Vogt auch Zeitschtriftenherausgeberin
Neue Leiterin der Stadtbibliothek Köln wird Dr. Hannelore Vogt. Dies hat der Hauptausschuss der Stadt Köln in seiner gestrigen Sitzung einstimmig beschlossen. Sie übernimmt ihre Aufgabe zum 16. November 2008 und wird damit Nachfolgerin des langjährigen Leiters der Kölner Stadtbibliothek Dr. Horst Neißer. Hannelore Vogt erwarb 1981 ihr Diplom als Bibliothekarin in Stuttgart. Nach einer kurzen Tätigkeit an der Universitätsbibliothek Würzburg übernahm sie die Leitung der Stadtbibliothek Bad Mergenheim. 1993 schloss sie ihr Zweitstudium in den Fächern Kulturmanagement, Kulturwissenschaft und Kunstgeschichte mit dem Magister Artium ab; das Thema ihrer Magisterarbeit lautete „Marketing für Öffentliche Bibliotheken“. Seit 1993 ist sie Leiterin der Stadtbücherei Würzburg. 2003 promovierte sie berufsbegleitend im Fach Kulturmanagement zum Thema Kundenorientierung. Vogt ist Vorsitzende des Beirates „Information & Bibliothek“ des Goethe-Instituts. Außerdem ist sie Mitglied der Managementkommission des Deutschen Bibliotheksverbands (DBV), im Beirat des Bayerischen Bibliotheksverbands, im internationalen Expertennetzwerk „Public Libraries International Network“ (PLIN; ehem. Internationales Netzwerk der Bertelsmann-Stiftung) sowie Mitherausgeberin der renommierten Zeitschrift „Bibliothek in Forschung und Praxis“.

Leitete "ausgezeichnete" Bibliothek
Die von Hannelore Vogt geleitete Stadtbücherei Würzburg gilt in Fachkreisen als vorbildlich. So wurde sie vom DBV und der Zeit-Stiftung zur „Bibliothek des Jahres 2003“ ge-wählt, außerdem belegte sie dreimal in Folge den ersten Platz beim bundesweiten Ranking deutscher Großstadtbibliotheken (BIX) und wurde mit dem „Bayern-Online-Preis“, einem Innovationspreis der Bayerischen Staatsregierung, ausgezeichnet. Lobende Erwähnung fand die Bibliotheksarbeit bei der Initiative „Wege ins Netz“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit. Außerdem erhielt sie vom „Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus“ und vom „Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst“ zweimal in Folge (2006 und 2007) eine Auszeichnung für ihre Aktivitäten zur Leseförderung und zur Vermittlung von Informationskompetenz das Gütesiegel „Bibliotheken – Partner der Schulen“. Die Stadtbücherei Würzburg war bis 2007 Teilnehmer an einem Grundvig-Projekt der EU zum Thema „Lebenslanges Lernen“, zusammen mit den Bibliotheken in Helsinki, Aarhus, London, Barcelona und Lljubljana. Im Rahmen dieses Projektes entwickelt sie ein innovatives multimediales Lernstudio mit entsprechendem Kursprogramm.

Internationale Karriere als Referenz
Als Referentin für Bibliotheksmanagement war Hannelore Vogt weltweit in bisher 17 Ländern tätig: für das Goethe-Institut unter anderem in den USA, der Russischen Förderation, in Südafrika, Kenia, China, Brasilien, Argentinien, Indien, Lettland, Kroatien und der Türkei sowie für zahlreiche andere Institutionen und Veranstalter. Vogt ist als Autorin in zahlreichen Fachpublikationen im Bereich Kultur- und Bibliotheksmanagement vertreten. Ihre Schwerpunkte sind Marketing, Kundenorientierung, Beschwerdenmanagement, Sponsoring und alternative Finanzierung, Bibliothekskooperationen und Netzwerke, Personalentwicklung, Veränderungsmanagement, Leseförderung und lebenslanges Lernen sowie elektronische Dienstleistungen.

Stadtbibliothek Kölbn hat 85.000 aktive Mitglieder
Die Stadtbibliothek Köln ist mit einem Bestand von rund einer Million Medieneinheiten eine der führenden öffentlichen Bibliotheken in Deutschland. Sie hat 85.000 aktive Mitglieder und verzeichnete im vergangenen Jahr rund 5,8 Millionen Nutzungen. Damit ist sie eine der größten Kultureinrichtungen in Köln. Die Stadtbibliothek umfasst die Zentralbibliothek, elf Stadtteilbibliotheken, einen Bücherbus und das „Haus der Kölner Autoren“ mit seinen zahlreichen Literaturarchiven (darunter das Heinrich-Böll-Archiv). Außerdem ist die „Germania Judaica“ assoziiert, die größte Bibliothek für das deutschsprachige Judentum. Rund 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtbibliothek Köln freuen sich auf ihre neue Leiterin.

[nh; Quelle/Foto: Stadt Köln]