Köln | Renate Kaymer, Leiterin des Amtes für Denkmalschutz und Denkmalpflege in Köln, wird zum 1. Juni 2012 in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Ein ärztliches Gutachten habe ergeben, dass sie dauerhaft dienstunfähig ist.

Die Stadt war daher verpflichtet, das Dienstverhältnis zu beenden. Nach den gesetzlichen Regelungen zum Pensionslastenausgleich übernehmen frühere Dienstherren der Stadtkonservatorin zum weit überwiegenden Teil die Ruhegeldzahlungen. Die Stadt Köln erneuert zurzeit die gesamte Führungsebene im Amt für Denkmalschutz und Denkmalpflege. Für die Stelle der stellvertretenden Amtsleitung liegen Bewerbungen vor. Die Personalauswahl kommt voraussichtlich in der kommenden Woche zum Abschluss. Die Stelle des Stadtkonservators schreibt die Stadt Köln kurzfristig aus, so dass auch hier in Kürze eine Nachfolgeregelung ansteht.

Oberbürgermeister bedauert Kontroversen

Oberbürgermeister Jürgen Roters hat das Engagement von Dr. Kaymer in einem Schreiben an sie gewürdigt: „Mit Ihrem Amtsantritt haben Sie den Kurswechsel – die Konzentration des Amtes für Denkmalschutz und Denkmalpflege auf die Kernaufgaben – umgesetzt. Diesen hatten bereits mein Vorgänger Fritz Schramma und der Beigeordnete Professor Georg Quander initiiert und unterstützt. Der Kurswechsel brachte auch Veränderungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes für Denkmalschutz und Denkmalpflege mit sich. Der Umsetzungsprozess war möglicherweise verbunden mit Einschränkungen von wissenschaftlichen Nebentätigkeiten oder Publikationen. Er forderte und fordert deshalb auch künftig von allen Beteiligten Akzeptanz, Motivation und ein hohes Maß an Umsetzungsbereitschaft, ohne dass mit ungeteiltem Beifall gerechnet werden konnte und kann. Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen, dass hier mit lange gewohnten Traditionen gebrochen wurde.

Dieser Kurs ist jedoch für die Weiterführung der Aufgaben des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege unerlässlich. Ich bedauere, dass die Kontroversen über die inhaltlichen Kernaufgaben leider ein Ventil in Bereichen gefunden haben, die sich als kontraproduktiv für die gesamte Arbeit der Stadtkonservatorin dargestellt haben. Ebenfalls bedauere ich, dass Ihre Amtsvorgänger und Amtsvorgängerinnen der Auffassung waren, sich in Ihre Amtsführung einbringen zu müssen, dabei aber verkannt haben, dass Sie einen veränderten Auftrag zur Amtsführung zu realisieren hatten. Ich hätte mir gewünscht, dass gerade diese Personen hätten nachvollziehen können, dass die Denkmalpflege von sich verändernden Schwerpunkten bestimmt wird. Der von Ihnen begonnene Veränderungsprozess wird fortzuführen sein, künftig dann unter einer anderen Amtsleitung.“

Autor: cs