gemälde von Lu Song (4.500 Euro bis 18.000 Euro)
•    Ai Weiwei Fotoarbeit „Illumination“, 2014 (25.000 Euro)
•    Keramikskulptur vorgemerkt für Museumssammlung (70.000 Euro)

Samuelis Baumgarte Galerie, Bielefeld
•    Arbeiten von Heinz Mack, Bernard Schultze, Fred Thieler und Cornelius Quabeck
•    Reservierung für Botero-Skulptur (über 1 Mio. Euro)

Galerie Schlichtenmaier, Grafenau/Stuttgart
•    Leinwand-Arbeit von Rupprecht Geiger (75.000 Euro)
•    Wilfried Gaul „Diamond Blues“ an ein Museum (17.000 Euro)
•    Skulptur „Orpheus“ von Brigitte und Martin Matschinksy-Denninghoff (23.000 Euro)
•    zahlreiche Werke im unteren und mittleren Preisbereich

Sies + Höke Galerie, Düsseldorf
•    Atelierfrische Leinwände von Jonathan Messe
•    Arbeiten von Kris Martin und Daniel Gustav Cramer

Sprüth Magers, Berlin/London
•    Keramikskulptur von Sterling Ruby (150.000 US-Dollar)
•    Wandarbeit von Michael Pirgelis (40.000 Euro)

Galerie Utermann, Dortmund
•    Groß-Skulptur „Helmkopf“ von Horst Antes (160.000 Euro); Papierarbeit und Ölbild „Tiger und

Jäger“ (48.000 Euro)
•    Gouache von Emil Schumacher
•    Gemälde von Fritz Winter

V1 & The Hole, Kopenhagen/New York COLLABORATIONS
•    Arbeit von Ayan Farah (16.500 Euro)
•    Zwei Arbeiten von Kadar Brock
•    Drei Arbeiten von Shane Bradford (je 1.800 Euro)
•    Zwei Werke von Matthew Stone
•    Eine Arbeit von Kasper Sonne (6.900 Euro)
•    Skulpturen aus dem Atelier Pica Pica

Galerie von Vertes, Zürich
•    Gemälde von Gerhard Richter (über 1 Mio Euro)
•    Josef Albers „Allegro“ (280.000 Euro)
•    Max Ernst „Reflets“ von 1959 (200.000 Euro)
•    Henry Moore (85.000 Euro)

Galerie Wentrup, Berlin
•    Verkauf einer Macramée-Arbeit von Nevin Aladag in die Kunstsammlung des Bundes (unterer fünfstelliger Betrag)
•    Reservierung für eine Wandarbeit aus Aluminium von Olaf Metzel

Galerie Thomas Zander, Köln
•    Seltene Arbeit von John McLaughlin von 1963 (360.000 Euro)
•    Großfotografie von Candida Höfer (62.000 Euro)

David Zwirner, New York/London
•    Arbeiten von Martin Kippenberger; Thomas Schütte, Oscar Murillo, Marcel Dzama und James

Wellington
•    großformatiges Photogramm von Thomas Ruff

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Autor: dd
Foto: Die 48. ART COLOGNE ging am 13. April 2014 zuende.