In einem Dringlichkeitsantrag fordern SPD und Grüne eine Elternbefragung zum Wechsel ihrer Kinder auf weiterführende Schulen in Köln. So soll festgestellt werden, welche Wünsche Eltern an weiterführende Schulen haben. Darüber hinaus sollen Eltern dazu befragt werden, ob sie das bisherige Angebot für ein längeres gemeinsames Lernen für ausreichend halten und einen gemeinsamen Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung wünschenswert finden.

Gemeinsam lernen statt Sortierung nach Leistung
Ausschlaggebend für die Befragung ist die hohe Zahl der Schüler, die jährlich keinen Schulplatz ihrer Wahl erhalten. Rund 800 Schüler, die sich für einen Platz an einer der Kölner Gesamtschulen bewerben, werden jedes Jahr abgewiesen. Die meisten von ihnen (etwa 70 Prozent) haben einen Hauptschulabschluss. SPD und Grüne wollen künftig weg vom alten Schulsystem, denn „das dreigliedrige Schulsystem ist nicht mehr zukunftsfähig“, heißt es im Antrag. Gerade die Zahlen der abgewiesenen Bewerber würden zeigen, dass immer mehr Eltern integrative Unterrichtsformen für ihre Kinder wünschen. Bisher würden jedoch nur Gesamtschulen einen gemeinsamen Unterricht anbieten. Und selbst diese würden in der Oberstufe die Schüler in verschiedene Leistungsgruppen einteilen.

SPD und Grüne wollen dagegen Schulen, „wo Kinder gemeinsam lernen können“, so Barbara Moritz, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/ Die Grünen. Genauere Vorstellungen des neuen Schulsystems haben sie jedoch noch nicht. Dazu müsste erste die Befragung abgewartet werden. Denkbar sei aber beispielsweise, dass alle Schüler bis zur siebten Klasse gemeinsam unterrichtet werden und erst danach weiterführende Schulen den Unterricht übernehmen. Noch im Kalenderjahr 2009 soll das Ergebnis der Umfrage dem Ausschuss für Schule und Weiterbildung vorgelegt werden.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung