Los ging es mit dem Nachwuchs, den Kindertanzgruppen vom Kölsch Hänneschen, den Rheinmatrosen und den Höppemötzjer. Dann startete man mit der Musik der Krageknöpp in den Abend. Die Krageknöpp das sind Rudi Gies, Thomas Gutermann, Uwe Küster, Thomas Mosbach, Dieter Adams und Reinhold Schreiber. Sie präsentierten ihre Songs „Zoff em Steuverhoff“, „Kamelle“ und „Freu mich op d´r Karneval“. „Ne Knallkopp“, Dieter Röder und „Die Huusmeister vum Bundesdaach“ eröffneten den Reigen der Redner. Die „Huusmeister“ wurden in den höchsten Tönen am späteren Abend im Foyer gelobt. Die „Cölln Girls“, Sonja Brandenburg, Melanie Ende, Carolin Kayser und Jennifer Palm begannen mit ihrer bekannten Nummer „Dat es d´r kölsche Karneval“, „Loss mich eimol ding Marieche sin“ und brachten den Titel „Mir sin jung“.*

Ne kölsche Schutzmann – göttlich
Das ist eine unglaubliche Type, Jupp Menth, Rednerlegende im Kölner Karneval und wenn er dem Kapellmeister sagt: „Drücken Sie mal Taste 4, der Tusch klemmt“, dann liegt ihm der Saal zu Füßen und das ist richtig so. In dieser Session ist keiner sicher vor den genialen Frotzeleien von Jupp Menth. Alleine wenn er über Erfolg und Misserfolg von EX-SPD Chef Kurt Beck keck kölsch philosophiert, oder Trombose-Strümpfe mit Arschgeweihen im Altenheim erspäht, dann ist das einfach herrlich. Alkoholkontrollen auf dem Heumarkt, Laptops und Sexualleben, im Sauseschritt geht es durch die . Wieder eine Klasse Rede in dieser Session und die Kölner Säle können sich auf einen glänzend aufgelegten Jupp Menth freuen.

Kölsch Hänneschen und die Rheinmatrosen
Wie auch beim KKK präsentierte der Stammtisch Tanzgruppen gemeinsam auf der Bühne. So gingen die Gruppen Kölsch Hänneschen und die Rheinmatrosen gemeinsam auf die Bühne. Kölsch Hänneschen überzeugte mit einem klassisch soliden Tanzauftritt in nostalgisch kölschen Kostümen und die Rheinmatrosen brachten eine flotte Nummer mit, bei der man merkte mit wie viel Spaß die jungen Nachwuchskarnevalisten zu Werke gingen.

Die Klüngelköpp sicher sympathisch stark
Die Klüngelköpp gehören musikalisch zum Besten, was im Kölner Karneval auftritt. Mit ihrem Hit „Kölsche Nächte“, denn sie noch grooviger aufgemotzt haben, bringen sie Druck in den Saal und räumen ab. Auch die neuen Songs sind wieder melodiös und variantenreich angelegt, die Tempi-Wechsel gelingen auf den Punkt, dazu eine perfekte Show, die den Saal miteinbezieht und sogar die dicke Trum bringen sie mit auf die Bühne bringen. Das ist perfekt.

Die 2 Schlawiner
Der klassische Zwiegespräch-Act, wer kennt sie nicht den Mini und den Walter. Und die sind noch bösartiger zueinander, als bisher, einfach herrlich. Die 2 Schlawiner haben eine richtig gute Nummer für die Session ausgeheckt, natürlich mit den typischen Hängern die noch spontaner überspielt werden und hitverdächtig ist der finale Song „Er hät da Größte…“.

Die Höppemötzjer – die gute Laune Truppe
Die Höppemötzjer bringen richtig viel Stimmung in den Saal und haben eine perfekt choreographierte Nummer und sind optimal auf die himmlisch jecke Session vorbereitet. Akrobatik, gute Laune Elemente und die Tänze passen sehr gut zusammen und sind harmonisch aufeinander abgestimmt. Mit dem zweiten Tanz, den die Höppemötzjer vorstellten beschäftigen sie sich unter dem Titel „Rückblick“ mit der Geschichte der „Vaterstadt Colonia“ und nehmen die Besucher auf mit auf eine musikalische Zeitreise. Die Höppemötzjer haben mit ihrem Auftritt beim Stammtisch die Benchmark für alle anderen Gruppen gelegt. Spitze.

Die Cheerleader – Rut und silber mit einem Tafelbild
Tja die Mädels sind optimal im Training und nicht nur meisterlich, nein weltmeisterlich. Sie zaubern wunderschöne Bilder aus Körpern auf die Bühne und als wenn das noch nicht genug wäre, haben sie dann noch ein Tafelbild dabei mit allem was das „Kölsche Hätz“ bewegt. Wenn die Mädels akrobatisch in ihren Straßglitzer-Outfits in Rot und Weiß über die Bühne wirbeln und ihre Haare wie wild durch die Luft schleudern kommt mehr als Stimmung in den Saal.

Stroßefäjer – mit karnevalistischem Schiebertanz
Mit einem brandneuen Lied ging es los: „Marie“ einer getragenen Mitklatschnummer. Die sie dann zu einer „großen karnevalistischen Klatschextase“ ausbauen. Eine Ballade ist der Titel „Uns hööt die Naach“, der sicher zum jecken Schiebertanzen geeignet ist, kurz bevor die berühmte Frage im Raum steht, bei wem man die Briefmarkensammlung anschauen geht. Eine schnellere Nummer ist „Sonne und Mond“ die ein wenig an „Ohne Dich“ von den Höhnern erinnert. Die Stroßefäjer wechseln das Tempo vom Schunkeln bis zu Vollgas. Das ist geschickt gemacht. Die Stroßefäjer das sind Frank Faust, Bernd Hochheimer, Burkhard Kaiser und Sven Welter.

Ne Hausmann – der Mann mit dem Röntgenblick fürs Rheinische
Jürgen Beckers, einer der Shooting Stars aus dem Literarischen Komitee der letzten Jahre. Ne Hausmann beginnt mit den kleinen alltäglichen Dialogen zwischen Mann und Frau, die durchaus ein Paar sein können mit den fiktiven Namen Maria und Josef. Da muss der Weihnachtsbaum dran glauben, aber auch die Schützen und die Angler bei Rhein in Flammen. Der Hausmann hat nichts von seiner durchdringenden Art den Rheinländer und seine Sprache  zu beobachten, zu filettieren und dann herrlich zu erklären, verloren. Der Mann ist gut und sein Konzept ist zeitlos, das macht ihn besonders stark. Ganz zu schweigen von dem netten Hündchen das er bei sich führt.

Blom un Blömcher – olympischer Start auf der Empore
Die erste Parodie Nummer des neuen Blom un Blömcher Programms, dreht sich parodistisch um Olympia und „Scheiß ejal…“ wie könnte es auch anders sein. Ostermännisch geht es weiter und wird dann in eine Mösch-BAP-Nummer auf „Verdamp lang her“ umparodiert, die gut ankommt. Über eine Glitter-Elvis-Nummer schlüpft Hannes Blum in die Rolle von Paul Potts und begeistert mit seiner kölschen Puccini „Nessun Dorma“ Interpretation das Publikum. Eine Nummer die gut ankommt, wie man es schon beim Treffpunkt Nachwuchs erleben konnte als Nachwuchskünstler Tino vom Taxi mit der Nummer punktete.

Ne Bergische Jung – Kulturbombe für Reich Ranicki
Alleine das Intro als Marcel Reich-Ranicki ist gnadenloses Lachmuskeltraining und das hohe Lied auf den Rheinländer ist jecker Marathon mit dem Hit „Ritschratsch de Botz kapott…“ Was braucht der Rheinländer mehr als einen Diakon der ihn zum Lachen bringt und der ihn mitsingen lässt… :-))

Mit einem großen Schlussbild eingeleitet von Solotrompeter Lutz Kniep in dunklem Blau verabschiedete sich der Stammtisch Kölner Karnevalisten in die Session 2009.

Einen Kritikpunkt gibt es aber doch, da ist das Lichtproblem. Bei den Tanzgruppen vergessen die Beleuchter regelmäßig das Oberlicht anzuknipsen. Ein Problem, das übrigens nicht nur beim Stammtisch Kölner Karnevalisten vorherrscht, sondern quer durch alle Vorstallabende bestand. Gerade bei den Hebefiguren und Bildern sieht man vor allem in den hinteren Reihen nicht das ganze Bild, sondern die Tanzgruppen wirken teilweise wie in der Hälfte abgeschnitten. Der Vorstellabend des Stammtisch Kölner Karnevalisten war ein voller Erfolg und noch lange klönten viele Besucher im Foyer.

* Diese Gruppen hat die Redaktion nicht gesehen. Das wir sie also nur erwähnen ist keine Wertung, sondern der objektiven Berichterstattung geschuldet.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung