Schrottfahrrad in Köln

Köln | Sie blockieren Fahrradständer. Sie werden als Mülleimer für Fast Food missbraucht und es werden immer mehr, so die Wahrnehmung vieler Kölner*innen: Schrottfahrräder. Die Kölner SPD bekümmerts und sie fragte bei der Stadtverwaltung nach und das sind die Antworten.

Vor allem Schrottfahrräder mit Fahrradkörben können sich schnell zum Ekelpaket entwickeln. Nicht nur, dass Sie Abstellfläche versperren, in ihren Fahrradkörben hinterlassen Kölner Schmuddelkinder schon mal gerne halb aufgegessene Alu-Schalen in denen sich Pasta mit Sahnesauce befand oder halb aufgegessene Döner. Auf den Punkt gebracht das ist mega ekelig und nicht nur eine „Verschlechterung des Stadtbildes“ wie die städtische Verwaltung es nennt. Dazu gesellt sich eine Abneigung der Mitarbeiter*innen der AWB zwischen den Haarnadel-Stellplätzen sauber zu machen und so schmuddelt es dort ganz besonders.

Die SPD Kümmerer

Die Kölner SPD-Ratsfraktion fragte im Kölner Verkehrsausschuss nach und jetzt liegen die Antworten der Stadtverwaltung zur Anfrage (AN/2013/2021) „Entsorgung von Schrottfahrrädern auf Fahrradabstellflächen“ vor. Die Erkenntnisse sind aufschlussreich. Anscheinend wurden 2020 weniger Schrottfahrräder ermittelt als in den Jahren zuvor. Die Stadtverwaltung erklärt sich das so, dass der Ordnungsdienst der Stadt Köln anderweitig, vorrangig in der Durchsetzung der Maßnahmen der Corona-Schutzverordnung eingebunden war.

Bürokratisches Verfahren

Die Stadt erfährt von den Schrottfahrrädern vor allem durch die Bürgerinnen. Diesen Eindruck vermitteln zumindest die Antworten. Also über die „Sag´s uns App“, die Leitstelle des Ordnungsamtes oder „sonstige Meldungen“, was auch immer diese sein mögen. Der Ordnungsdienst, so versichert es Stadtdirektorin Andrea Blome, mache eigene Feststellungen. Fahrräder die Mängel aufwiesen werden mit einem gelben Zettel beklebt und deren Besitzerinnen aufgefordert ihr Fahrrad innerhalb von 30 Tagen in einen fahrbereiten Zustand zu versetzen. Parallel informiert der Ordnungsdienst die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) der Stadt Köln. Nach 30 Tagen erfolge eine Nachkontrolle und wenn der Schrott-Drahtesel noch vor Ort wird eine weitere Meldung an die AWB. Fahrräder die schon in einem Zustand sind, der als schrottähnlich bewertet wird, bekommen einen blauen Zettel. Diese werden nach 2 Wochen von der AWB entfernt.

Probleme bei der Entsorgung

Die Stadtverwaltung beklagt, dass bei vielen Schrottfahrrädern ihre gelben und blauen Zettelchen entfernt werden und so nicht nachgehalten werden könne, ob dieser bereits geklebt war oder nicht. Also ganz einfach: Die städtischen Mitarbeiter können den Status nicht nachhalten, weil, sind die Zettel erst einmal entfernt. Oder die Fahrräder sind mit intakten Rädern durch Schlösser verbunden oder befinden sich auf Privatgelände etwa an Zäunen.

Zur Entwicklung schreibt die Stadt Köln: „In den vergangenen Jahren ist ein Trend zu beobachten, dass vermehrt Fahrräder zurückgelassen werden, sodass diese unnötig Fahrradabstellflächen belegen und das Stadtbild verschlechtern. Der Ordnungsdienst wird auch weiterhin die gemeldeten Fahrräder kontrollieren. Darüber hinaus wird er im Rahmen der personellen Kapazitäten und der bestehenden Auftragslage im gesamten Stadtgebiet im Einsatz sein und Schrottfahrräder auf Streifgängen identifizieren. In Zusammenarbeit mit der AWB
werden zudem immer wieder diverse Schwerpunktaktionen zum Thema Schrottfahrräder durchgeführt.“