Brüssel | Die Nato hat zehn Mitarbeitern der russischen Vertretung die Akkreditierung verweigert. Sieben davon waren bisher schon beim Militärbündnis akkreditiert, teilte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Dienstag in Brüssel mit. Drei derzeit laufende Verfahren werden abgebrochen.

Die Personalstärke der russischen Vertretung bei der Nato wird damit von bislang 30 Mitarbeitern auf nunmehr 20 begrenzt. Der Schritt erfolgt als Reaktion auf den Giftanschlag von Salisbury. Russland wird verdächtigt, einen ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter vergiftet zu haben. Zahlreiche westliche Länder, darunter auch Deutschland, haben in den letzten Tagen aus Solidarität mit Großbritannien russische Diplomaten ausgewiesen.

Sogar Moldawien weist russische Diplomaten aus

Nachdem zahlreiche westliche Staaten russische Diplomaten nach Hause geschickt haben, springt jetzt auch die Republik Moldau auf den Zug auf. Es würden drei Mitarbeiter der Botschaft in der ehemaligen Sowjetrepublik ausgewiesen, meldeten russische Medien am Dienstag. Es sei nun Zeit, die Gespräche über Transnistrien wieder aufzunehmen, wurde der Präsident Moldawiens, Igor Dodon, zitiert.

Transnistrien ging zwischen 1990 und 1992 beim Zerfall der Sowjetunion durch Sezession von der Republik Moldau hervor und wird international nicht anerkannt – steht aber bis heute unter russischem Einfluss. In den letzten Tagen hatten zahlreiche Länder russische Diplomaten in Reaktion auf den Anschlag von Salisbury in England ausgewiesen. Russland wird verdächtigt, einen ehemaligen Agenten vergiftet zu haben.

Autor: dts