Köln | In den bunten Scheinwerfern die die Bühne und das jecke Volk vor der Bühne auf dem Alter Markt beleuchteten sah der Blizzard ein wenig wie buntes Konfetti aus. Blöd war nur, das Konfetti war nass. Schon seit den frühen Nachmittagsstunden waren viele Veedelsvereine mit Bollerwagen, kölschen Tön und Pittermännchen zum Alter Markt unterwegs.

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In der Südstadt standen die weißgewandten Südstadtjecken und der kölsche Adel auf dem Chlodwigplatz kurz nach vier. In Kölns legendärster Kaffeebud waren die Berliner fast ausverkauft und nur noch die Muuzen stapelten sich in der Auslage. Auf dem Platz kölsches Chaos. Baustellenmüll mischt sich mit wild geparkten Fahrrädern, Müll und Glasscherben von hunderten Stamperln, die tags zuvor von wilden Jecken geleert wurden. Geparkt war nur noch eine Bierbude, die noch nicht wirklich besucht war und ob die Politesse, die vor den ansonsten leeren Parkbuchten stand, ein Knöllchen verpasste, wissen wir nicht. Mit „Heidewitzka Herr Kapitän“ zogen die Südstadtjecken zum Alter Markt, wo sie kurz nach Sechs Uhr Abends den Kölner Dreigestirnen zujubelten.

Schneefall mitten ins Kölsch und lausige Temperaturen um den Gefrierpunkt konnten all die kölschen Jecken nicht abhalten, gemeinsam auf dem Alter Markt zu feiern. Und als die Gruppe Papallapap ihren wirklich gefühlvollen Titel „Leeven Schäng“ dem Schnee und den Jecken entegegensang, da schmolz nicht nur das kölsche Hätz sondern auch die Schneeflocken im Flug. Elfi Scho-Antwerpes, Bürgermeisterin, brachte es auf den Punkt: „In unserer Partnerstadt Rio sind es jetzt 31 Grad“ – Ein Raunen ging durch das Jeckenmeer – „aber hier sind es gefühlte 35 Grad im Herzen“. (Wir hoffen auf 37 Grad Körpertemperatur, für die Jecken ;-)) Auch das Dreigestirn kam mit seinem Sessionslied gut an. Der Sternmarsch auf den Alter Markt ist eine der stimmungsvollsten Veranstaltungen des Kölschen Fasteleer.

Autor: ag
Foto: Schnee der wie buntes Konfetti mitten ins leckere Kölsch fiel – die Jecken beim Sternmarsch feierten unverdrossen