Austausch in kleinen Gruppen
Am 12. Juni 2008 fand in Köln-Mülheim die zweite Stadtkonferenz Sozialraumorientierte Hilfsangebote statt. Dr. Agnes Klein, Dezernentin für Bildung, Jugend und Sport, und Marlis Bredehorst, Dezernentin für Soziales, Integration und Bildung hatten Interessierte aus den Bereichen Wissenschaft, Kirche, Politik, Verwaltung, Wohnen, Arbeitsmarkt, Bildung, Sport, Sicherheit, Kultur, Integration und Bürgerschaftliches Engagement in den Kulturbunker eingeladen, um sie gemeinsam mit den Sozialraumkoordinatoren über den aktuellen Stand und die praktischen Erfolge des nunmehr gut zweijährigen Projekts zu informieren. Mit dem Kulturbunker Mülheim wurde bewusst ein Veranstaltungsort gewählt, der die Teilnehmer mitten in eines der Sozialraumgebiete – Mülheim-Nord/Keupstraße – führt.
In kleinen Runden diskutierten die Teilnehmer, darunter beispielsweise der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, Vertreter der Polizei, Dozenten und Mitarbeiter der Fachhochschule und Universität Köln, Amtsleiter und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Kölner Kommunalpolitiker, Vorstände und Mitarbeiter von Kölner Wohnungsunternehmen, Vertreter des Integrationsrates und von Migrantenorganisationen, Vertreter der Sportverbände und -vereine und zahlreiche weitere Fachleute, die Schwerpunktthemen der Veranstaltung: Sport, Integration und benachteiligte Wohnquartiere. Dabei ging es etwa um die Frage, wie die Bedingungen für eine erfolgreiche Integration verbessert, noch mehr Menschen für den Sport gewonnen und benachteiligte Wohnquartiere aufgewertet werden können.

Polizei unterstützt mit Fußballturnieren für Jugendliche
Heraus kamen vielfältige Ideen und auch einige konkrete Angebote. So möchte beispielsweise die Polizei die mit der Stadt Köln bestehende Kooperation zur städtebaulichen Prävention jetzt noch einmal für die Sozialraumgebiete vertiefen und dort für die Bürgerinnen und Bürger bestehende Angsträume etwa in Grünanlagen und an Haltestellen ausfindig machen und beseitigen. Außerdem bietet die Polizei ihr Engagement in der Arbeit mit Jugendlichen an, beispielsweise bei Fußballturnieren mit Jugendmannschaften. Der Stadtsportbund hilft mit konkreten Kooperationen in den Sozialraumgebieten und beim Zugang zu ehrenamtlich tätigen Sportvereinen. Die Universität und Fachhochschule Köln bieten Befragungen von Bewohnern an, um deren Erfahrungen und Bedürfnisse gezielt zu ermitteln und sie für eine Beteiligung zu gewinnen.

Projekt auch über 2009 hinaus
Mit der zweiten Stadtteilkonferenz konnte das bereits bestehende Netz an Kooperationspartnern weiter geknüpft und vertieft werden. Bredehorst und Klein betonten, das sei sehr wichtig, denn das Konzept baue auf Kooperation vieler Partner und Partizipation der Bewohnerinnen und Bewohner in den Sozialraumgebieten auf. Klein kündigte an, dass das erfolgreiche Modellprojekt auch über seine Befristung im Frühjahr 2009 hinaus weiter fortgeführt und auch noch auf ein weiteres, elftes Sozialraumgebiet ausgedehnt werden solle. Ein entsprechender Antrag werde dem Kölner Rat zur Entscheidung vorgelegt.

Freie Wohlfahrtsverbände, Polizik und Stadtverwaltung als Träger
Bei den Sozialraumorientierten Hilfsangeboten handelt es sich um ein Kölner Modellprojekt, das durch die Freien Wohlfahrtsverbände, die Politik und die Stadtverwaltung gemeinsam getragen und begleitet wird. Durch Prävention und fachübergreifende Angebote sollen die Lebensbedingungen für die Menschen in zunächst zehn ausgewählten Sozialraumgebieten in Köln frühzeitig und bedarfsgerecht verbessert werden. Die Stadt Köln finanziert je eine Koordinatorin oder einen Koordinator in jedem Sozialraumgebiet: Die Koordinatoren, die in freier oder städtischer Trägerschaft arbeiten, greifen die Handlungsbedarfe der Bewohner vor Ort auf und begegnen diesen unter anderem durch das Zusammenbringen vielfältiger Kooperationspartner und Ressourcen. Dabei nehmen sie sich grundsätzlich aller Themen an, die für die Bürger vor Ort von Bedeutung sind, angefangen bei Kinder, Jugend und Familie über Integration, Bildung und Arbeit bis hin zu Wohnen, Sport, Gesundheit und Senioren, Gemeinwesen und Politik. Die Auftaktveranstaltung hatte im Dezember 2006 stattgefunden.

[nh; Quelle: Stadt Köln]