Veränderungen in der Bildungslandschaft
Kompetenzzentren unter der Führung von bestehenden Förderschulen sollen künftig in bestimmten Stadtgebiete die bestmögliche Betreuung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf gewährleisten.

Ziel der neuen Kompetenzzentren ist es, eine wohnortnahe, integrative Förderung zu gewährleisten, sowie die Prävention von Förderbedarf und die Bündelung von schulischen und außerschulischen Hilfsangeboten. Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf sollen individuelle Unterstützung erhalten und im besten Fall weiterhin an einer allgemeinen Schule am Unterricht teilnehmen. Das Ministerium für Schule und Weiterbildung Nordrhein-Westfalen beabsichtigt hierzu, in einer Pilotphase landesweit 20 solcher Zentren einzurichten. Sie werden vom Land mit den Mitteln für jeweils eine halbe Stelle im Bereich der Sonderpädagogik ausgestattet.

Erste Kompetenzzentren in Mühlheim Ost und Porz
Die Stadt Köln hat sich mit der Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung Berliner Straße für die Region Mülheim Ost und der Förderschule Lernen Stresemannstraße für die Region Porz um Teilnahme an dem dreijährigen Pilotprojekt beworben. Die Entscheidung des Landes, ob die Stadt Köln mit den beiden Förderschulen an den Start gehen kann, wird für Anfang Mai erwartet. Gibt es grünes Licht, wird das Projekt mit Beginn des nächsten Schuljahres anlaufen. Mittelfristig soll die Köln flächendeckend mit insgesamt zehn bis zwölf Kompetenzzentren ausgestattet werden.

Mehr gemeinsamer Unterricht
"Der Ansatz ist, dass die Förderzentren präventiv wirken und Kinder so fördern, dass sich die Frage ’Förderschule oder gemeinsamer Unterricht?’ erst gar nicht stellt. Beziehungsweise soll der Aufenthalt in einer Förderschule wenn möglich zeitlich begrenzt werden", erklärt Schuldezernentin Dr. Agnes Klein,
Zudem soll eine rasche Krisen-Intervention sichergestellt sein, wenn ersichtlich wird, dass ein Kind kurzfristig sonderpädagogischen Hilfebedarf aufweist. In die Netzwerke werden dafür nicht nur Schulen aller Schulformen, sondern zum Beispiel auch Kindertageseinrichtungen, Familienzentren, Beratungsstellen, der Schulpsychologische Dienst und der Allgemeine Soziale Dienst integriert. 
Damit die Sonderpädagogen sich ganz auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können, werde die Stadt ihre Kompetenzzentren mit zusätzlich jeweils einer halben Sekretariatsstelle für die Koordination der neuen Netzwerke ausstatten.

Fabian Sieg für report-k.de / Kölns Internetzeitung