Eine Solidaritätskundgebung vor dem Neven DuMont Haus am 12. Oktober 2023. Foto: Bopp

Köln | aktualisiert | Die Schließung des DuMont Druckzentrums lässt die Stadtgesellschaft von Köln nicht los. Die Gewerkschaft Verdi, die Beschäftigten und der Betriebsrat rufen für den Dienstag, 24. Oktober ab 16 Uhr zu einer weiteren Solidaritätskundgebung vor das Neven DuMont Haus in der Amsterdamer Straße.

Das DuMont Druckzentrum ist geschlossen worden, die Mitarbeitenden wurden vor vollendete Tatsachen gestellt und die Kölner Tageszeitungen „Kölner Stadtanzeiger“, „Express“ und „Kölnische Rundschau“ werden jetzt in einer Koblenzer Druckerei gedruckt. Diese so der DGB Köln ist nicht tarifgebunden. Zudem macht der DGB Köln deutlich, dass die Geschäftsleitung des Druckzentrums sämtliche Informations-, Beratungs- und Beteiligungsrechte des Betriebsrates nach dem Betriebsverfassungsgesetz missachtet habe. Der DGB startete in dieser Woche einen Solidaritätsaufruf, dem sich mehr als 200 Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichner anschlossen. Wer sich diesem Aufruf anschließen will, der kann dies im Netz machen: https://koeln-bonn.dgb.de/-/U9s

Damit können die Forderungen der Gewerkschaften unterstützt werden. Eine Forderung ist unter anderem, dass das Verlagshaus aufgefordert wird, die sozialen Folgen und finanziellen Einbußen der betroffenen Beschäftigten im Rahmen eines fairen Interessensausgleichs und Sozialplans vollständig ausgleicht und trägt.

Zu den Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichnern gehören prominente Kölnerinnen und Kölner, wie etwa Rolf Mützenich, Fraktionsvorsitzender der SPD im Deutschen Bundestag, Sven Lehmann, MdB und Parlamentarischer Staatssekretär sowie Queerbeauftragter der Bundesregierung, Stephan Brings, Frank Überall, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalistenverbandes, Günter Wallraf, Landtagsabgeordnete wie der SPD-Fraktionsvorsitzende Jochen Ott oder Arndt Klocke, Grüne. Auch der Verdi-Chef Frank Wernecke und die Landesvorsitzende des DGB NRW Anja Weber haben unterzeichnet. Bekannte Kölner Musiker wie Stephan Brings schlossen sich dem Protest an. Insgesamt haben sich nach Veröffentlichung des Solidaritätsaufrufs nach Angaben des DGB Köln mehr als 1.250 Menschen angeschlossen.

Verdi spricht von Schock

„Das Verhalten des Arbeitgebers hat nicht nur uns Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, sondern viele Kölnerinnen und Kölner zutiefst empört und schockiert. Dieses Vorgehen ist nicht nur verantwortungslos, es verstößt bewusst und geplant gegen das Betriebsverfassungsgesetz. Diesen Angriff auf die betriebliche Mitbestimmung, auf unsere gewerkschaftliche Bewegung und auf die Arbeit unserer Kolleginnen und Kollegen, die für dieses Gesetz gekämpft und es durchgesetzt haben, können wir nicht ohne Protest und Reaktion auf sich beruhen lassen“, erklärt der zuständige Verdi-Gewerkschaftssekretär, Viktor Efa, der ergänzt: „Die Zeit ist gekommen, dass wir als Gewerkschaft gemeinsam und mit lauter Stimme in die Öffentlichkeit treten und unsere Empörung auf die Straße tragen. Wir werden nicht zulassen, dass Rechtsbruch unter den Teppich gekehrt wird. Es ist an der Zeit, ein klares Zeichen zu setzen.“

Die Forderung des Betriebsrats von DuMont Druck

Der Betriebsrat DuMont Druck fordert von den Gesellschaftern der DuMont Mediengruppe GmbH & Co. KG, dass sie Verantwortung für ihr Handeln über-nehmen und sich an den Interessenausgleichsverhandlungen beteiligen, um sicherzustellen, dass Teile der Belegschaft in andere Gesellschaften innerhalb des Konzerns überführt werden können. Selbstverständlich zu gleichwertigen Lohn und Arbeitsbedingungen. Außerdem wird gefordert, dass die finanziellen Auswirkungen im Rahmen eines Sozialplans ausgeglichen werden. Nach der zweiten Verhandlung gibt es weiterhin kein konkretes Angebot zur Sicherung der Arbeitsplätze und zur Schaffung eines gerechten Sozialplans.

Solidaritätskundgebung vor dem Neven DuMont Haus
24. Oktober 2023
ab 16 Uhr
Amsterdamer Straße
Köln

Die bisherige Berichterstattung bei report-K zur Schließung des Druckzentrums bei DuMont:



ag