Nach Abschluss des Bewerbungsverfahrens für zwei der drei offenen Dezernentenstellen wird Oberbürgermeister Jürgen Roters dem Rat der Stadt Köln zwei Kandidatinnen vorschlagen. Nach seiner Empfehlung soll Gabriele C. Klug den Posten der Stadtkämmerin bekleiden und Henriette Reker Dezernentin für Soziales, Integration und Umwelt werden. Beide Kandidatinnen sind Volljuristinnen und arbeiten in vergleichbaren Positionen in anderen NRW-Städten. „Unsere Vorschläge werden von Oberbürgermeister Jürgen Roters unterstützt. Er hat die Wahl auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung gesetzt. Wir freuen uns, dem Kölner Rat zwei solch beruflich erfahrene und kompetente Frauen vorschlagen zu können, die weit über ihre Kernressorts hinaus kommunale Erfahrungen mitbringen, sehr innovativ und engagiert sind. Sie verstärken deutlich den Stadtvorstand als Team. Wir bitten alle demokratischen Fraktionen im Kölner Rat, beide Kandidatinnen zu unterstützen.“, erklären Barbara Moritz und Jörg Frank für die grüne Ratsfraktion.

Klug – von Wesel nach Köln?
Gabriele C. Klug sollte bereits im Juni 2010 zur Wahl gestellt werden. Nachdem ihr Name jedoch noch vor dem Ende der Bewerbungsfrist öffentlich bekannt wurde, stellte die Stadt Köln das Verfahren auf Anraten des damaligen Regierungspräsidenten hans Peter Lindlar ein und eröffnete ein neues Verfahren. Klug wurde am 11. Juni 1955 in Frankfurt am Main geboren. Dort studierte sie Jura und war nach erster und zweiter Staatsprüfung als Anwältin im Arbeits- und Verfassungsrecht tätig. 1986 trat sie in den Staatsdienst des Landes Hessen ein und arbeitete zunächst als Referatsleiterin in Staatskanzlei und Landtag. Später leitete sie das Büro der hessischen Ministerin für Jugend, Familie und Gesundheit. Von 1994 bis 2000 war Klug hauptamtliche Bürgermeisterin der Stadt Rüsselsheim. Nach ihrer Tätigkeit als Anwältin und geschäftsführende Gesellschafterin der „Gesellschaft zur Gründungs- und Innovationsberatung“ wurde Klug im Juli 2005 zur Beigeordneten und Kämmerin der Stadt Wesel berufen. Ihr Aufgabenbereich umfasst dort Finanzen, Controlling, Organisation, Recht und Gebäudewirtschaft.

Außerdem ist sie Mitglied im Präsidium des Städte- und Gemeindebundes NRW, stellvertretendes Mitglied im Verwaltungsrat der Gemeindeprüfungsanstalt und arbeitet in der Arbeitsgemeinschaft der Städte des Ruhrgebiets und des Bergischen Landes zur Gemeindefinanzpolitik ("Memorandumsgruppe") mit. Oberbürgermeister Jürgen Roters: „Frau Klug verfügt nicht nur über Kenntnisse in der Entwicklung von Steuerungsprozessen auf Landes- und auf kommunaler Ebene. In ihrer Tätigkeit in Wesel konnte Frau Klug darüber hinaus bereits verschiedene innovative Projekte zur Steuerung im Rahmen des Neuen Kommunalen Finanzmanagements erfolgreich umsetzen, so dass sie, wenn der Rat meinem Vorschlag folgt, wertvolle Erfahrungen für ihre verantwortungsvolle Tätigkeit in Köln mitbringt.“


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Henriette Reker


Reker – Juristin mit Kölner Wurzeln
Henriette Reker wurde am 9. Dezember 1956 in Köln geboren und besuchte hier Grundschule und Gymnasium. Danach studierte sie in Köln – wie auch in Regensburg und Göttingen – Jura. Nach erster und zweiter Staatsprüfung arbeitete sie von 1990 bis 1992 bei der Holzberufsgenossenschaft in Bielefeld, danach bis zum Jahr 2000 beim Landesverband der Innungskrankenkassen in Münster. Im Februar 2000 wurde Henriette Reker unter dem damaligen Oberbürgermeister Oliver Wittke zur Beigeordneten der Stadt Gelsenkirchen berufen. 2008 wurde sie unter Oberbürgermeister Frank Baranowski für eine weitere achtjährige Amtszeit bestätigt. Sie ist dort für die Bereiche Arbeit, Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz zuständig.

Von Juli bis November 2005 übernahm sie vorübergehend zusätzlich die Leitung des Vorstandsbereichs Finanzen, Immobilienmanagement und Feuerwehr sowie von August 2009 bis Mai 2010 die Leitung des Vorstandsbereichs Finanzen und Feuerwehr. Trotz Haushaltssicherung der Stadt gelang es ihr nach der Fusion der städtischen Kinderklinik mit dem Knappschaftskrankenhaus, ein modernes und leistungsfähiges Krankenhauszentrum aufzubauen. Oberbürgermeister Jürgen Roters ist überzeugt: „Durch ihre langjährigen und vielseitigen Erfahrungen als Beigeordnete hat Frau Reker umfassende fachliche und Management-Erfahrungen für das in Köln zu besetzende Amt. Wenn der Rat meinem Vorschlag folgt, wird sie dieses Amt nach ihrer Wahl engagiert, innovationsfreudig und mit hoher Motivation für ihre Heimatstadt Köln gestalten.“

Die beiden Kandidatinnen werden sich dem Rat in der Sitzung am 7. Oktober 2010 zur Wahl stellen.

[cs; Fotos. Stadt Köln]