"Schnäuli" – Kölns süsseste Eule

In den 60 Jahren wurde die Station gegründet. Damals waren viele Greifvogelarten akut durch den Einsatz von Pestiziden auf den Feldern bedroht. Damals gab es kaum noch Habichte oder Baumfalken. Erst nach dem Verbot der Pestizide erholte sich der Bestand wieder. Heute leben in Deutschland wieder über 55.000 Turmfalken und rund 300.000 Mäusebussarde. So lebt etwa ein Turmfalkenpärchen in 10 Metern Höhe in einem Granateinschlag der Fassade des Kölner E-Werks. Der Lärm und die Veranstaltungen stören die Tiere gar nicht. Nur die Jungtiere sind gefährdet, wenn sie flügge werden und auf den Parkplatz fallen. Dann kommen sie meist in die Leidenhausener Greifvogelschutzstation.

60-100 Tiere werden hier im Jahr versorgt. Sie kommen von Autobahnen wo sie von Kraftfahrzeugen angefahren werden, oder alleine gelassene Jungtiere, aber auch Falken die bei älteren Menschen lebten, die die Tiere dann nicht mehr versorgen konnten. Oft bringt aber auch die Tierrettung der Feuerwehr Tiere vorbei. Ziel ist es dann aber die Tiere gesund zu pflegen und wieder in die Freiheit zu entlassen. Nur die Tiere die sich nicht mehr selbst in der Natur versorgen können bleiben zur Dauerpflege. Zur Dauerpflege sind auch die Eltern von „Schnäuli“. Denn die exotischen Tiere haben nicht in Köln ihren Lebensraum. Die Urgroßmutter von „Schnäuli“ kam 1972 auf Gut Leidenhausen an. Sie wurde vom Zoll am Düsseldorfer Flughafen gefunden als sie illegal importiert werden sollte. Der Urgroßvater kommt aus einem Eifel-Zoo, der das Tier ebenfalls illegal hielt. Den Tieren geht es in Porz-Eil so gut, dass sie sich regelmässig vermehren und nun schon die dritte Generation das Licht der Welt erblickt hat.


Dank der großzügigen Spende des Kölner Eifelvereins sind die Vogelvolieren jetzt wieder mit Hinweisschildern versehen.

Der Kölner Eifelverein spendet regelmäßig für die Greifvogelschutzstation der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Köln. So hat man schon bei einem Futterengpass, immerhin benötigen die Tiere. 1,2 Tonnen Lebendfutter in drei Monaten ausgeholfen. Jetzt hat man Volierenschilder gestiftet. Die alten waren in die Jahre gekommen und teilweise nicht mehr lesbar. Die Greifvogelschutzstation der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Köln wird auch von vielen Schulklassen besucht und jetzt können sich die Kinder wieder über Art, Herkunft, Lebensraum und Verbreitung der tollen Tiere informieren. Aber nicht nur Schulklassen können Gut Leidenhausen und die Greifvogelschutzstation besuchen. Jeden Sonntag von 10-18 Uhr und im Winter (von Oktober bis März) bis 17 Uhr können interessierte Besucher die Station und die Tiere besuchen. Waldkäutze, Bussarde, Falken, Eichelhäher und viele andere Tiere können angesehen werden.


Die Greifvogelschutzstation der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Köln benötigt aber dringend Sponsoren, denn die Stadt Köln übernimmt nur die Sach- aber nicht die Personalkosten. So mussten mit dem Wegfall der ABM Stellen des Arbeitsamtes im Jahr 2004 das Personal reduziert werden. So werden heute die Tierpfleger- und ein Leiterstelle ausschließlich aus Spendenmitteln aufgebracht.

Greifvogelschutzstation der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Köln
Gut Leidenhausen
51147 Köln Porz-Eil
Geöffnet immer Sonntags
April-September: 10-18 Uhr
Oktober-März 10-17 Uhr
Schulklassen nach Voranmeldung

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung