Köln | Heute präsentierte Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes gleich fünf junge Kunstschaffende, die ein Förderstipendium der Stadt Köln in Höhe von jeweils 10.000 Euro erhalten werden: Die fünf Stipendiaten setzten sich gegen ein Bewerberfeld aus ganz NRW durch. Zwei von ihnen leben in Düsseldorf und Aachen, die anderen drei in Köln. Bürgermeisterin Scho-Antwerpes stellt die Stipendiatinnen und Stipendiaten in Vertretung des Oberbürgermeisters auf einem Empfang im Historischen Rathaus vor. Anschließend trugen sich die fünf Kreativen im Alter zwischen 29 und 35 in das Gästebuch der Stadt Köln ein.

Die Stadt schreibt die Stipendien jährlich zur Förderung der zeitgenössischen Kunst und der freien künstlerischen Entfaltung junger Künstlerinnen und Künstler aus. Sie kann das Stipendium auch für ein geplantes besonders interessantes, förderungswürdiges und schwer finanzierbares Projekt vergeben, das einen weiteren Schritt in der künstlerischen Arbeit ausmacht. Dass sie trotz Verschlechterung der Haushaltslage an Bestand und Höhe dieser Nachwuchsförderung festhalte, zeige, welchen Stellenwert die Stadt Köln den Förderstipendien beimesse, so Scho-Antwerpes in ihrer Begrüßungsrede.

Hier die fünf Stipendiaten:

Das Chargesheimer-Stipendium 2013 für Medienkunst ging an die in Salo, Finnland geborene und in Köln lebende Performance-Künstlerin Aino Emilia Korvensyrjä. Die Jury überzeugte sie mit ihren vier Arbeiten „basics of trading“(2012), „Museum der untoten Arbeit – die ständige Sammlung“(2011), „the left hand“(2012) sowie „Ruiniert in Transit 1 & 2“. Besonders beeindruckt zeigte sich die Jury von „the left hand“, einem Lehrvideo für eine partizipatorische Performance.

Das Friedrich-Vordemberg-Stipendium 2013 für Bildende Kunst erhielt die in Münster geborene und in Düsseldorf lebende Künstlerin Christine Moldrickx, die unter anderem für ihre teils raumfüllenden Objekte bekannt ist. Ihr souveräner Umgang mit unterschiedlichsten Materialien und Darstellungsweisen bewegte die Jury dazu, sich einstimmig für sie auszusprechen und damit ihre außergewöhnliche und sehr eigenständige künstlerische Position zu unterstützen.

Das Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium 2013 für Musik ging an den in Trier geborenen und in Köln lebenden Komponisten, Organisten, Bühnenmusiker und Erbauer einer eigenen „Orgelmaschine“ Simon Rummel. Die Jury würdigte mit dem Stipendium die Virtuosität und den Experimentiergeist Rummels.

Das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium 2013 für Literatur erhielt der in Hamm geborene und in Aachen lebende Autor, Lyriker und Verleger Christoph Wenzel. Der Jury gefiel seine neue Definition von „Heimatlyrik“ und würdigte mit dem Stipendium die beharrliche und konsequente Weiterentwicklung seiner Gedichte.

Am Auswahlverfahren in den Sparten Bildende Kunst (Friedrich-Vordemberge-Stipendium), Medienkunst (Chargesheimer-Stipendium), Literatur (Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium) und Musik (Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium für Komponisten im Bereich der E-Musik) teilnehmen konnten auch in diesem Jahr wieder Bewerberinnen und Bewerber, die in Nordrhein-Westfalen wohnen oder arbeiten und im Jahr der Verleihung nicht älter als 35 Jahre sind (Jahrgang 1978 und jünger).

Außerdem wurde das aus privaten Mitteln bereitgestellte Horst und Gretl Will-Stipendium für Jazz/Improvisierte Musik vergeben. Die Interessenten mussten ebenfalls in NRW wohnen oder arbeiten, die Altersgrenze war hier jedoch auf 30 Jahre festgelegt.

Das Horst und Gretl Will-Stipendium 2013 für Jazz/Improvisierte Musik erhielt der Saxophonist, Sopranist und Klarinettist Stefan Karl Schmid. Der in Darmstadt geborene und in Köln lebene Jazzmusiker wurde mit dem Stipendium für seine herausragenden Leistungen als Solist sowie als Komponist ausgezeichnet.

Insgesamt hatten sich 170 Künstlerinnen und Künstler für eines der fünf Stipendien beworben. Rund zwei Drittel der Bewerber stammten dabei direkt aus Köln.

Autor: Daniel Deininger
Foto: Simon Rummel, Christoph Wenzel, Christine Moldrickx, Stefan Schmid, Aino Korvensyrjä (vlnr.)