Seit seiner Gründung verfolgt der gemeinnützige Verein das Ziel, nachhaltige und gerechtere Handelsalternativen zu fördern und Menschen im globalen Süden zu stärken. Daher zeichnet TransFair seither fair gehandelte Produkte mit dem Fairtrade-Siegel aus. Unter dem Motto „Jedes Produkt hat ein Gesicht“ blickt TransFair auf zwei Dekaden Fairtrade in Deutschland zurück. „20 Jahre TransFair – das bedeutet 20 Jahre unermüdliches Engagement für gerechtere Handelsbedingungen, faire Marktzugangschancen und nachhaltige Produktion“, sagte Klaus Töpfer, Schirmherr des Jubiläums, „die Fairtrade-Bewegung zeigt, dass ein anderes Wirtschaften möglich ist und Globalisierung nicht auf dem Rücken der Armen ausgetragen werden muss.“

In den Köpfen festgesetzt
2,1 Milliarden Euro seien nach Angaben von TransFair mit Fairtrade-Produkten seit dem Gründungsjahr umgesetzt. Doch für den TransFair-Vorstandsvorsitzenden Heinz Fuchs ist hier nicht Schluss: „Der Faire Handel hinterlässt Spuren, die über den reinen Marktanteil hinausgehen. TransFair ist seit jeher Motor und Impulsgeber in der Nachhaltigkeitsdebatte. Fairtrade bietet Unternehmen dabei konkrete Handlungsschritte, sozial und ökologisch aktiv zu werden.“ Aktuelle Umfragewerte untermauerten die wachsende Bedeutung des Siegels: Mit knapp 70 Prozent Bekanntheit habe sich Fairtrade in den Köpfen der deutschen Verbraucher etabliert. Fairtrade setzt sich für faire Preise der Produkte von Kleinbauern-Organisationen sowie für gute Arbeitbedingungen auf nachhaltig wirtschaftenden Plantagen ein. Zusätzlich fördert die Fairtrade-Prämie Gemeinschaftsprojekte, die langfristig eine Zukunftsperspektive in den ländlichen Regionen aufzeigen.

Elf Milliarden Tassen Kaffee
„Fairtrade ermöglicht Produzenten nachhaltige Wege aus der Armut. Sie sind keine Almosen-Empfänger sondern Gestalter des internationalen Marktes“, sagt Dieter Overath, Geschäftsführer des TransFair e.V. seit 1992. „Wir wollen mittelfristig neue Kooperationsmodelle entwickeln, die über ein klassisches Produktsiegel hinausgehen, um mehr Menschen Zugang zum System zu ermöglichen.“ Aktuell profitieren nach Angaben von TransFair rund 1,2 Millionen Menschen im globalen Süden von Fairtrade. In den vergangenen 20 Jahren seien rund 400 Million Euro Fairtrade-Direkteinnahmen erwirtschaftet worden. Kaffee sei dabei nach wie vor das wichtigste Produkt. So hätten die Verbraucher in den vergangenen 20 Jahren elf Milliarden Tassen Fairtrade-Kaffee getrunken.

Glaubwürdig durch Transparenz
Das Fairtrade-Siegel übe nach Angaben von TransFair eine hohe Glaubwürdigkeit bei den Konsumenten aus. Das sei vor allem seiner Transparenz zu verdanken: Der Fairtrade-Code auf vielen Produkten gibt Informationen zu Produzenten und Fairtrade-Prämienprojekten. Für das Jubiläumsjahr hat TransFair darüber hinaus eine Studie in Auftrag gegeben, die den Einfluss von Fairtrade auf die ländliche Entwicklung in vier Ländern auf drei Kontinenten untersucht. Erste Ergebnisse werden am 20./21. März in Berlin im Rahmen der Verleihung des Fairtrade-Awards und der Internationalen Fairtrade Conference vorgestellt.

Und so hat alles angefangen
Der Verein TransFair wurde 1992 mit dem Ziel gegründet, benachteiligte Produzentengruppen in Entwicklungsländern durch die Vergabe des Fairtrade-Siegels für fair gehandelte Produkte zu unterstützen. Als unabhängige Organisation handelt TransFair nicht selbst mit Waren, sondern vergibt das Fairtrade-Siegel für fair gehandelte Produkte und will so das Bewusstsein für einen nachhaltigen Konsum fördern. Produkte mit dem Fairtrade-Siegel gibt es bundesweit in 36.000 Geschäften. Über 18.000 gastronomische Betriebe schenken Fairtrade-Kaffee und -Kakao aus. 200 Firmen stellten Produkte unter den Fairtrade-Bedingungen her.